Palantir-Aktie: Ein Top-Titel im Zollstreit?
Auch die Palantir-Aktie hat die Eskalation des Handelskrieges durch die neuen US-Zölle mit einem drastischen Kursabschlag von -15% Ende vergangener Woche quittiert. Doch in der neuen Handelswoche scheint wieder die Sonne durchzubrechen. Am gestrigen Montag legte Palantir um über +5% zu und auch am Dienstagmorgen setzt der Datenanalysekonzern seine Aufwärtsbewegung mit einem Kursplus von über +2% fort. Sind die Zölle für die Palantir-Aktie gar nicht so schlimm? Und sollten Anleger jetzt zukaufen?
Nicht direkt, aber indirekt betroffen
Im Unterschied zu anderen Unternehmen ist Palantir kaum von den neuen US-Zöllen betroffen. Der Datenanalysespezialist machte im vergangenen Jahr zwei Drittel seiner Umsätze in den Vereinigten Staaten und wird von den erhöhten Importabgaben so gut wie gar nicht direkt tangiert.
Indirekt aber schon, denn die drastische Anhebung der US-Zölle hat das Zeug dazu, die US-Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen und das Wirtschaftswachstum weltweit zu dämpfen. Das dürfte eine Senkung der Ausgaben und Investitionen bei zahlreichen Unternehmen zur Folge haben, mit möglichen negativen Auswirkungen auch auf Palantir.
Gleichzeitig ist der Tech-Konzern mit dramatischen Kürzungen in der US-Verwaltung konfrontiert. Die neue Effizienzbehörde DOGE kürzt mit der Motorsäge Stellen und Leistungen in der Bundesverwaltung.
Dementsprechend sind die Befürchtung groß, dass auch Palantir in Zukunft weniger Regierungsaufträge erhalten wird, vor allem aus dem Pentagon. Das kann, muss aber nicht so sein.
Zum einen werden Technologieprojekte in den Bundesbehörden priorisiert und zum anderen gibt es die Meldung, dass DOGE eine Art „Mega-API“ plant. Die Effizienzbehörde der Regierung will angeblich eine Schnittstelle einrichten, über die sämtliche Behörden miteinander verbunden werden sollen. Ziel ist es, unter anderem den Datenzugriff deutlich zu erleichtern. Palantir ist zweifellos ein heißer Kandidat für die Übernahme eines solchen Auftrags. Zusätzlich: Der Report "KI-Boom-Gewinner" hilft dabei, im komplexen KI-Markt die Spreu vom Weizen zu trennen und echte Gewinner-Aktien zu identifizieren.
Gute Zeichen
Die Palantir-Aktie sackte im gestrigen Handelsverlauf kurzzeitig fast auf ihr 3-Monatstief bei 65 US$ ab, konnte sich in der Folge aber wieder deutlich erholen – ein charttechnisch gutes Zeichen. Auch die Tatsache, dass der Kurs am Dienstagmorgen trotz der weiteren Eskalation der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA, China und Europa steigt, ist ein gutes Zeichen.
Risiko Bewertung und Sippenhaft
Trotz des deutlich gesunkenen Kurses der Palantir-Aktie rate ich Anlegern derzeit nicht zu einem Kauf. Das Papier ist mit einem Forward-KGV von ca. 145 immer noch extrem ambitioniert bewertet.
Die Kursentwicklung der Palantir-Aktie war in den letzten Tagen hochvolatil und das wird sie in den kommenden Tagen wahrscheinlich auch bleiben. Obwohl das Technologieunternehmen nicht direkt von der Eskalation des globalen Handelskrieges betroffen ist, werden derzeit Tech-Aktien von Anlegern über einen Kamm geschoren.
Das könnte in den nächsten Tagen und Wochen zu weiteren massiven Kursverlusten führen. Anleger halten deshalb besser die Füße still und warten den Fortgang der politischen Entwicklung ab.
Palantir in Kürze
- Palantir Technologies (WKN: A2QA4J) ist ein US-Technologieunternehmen, das Software und Dienstleistungen zur Analyse großer Datenmengen anbietet.
- Das Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche: Während sich Palantir Gotham an Armeen, Geheimdienste, Polizeibehörden und sonstige staatliche Einrichtungen richtet, kommt Palantir Foundry bei gewerblichen Kunden in verschiedensten Branchen zum Einsatz.
- Das Unternehmen mit Sitz in Denver im US-Bundesstaat Colorado notiert an der New York Stock Exchange und ist derzeit ca. 182 Milliarden US$ wert.
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