Palantir-Aktie: Ist ein KGV von 400 noch okay?

Die Palantir-Aktie scheint keine Bremse mehr zu haben. Innerhalb von nur drei Monaten schoss das Papier des Datenanalysespezialisten um über 150% in die Höhe. In den letzten zwölf Monaten hat sich der Aktienkurs sogar mehr als vervierfacht. Auch zum Wochenausklang stieg die Palantir-Aktie über 6% noch einmal kräftig auf ein neues Allzeithoch. Warum ist dieser Tech-Wert nur noch mit Vollgas unterwegs und müssen sich Anleger langsam wegen der Bewertung Sorgen machen?

Zwei neue Partnerschaften

Der Vollgasmodus der Palantir-Aktie ist auf einen kontinuierlich guten Newsflow zurückzuführen. Auch in den letzten Tagen meldete das US-Technologieunternehmen eine ganze Reihe hervorragender Nachrichten.

Am Donnerstag und Freitag gab Palantir zwei neue Partnerschaften mit Shield AI und Booz Allen Hamilton bekannt. Gemeinsam mit dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Shield AI will Palantir zur Entwicklung von autonomen, KI-gesteuerten Kampfflugzeugen beitragen. Palantir steuert dabei die Datenintelligenz über seine Plattformen wie Gaia bei. Zudem soll Palantirs Betriebssystem Warp Speed zur Beschleunigung der Produktion von Shield AIs Drohnen beitragen.

Mit dem Technologieberatungsunternehmen Booz Allen Hamilton plant Palantir die Modernisierung der Informationsinfrastruktur der US-Verteidigung. Palantir soll primär seine Kompetenz für eine optimierte Datenverarbeitung in die Kooperation einbringen.

Wichtige Personalien

Darüber hinaus gehört Palantir zu denjenigen Unternehmen, die von der Amtsübernahme Donald Trumps profitieren könnten. Es gilt als gesichert, dass Trump die Staatsausgaben für Verteidigung und nationale Sicherheit erhöhen wird.

Positiv auswirken könnte sich auch die Tatsache, dass Palantir-Mitgründer Peter Thiel Trump bereits früh im Wahlkampf unterstützt hat. Möglicherweise könnte Thiels Zugang zum Präsidenten dem Unternehmen wichtige Türen öffnen.

Als weitere wichtige Personalie könnte sich Shyam Sankar, derzeitiger Chief Technology Officer von Palantir, erweisen. Insider-Berichten zufolge erwägt Donald Trump Sankar in einer zentralen Rolle bei der Gestaltung der F&E-Strategie des Verteidigungsministeriums einzusetzen. Diese Position könnte für Palantir Gold wert sein, denn Sankar dürfte seinen Arbeitgeber bei der Vergabe möglicher Regierungsaufträge immer im Blick haben.

Gute Nachrichten aus dem Pentagon

A propos Pentagon: Eine weitere hervorragende Nachricht zum Wochenbeginn war der Erhalt der FedRAMP High-Autorisierung für die gesamte Produktpalette. FedRAMP ist die Abkürzung für "Federal Risk and Authorization Management Program" und ist ein Standard für Cloud-Dienste, die von der US-Bundesregierung genutzt werden. Diese Sicherheitszertifizierung bedeutet, dass Palantir nun der US-Regierung sein gesamtes Produkt- und Programmspektrum anbieten kann.

Eine Exponentialfunktion als Chart

Das Chartbild der Palantir-Aktie in den letzten zwei Jahren beginnt langsam die Züge einer Exponentialfunktion anzunehmen. In den vergangenen Wochen stieg der Tech-Wert fast im Wochentakt auf ein neues Allzeithoch.

Unfassbar teuer, aber zu Recht

Dass die Palantir-Aktie einer der heißesten Technologietitel der Welt ist, wird von fast keinem Experten oder Anleger bestritten. Strittig ist jedoch die Bewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 400 ist die Palantir-Aktie inzwischen unfassbar teuer geworden.

Ich bin seit Jahren Palantir-Aktionär, sehe aber inzwischen kurzfristig kein größeres Upside mehr für die Aktie. Die kommenden Quartalszahlen von Palantir müssen bombastisch gut ausfallen, um eine derart hohe Bewertung zu rechtfertigen. Das Risiko eines größeren Kursrücksetzers wird immer größer.

Trotzdem habe ich nicht vor, mich von meinen Palantir-Aktien zu trennen. Ich glaube, dass der Datenanalysespezialisten in den kommenden Jahren noch eine großartige Zukunft vor sich hat. Anleger sollten bei dieser Reise dabei sein.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Palantir. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.