Palantir-Aktie: Neue Kursbremsen in Aussicht

29.11.22

Mit ihren starken Kursschwankungen ist die Palantir-Aktie (WKN: A2QA4J) ein ideales Anlagevehikel für Trader. Buy-and-hold-Anleger frustriert es hingegen zu sehen, dass sich das Papier scheinbar nicht aus dem einstelligen Kursbereich erholen kann. Nun stehen für den US-Titel neue Negativ-Katalysatoren bevor. Kann der Daten-Spezialist sein Wachstumspotenzial irgendwann in konkrete Aktionärsrenditen ummünzen?

Palantir sammelt und strukturiert Daten im Auftrag von anderen Unternehmen und Regierungen. Der Kunde soll auf diese Weise Prozesse besser verstehen und die Effizienz seiner Organisation erhöhen. Das 2003 gegründete Unternehmen ist seit September 2020 an der US-Tech-Börse Nasdaq gelistet und kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von knapp 15 Milliarden US$.

Umdenken an der Börse

Bis bei Palantir echte Gewinne sprudeln, könnte es noch ein langer Weg sein – deutlich länger als bislang angenommen. So hat der Markt die Aktie zuletzt immer wieder abgestraft, nachdem sich die Wachstumsraten von Kundenzahlen und Einnahmen etwas verlangsamt haben.

In den letzten Monaten hat an der Börse ein Umdenken stattgefunden: Was innovativ ist, aber keine Gewinne abwirft, wird eingestampft. Ein klarer Weg zur Rentabilität muss erkennbar sein. In dieser Hinsicht fehlt Palantir eindeutig das Anlegervertrauen, obwohl das Unternehmen damit begonnen hat, seine Ausgaben einzudämmen und die verwässernden aktienbasierten Vergütungen zu reduzieren.

Neue Kursbremsen für Palantir

Darüber hinaus folgen nun weitere potenzielle negative Katalysatoren. So haben Trading-Werte wie Palantir gegen Ende des Jahres häufig mit Tax-Loss-Selling zu kämpfen. Zudem lässt die Nachfrage derzeit nach – sowohl bei Unternehmen als auch bei Regierungsbehörden, die ihre Ausgaben aufgrund geringerer Steuereinnahmen reduzieren. Vor den Hintergrund einer sich anbahnenden weltweiten Rezession dürfte das Wachstum des Datenspezialisten 2023 außerdem weiter ins Stocken geraten.

Dickes Cash-Polster

Aber einer der Hauptgründe, warum innovative Tech-Aktien ohne Gewinne bei Anlegern in Ungnade gefallen sind, sind die hohen Zinssätze, da ihre Schulden immer teuer werden. Der große Vorteil von Palantir besteht jedoch darin, dass das Unternehmen über eine enorm starke Bilanz verfügt.

Barmittel von über 2,4 Milliarden US$ dürften ausreichen, um den etwaigen Rezessionsdruck im nächsten Jahr wegzustecken. Das Unternehmen selbst wird vorerst keine Kredite aufnehmen müssen. Das neue Zinsumfeld könnte nur dann ein Problem werden, wenn die kommerziellen Kunden auf Schulden angewiesen wären, um ihre Verträge mit dem US-Konzern zu finanzieren.

Geduld ist gefragt

Auch wenn sich das Wachstumstempo im abgelaufenen Quartal auf 22% verlangsamt hat, so konnte Palantir immerhin die Umsatz-Schätzungen der Analysten übertreffen. Hohe Kosten und die Auswirkungen der Verwässerung haben die Rentabilität jedoch belastet: Mit 0,01 US$ fiel der Gewinn je Aktie niedriger aus als erwartet – und schlimmer noch: Auch die Prognosen für das laufende Quartal lagen unter dem Konsens.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Gegenwinde für Palantir dürfte sich die Wartezeit deutlich verlängern, bis das Unternehmen sein Wachstum in greifbare Aktionärsrenditen ummünzen kann. Daher dürfte die Aktie voraussichtlich noch eine Weile im einstelligen Bereich hängen bleiben.

Trader können mit dem US-Papier weiterhin schöne kurzfristige Gewinne machen, wenn es mit einem heißen Markt mitläuft. Bei Kursen um 7 US$ ist der Titel aus meiner Sicht auch für langfristige Investoren ein Kauf, wenn man die zuletzt deutlich verbesserten Kurs-Umsatz- und Kurs-Buchwert-Verhältnisse betrachtet. Wer die Früchte eines Palantir-Investments ernten will, muss sich jedoch auf eine lange Wartezeit einstellen.

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