Palantir-Aktie: Sind die Bullen wieder am Ruder?

Nach dem Kurssturz bis auf 75 US$ geht es für die Aktie des Datenanalyse-Spezialisten Palantir seit knapp drei Wochen wieder kräftig nach oben. Wer beim Tief eingestiegen ist, liegt bereits mit knapp +24% im Plus. Können die Bullen das Momentum aufrechterhalten oder müssen Anleger sich auf weitere Korrekturen einstellen?

Schwierige Nachrichtenlage

Der US-Konzern hat zuletzt zwar zahlreiche neue Kunden gewonnen, trotzdem waren nicht alle Nachrichten rund um die Aktie positiv. Gerüchte über Budgetkürzungen im Pentagen hatte es schon länger gegeben, doch in der vergangenen Woche folgte die Bestätigung.

Demnach sollen Projekte im Umfang von einer halben Milliarde US$ gestrichen werden, wie Verteidigungsminister Pete Hegseth mitteilte. Palantir hat eine große Nähe zum US-Militär. Das Regierungsgeschäft machte zuletzt rund 42% des Gesamtumsatzes des KI-Unternehmens aus.

Zuvor gab es bereits kritische Stimmen, die aufgrund der hohen Bewertung von Palantir Zweifel anmeldeten. Das US-Analysehaus Jefferies bestätigte in einer Studie sein Sell-Votum und ein Kursziel von 60 US$. Die Fundamentaldaten seien zwar stark, doch ist dies bereits zur Genüge im Aktienkurs eingepreist, der mit dem 45-fachen des für 2026 erwarteten Umsatzes bewertet wird.

Dazu verwiesen die Analysten auf anhaltende Insiderverkäufe. So hat sich Mitgründer Stephen Cohen zuletzt fast von seinem gesamten Aktienpaket getrennt. Er besitzt jetzt nur noch 592 Anteile. Am Markt könnte dies ebenfalls als Zeichen gewertet werden, dass die Aktie über das Ziel hinausgeschossen ist.

Risikobereitschaft gestiegen

Und dennoch zeigt Palantir seit rund drei Wochen wieder große bullische Stärke. Als Tech-Momentum-Wert profitiert das Papier davon, dass die Risikobereitschaft an den Märkten zuletzt wieder deutlich zugenommen hat. Auch wenn die Verbraucherstimmung auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen ist,  greifen Anleger bei US-Aktien wieder in großem Stil zu.

Lohnt sich ein Investment?

Wer darauf spekuliert, dass das Comeback von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 weitergeht, und sich aufgrund der hohen Bewertung keinen Kopf macht, kommt meiner Meinung nicht an Palantir vorbei.

Zudem gehe ich davon aus, dass das Unternehmen von den Budgetkürzungen im Pentagon kaum bis gar nicht betroffen sein wird und stimme mit den Analysten von Wedbush überein, die aufgrund der einzigartigen Software sogar ein höheres IT-Budget für Palantir für möglich halten.

Die Aktie hat zuletzt die 50-Tage-Linie (SMA50)  zurückerobert und liegt nur noch knapp unterhalb der 100-US$-Marke. Wird auch sie durchbrochen, könnte der Anstieg zum Rekordhoch bei 125,20 US$ fortgesetzt werden.

Langfristig halte ich Palantir ohnehin für einen der aussichtsreichsten Titel im boomenden KI-Sektor. (Apropos KI: Der enorme Energiebedarf dieser Technologie wird den Uransektor beflügeln. Unser exklusiver Report „Die nächste Uran-Sensation“ zeigt, wie Anleger davon profitieren können.)

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Palantir. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.