Palantir: Analyst macht Aktie zum GOAT der KI

Die Palantir-Aktie hat in den vergangenen Tagen wieder neue 3-Jahreshochs erklommen und begeistert damit Anleger und Analysten gleichermaßen. So sieht ein namhafter US-Broker in dem Datenanalyse-Spezialisten großes unterschätztes Potenzial und prognostiziert weiter steigende Kurse. Der Vergleich, den der Broker für den US-Konzern heranzieht, gleicht – zumindest für Fußballbegeisterte – dem ultimativen Ritterschlag.

Wedbush sieht enormes Potenzial

Dank eines bemerkenswerten Analystenkommentars konnte sich die Palantir-Aktie am Donnerstag dem Trübsinn an der Wall Street entziehen und sprang zum Handelsstart um rund +4% hoch. Als die Schlussglocke läutete, stand auf der Kurstafel ein Plus von 1,49% bei 28,64 US$.

Es war der amerikanische Broker Wedbush Securities, der ganz tief in die Sport-Methapher-Kiste griff und Palantir als den "Lionel Messi der KI" bezeichnete. Für eine US-Firma ist es interessant, dass ausgerechnet ein Fußball-Spieler für den Vergleich herangezogen wurde und kein Top-Athlet aus einer der zahlreichen beliebteren Sportarten im Land.

Das Unternehmen aus Denver sei laut Wedbush aufgrund seines umfassenden Portfolios hervorragend positioniert, um von einem Markt zu profitieren, dessen Wert sie auf derzeit rund 1 Billion US$ schätzen. Die Analysten erläutern, dass jede Plattform im Portfolio von Palantir spezifische Bedürfnisse und Fähigkeiten adressiert. Sie bieten demnach KI- und maschinelle Lernwerkzeuge, die für die Datenanalyse, kollaborative Aufgaben und die Optimierung von Betriebsprozessen in verschiedenen Sektoren entwickelt wurden.

Der Broker behält seine Einstufung „Outperform“ bei und setzt das Kursziel weiterhin auf 35 US$. Trotz eines Anstiegs von +64% in diesem Jahr und einem +15%igen Zuwachs im Softwaresektor, seien diese Wachstumstreiber laut Wedbush noch immer vom Markt unterschätzt.

Ein starkes Fundament

Bereits seit längerem überzeugt Palantir mit starken Fundamentaldaten. Im ersten Quartal 2024 erzielte das Unternehmen einen GAAP-Netto-Gewinn von 106 Millionen US$, was einer Marge von 17% entspricht. Dies war das sechste aufeinanderfolgende Quartal mit GAAP-Profitabilität. Der Umsatz stieg um 21% im Jahresvergleich auf 634 Millionen US$, rund 17 Millionen US$ mehr als erwartet.

Besonders das US-Kommerzgeschäft zeigte beeindruckendes Wachstum. So stieg die Anzahl der US-Kommerzkunden um 69% auf 262. Der Umsatz in diesem Bereich betrug in Q1 299 Millionen US$, ein Anstieg von 27% im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Regierungssegment trug mit einem Anstieg der Einnahmen um 16% auf 335 Millionen US$ positiv bei.

Sehr hohes KGV irreführend

Wegen der beeindruckenden Kursentwicklung der letzten Monate bleibt die Bewertung der Palantir-Aktie natürlich ein Thema. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist beinah dreistellig, was auf den ersten Blick abschreckend wirken kann. Jedoch reflektiert dieses rückwärtsgerichtete KGV nicht vollständig die zukünftigen Wachstumschancen.

Mit dieser Discounted-Cashflow-Analyse hatte ich im Mai einen fairen Kurs von über 32 US$ berechnet.

Die fundamentalen Daten des Unternehmens, kombiniert mit den positiven Zukunftsaussichten im Bereich der künstlichen Intelligenz, rechtfertigen nicht nur aus Sicht  des US-Brokers Wedbush das hohe Bewertungsniveau.

Palantir profitiert schließlich massiv vom allgemeinen Marktwachstum im KI-Bereich. Eine aktuelle Studie von Bloomberg Intelligence prognostiziert eine jährliche Wachstumsrate von 42% in den nächsten zehn Jahren.

Fazit: Weiterhin ein starker Kauf

Palantir bleibt trotz der augenscheinlich hohen Bewertung weiterhin eine attraktive Investition für langfristig orientierte Anleger.

Die positiven Kommentare von Wedbush und unterstreichen das Potenzial für weiterhin überdurchschnittliche Renditen. Fußball wird in den USA schließlich ebenfalls noch unterschätzt.

Mit den fortschreitenden Entwicklungen im KI-Markt und der starken Marktposition des Unternehmens könnte die Aktie nach dem Vorbild von Amazon etwa noch deutlich höhere Kurse erreichen.

ℹ️ Palantir vorgestellt

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Palantir. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.