Palfinger: Das spricht jetzt für die Aktie
Die Aktie von Palfinger (WKN: 919964) gibt den Gewinn von Dienstag wieder ab und verliert aktuell um -3,2% auf 22,30 €. Insgesamt befindet sich das Papier seit dem Hoch im März bei rund 32,50 € in einem langfristigen Abwärtstrend. Ist der Kursrückgang berechtigt?
ℹ️ Palfinger vorgestellt
Die Palfinger AG zählt international zu den führenden Herstellern hydraulischer Hebe-. Lade- und Handlingsysteme. Das Stammprodukt ist der LKW-Knickarmkran, von dem der Konzern verschiedene Modelle herstellt. Auch bei Forst- und Recyclingkranen, bei Mitnahmestaplern und Ladebordwänden gehört Palfinger zu den weltweiten Marktführern. Das österreichische Unternehmen verfügt über ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk mit rund 5.000 Stützpunkten in über 130 Ländern auf allen Kontinenten. Der Hauptsitz des Konzerns befindet sich in Bergheim. Die Marktbewertung liegt aktuell bei rund 775 Millionen €.
Von Rekord zu Rekord
Nach dem besten Halbjahr erzielte der Konzern jetzt die besten Werte innerhalb der ersten neun Monate. In dem Quartalsbericht vom 30. Oktober wird von Rekordwerten berichtet. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,8% auf 1,8 Milliarden €. Das Amerika-Geschäft verzeichnete dabei einen Zuwachs von 30%, zudem wird Indien als Zukunftsmarkt betrachtet.
Im europäischen Markt (EMEA) herrscht dagegen Flaute. Die schlechte Lage am Bau verringert die Nachfrage auf dem größten Absatzmarkt mit einem Anteil von 60% am Gesamtumsatz.
Das operative EBIT verbesserte sich überproportional um 46,7% auf 165 Millionen €. Laut Unternehmensangaben machen sich hier erste positive Effekte aus sinkenden Fracht- sowie Materialkosten bemerkbar. Die EBIT-Marge stieg von 7,1% auf 9,2%.
Diese Entwicklung trägt zu einer Verbesserung des Eigenkapitalrendite (ROCE) bei – diese verbessert sich von 8,7% auf 11,3%. Die Eigenkapitalquote verringerte sich geringfügig auf 34%. Insgesamt weist die Bilanz eine kerngesunde Struktur auf.
Etwas problematisch ist der hohe Lagerbestand an Fertigprodukten. Der Grund ist die mangelnde Liefertreue bei LKW. Hierdurch wird viel Kapital gebunden.
In der Summe ist die Geschäftsentwicklung als hervorragend zu bezeichnen.
Prognose bestätigt
Der hohe Auftragsbestand sowie die gute Entwicklung auf wichtigen Märkten versprechen auch ein gutes viertes Quartal. Im Hinblick darauf wurde die Jahresprognose bestätigt.
Demnach wird ein Konzernumsatz von 2,4 Milliarden € erwartet. Beim operativen EBIT wird mit einem Wert von 200 Millionen € gerechnet.
Potenzial vorhanden
Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ist genau entgegengesetzt der vergangenen Kursentwicklung. Trotz Rekordwerten verliert die Aktie ständig. Der Hauptgrund hierfür dürfte die unsichere Börsensituation sein. Aufgrund der weltpolitischen Lage sowie der schwachen Konjunktur fallen auch solide Aktien der Negativentwicklung zum Opfer.
Meiner Meinung nach ist die Aktie unterbewertet, ein erster Zielkurs von mir liegt bei 28 €. Das entspricht einem Kurspotenzial von +11%. Ich setze diesen Zielwert bewusst niedrig an, da die Lage an den Märkten immer noch unsicher ist und vorerst wohl auch bleiben wird. Die schwache Konjunktur auf dem europäischen Markt wird sich ebenfalls weiter fortsetzen.
Die Analysten der Ersten Group Bank liegen mit ihrer Einschätzung von 30,50 € etwas über meinem Zielkurs. Die Deutsche Bank hält die Aktie für total unterbewertet und einen Wert von 43 € für gerechtfertigt. Die österreichische RBI sieht mit ihrer Bewertung von 25 € nur ein geringes Potenzial.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von momentan 3,4%. Aufgrund der guten Ertragslage ist eine Erhöhung der Dividende möglich.
Mein Fazit: Die Aktie bietet viel Kurspotenzial und eignet sich auch für ertragsorientierte Anleger.
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