Paragon-Aktie +28% in 2 Tagen – ist das nachhaltig?

Die Paragon-Aktie explodierte in den letzten Tagen um rund +28% und notiert am Mittwoch aktuell bei knapp 2,40 €. Ist das ein Einmaleffekt oder der Beginn einer Trendwende? Insgesamt befindet sie sich seit Mitte 2023 in einem langfristigen Abwärtstrend.

Positive Erwartungen für 2025

Das Delbrücker Unternehmen teilte schon sehr früh seine Ziele für das nächste Geschäftsjahr mit. Dies ist positiv zu werten und zeigt, dass eine stabile Entwicklung erwartet wird.

Demnach soll trotz der anspruchsvollen Lage im Automobilsektor ein Jahresumsatz von 140 bis 145 Millionen € erzielt werden. Basis hierfür ist die jetzige Auftragslage, insbesondere im China-Geschäft wurden zuletzt zwei Großaufträge gemeldet. Somit beginnt der dortige Ausbau jetzt Früchte zu tragen. Insgesamt wurden zwei Aufträge über jeweils 10 und 60 Millionen € mitgeteilt.

Außerdem soll sich das Lizenzabkommen mit Telefunken laut Unternehmensangaben signifikant auf Umsatz und Ertrag auswirken. Die Kooperation mit Telefunken wurde im September abgeschlossen und von beiden Partnern als aussichtsreich bewertet.

Klaus Dieter Frers, Gründer und CEO von Paragon, beschreibt die Erwartungen so:

Mit diesen Aufträgen und weiteren Auftragsanbahnungen kommen wir unserem Ziel näher, in den nächsten Jahren unseren Umsatz zu verdoppeln.

Jahresprognose für 2024 gesenkt

Aufgrund einer geringeren Nachfrage seitens der Kunden wurde die bisherige Jahresprognose gesenkt. Statt 160 bis 165 Millionen € werden jetzt nur noch 135 bis 140 Millionen € erwartet. Neben dem geringeren Abruf macht sich auch der Verkauf des Starterbatteriegeschäfts beim Umsatzrückgang bemerkbar.

Die operative Ertragslage wurde weiterhin bestätigt. Beim EBITDA stehen 18 bis 20 Millionen € auf dem Zettel. Dass dieser Wert bei gleichzeitigem Umsatzrückgang beibehalten wird, zeigt, dass die Restrukturierungsmaßnahmen greifen.

Sehr erfreulich ist die Cashflow-Entwicklung. Aus einem negativen Wert von 5,6 Millionen € im Vorjahreszeitraum wurde in den ersten neuen Monaten ein Cashflow-Überschuss von 8,1 Millionen €.

Insgesamt ist die gemeldeten Finanzzahlen vom 12. November trotz des erwarteten Umsatzrückgangs zufriedenstellend.

Was bedeutet das alles?

Von den bisherigen Fortschritten hinsichtlich Ertrag und Schulden konnte die Aktie wenig profitieren. Jede positive gemeldete Unternehmensnachricht sorgte nur kurzfristig für steigende Kurse. Dies könnte auch für den jetzigen Anstieg der Fall sein, eine Korrektur dürfte erfolgen.

Aus meiner Sicht bleibt die Aktie weiterhin schwach und eignet sich vorerst nur für risikobereite Anleger. Erst der Geschäftsbericht für 2024 gibt einen genauen Überblick auf die gesamte Ertragslage. Wichtig ist, dass nachhaltige positive Nettogewinne erzielt werden und die Schulden weiterhin sinken.

Mein Fazit: Trotz aller Rückschläge bleibt die Aktie interessant. Sollte sich die Ertragslage nachhaltig verbessern, bietet das wieder deutliches Potenzial. Vorerst sollten Anleger jedoch noch abwarten.

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