Paragon-Aktie: Lauert hier ein Multibagger?
Anteilseigner von Paragon (WKN: 555869) sind nach zahlreichen Enttäuschungen und einem binnen fünf Jahren um -92% abgestürzten Aktienkurs Leid gewohnt. Heute Morgen reiben sie sich jedoch verwundert die Augen: Das Papier legt in der Spitze auf über 5 € zu und notiert aktuell immer noch bei +2% und 4,78 €. Was ist hier los? Gibt es gar ein Kaufsignal?
Paragon mit Sitz in Delbrück in Nordrhein-Westfalen ist 1988 als Elektronikhersteller gegründet worden und mittlerweile im Bereich der Automobilelektronik unterwegs. Das Unternehmen beliefert die Automobilindustrie mit Geräten und Sensoren aus Akustik, Cockpit, Elektromobilität und Karosserie-Kinematik.
Langzeitchart ein Bild des Grauens
Wer sich den Langzeitchart der Paragon-Aktie ansieht, bekommt ein Bild des Grauens präsentiert: Aus heutiger Sicht ist es kaum zu glauben, dass im Oktober 2017 einmal mehr als 89 € für ein Papier bezahlt wurden. Auch das 52-Wochen-Hoch, das bei 11,45 € liegt, ist in weiter Ferne.
Heute Morgen überrascht der Automobilzulieferer jedoch mit seinen Halbjahreszahlen und sehr positiven Äußerungen dazu. Unter anderem wird die Umsatzprognose angehoben, was Börsianer natürlich immer gerne hören.
Rekordumsatz im ersten Halbjahr
Trotz des schwierigen marktwirtschaftlichen Umfelds haben die Ostwestfalen in den ersten sechs Monaten einen Rekordumsatz von 86,4 Millionen € erzielt, das sind +14,1% mehr als im Vorjahreszeitraum (75,7 Millionen €).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 8,9 Millionen € und lag damit deutlich unter dem des Vorjahres von 11,2 Millionen €. Hier macht das Unternehmen „nicht zahlungswirksame Einmaleffekte in Höhe von 3,1 Millionen €“ geltend. Im Detail wurden Buchverluste von 1,75 Millionen € verzeichnet, die durch den Verkauf von Randaktivitäten am Standort Aachen sowie durch den Verkauf eines ursprünglich an die Voltabox AG verpachteten Produktionsgebäudes entstanden.
Klaus Dieter Frers, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung, kommentiert:
Unsere kontinuierliche Ausrichtung auf erfolgreiche Premiumhersteller und unser breites, innovatives Produktsortiment sind in diesen Zeiten unser Erfolgsrezept.
Prognose wird angehoben
Basierend auf den bisherigen Ergebnissen hebt der Direktlieferant der Automobilindustrie seine Prognose für das Gesamtjahr an. So sollen die Umsatzerlöse 170 Millionen € betragen, bislang war von 165 Millionen € die Rede. Man sieht sogar laut Klaus Dieter Frers noch weiteres „Verbesserungspotenzial“. Die operative EBITDA-Marge wird weiterhin bei über 15 % erwartet.
Management: Erhebliches Kurspotenzial
Welche Skepsis die Aktie nach den vergangenen Jahren begleiten, wird vor allem an diesen deutlichen Aussagen der Paragon-Bosse ersichtlich: „Das Management ist weiterhin unzufrieden mit dem aktuellen Kursniveau, das seiner Meinung nach nicht die positive Entwicklung des Unternehmens widerspiegelt.“ Es heißt sogar weiter, es gebe „ein erhebliches Kurspotenzial bis zum Vervierfachen“.
Fortschritte bei Anleihen
Paragon führt als Belege für die angeführte positive Entwicklung des Unternehmens an, man habe nach der erfolgreichen Prolongation der Anleihe von 50 Millionen € im März einen weiteren wichtigen Schritt gemacht, indem bei der CHF-Anleihe eine zweite Teilrückzahlung über 8,75 Millionen Schweizer Franken erfolgt sei. Damit seien insgesamt bereits 40% dieser CHF-Anleihe zurückgezahlt worden.
Schließlich heißt es seitens des Unternehmens hierzu: „Im Herbst 2022 wird Paragon den Kapitalmarkt umfassend über die vielversprechenden Aktivitäten zur Rückzahlung informieren.“
Viel Porzellan zerschlagen
Aus meiner Sicht ist in der Vergangenheit so viel Porzellan zerschlagen worden, dass man den optimistischen Aussagen kaum Glauben schenken mag. Allerdings ergeben sich natürlich aus der Mini-Marktkapitalisierung von unter 22 Millionen € große Chancen, vor allem mit Blick auf die positive Geschäftsentwicklung.
Wer hier also Vertrauen entwickeln kann, könnte möglicherweise reichhaltig belohnt werden...
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