Paragon: Auf der Überholspur

Marc Rendenbach
13.09.18

Keine 12 Monate ist es her, da wechselten Paragon-Aktien (WKN: 555869) für 96 Euro den Besitzer. Inzwischen zahlen Anleger nur noch die Hälfte. Nun wird der nächste Schritt in der Wachstumsstrategie besiegelt. 

Am Mittwoch gibt Paragon den Abschluss einer neuen Übernahme bekannt und macht damit auf sich aufmerksam. Objekt der Begierde ist ein Startup aus der Künstlichen Intelligenz. Damit stößt der Entwickler von "Lösungen im Bereich der Automobilelektronik" in ein ganz neues Feld vor. Es wartet aber noch viel mehr auf Paragon-Aktionäre.

Weichen auf Wachstum gestellt

Der E-Mobility-Profiteur schickt sich an zum Innovator unter den Automobilzulieferern zu werden und baut auf zukunftsträchtige Geschäftsfelder.

Für die gestern besiegelte Übernahme von 82% der SemVox GmbH - ein ehemaliges Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz - legt Paragon 16,4 Mio. Euro auf den Tisch. Für die übrigen 18% wurde ein Optionsvertrag geschlossen.

Hier wächst ein Ökosystem an Elektromobility-Profiteuren

Zum Unternehmen gehört auch die vollständig auf Elektromobilität ausgerichtete Tochter Voltabox. Diese hatte erst vor Kurzem die Übernahme von Navitas Systems für 43 Millionen US-Dollar bekannt gegeben. Navitas wiederum ist der nordamerikanische Marktführer für Lithium-Ionen-Batteriesysteme im Bereich Intralogistik. Wie bei Übernahmen von US-Firmen üblich, muss hier erst die US-Regierung ihre Zustimmung erteilen.

Zudem wurde im Mai mit dem chinesischen E-Auto-Leader Geely ein Vertrag über die Lieferung von Partikelsensoren - eigentlich ein etabliertes Konzernsegment Paragons - über eine Laufzeit von 7 Jahren und einem Umfang von 26 Millionen Euro geschlossen.

Hier wächst step by step ein Netzwerk aus E-Mobilitäts-Zulieferern.

Paragon setzt voll auf die sonnigen Aussichten der E-Mobilität. Quelle: pixabay.com

Das waren die Gründe für den Kursrückgang

Blicken wir zurück: Während Paragon im März das nach eigenen Angaben "stärkste erste Quartal der Firmengeschichte" abschloss, schmierte der Kurs ebenso kräftig ab.

Dass die Paragon-Aktie so steil zurück kam, lag wohl zum Einen daran, dass die mehrheitlich zur Paragon AG gehörende Voltabox nach dem IPO im Oktober 2017 abschmierte und zum anderen wohl an dem Umstand, dass Paragon kürzlich die Umwandlung von der AG in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) am 5. Juli vollzogen hatte. Die Ankündigung des Schritts wurde Ende März publiziert und sollte "den Zugang der paragon AG zum Eigenkapitalmarkt stärken". Die Aktien rauschten daraufhin in die Tiefe.

Aktionäre warten vermutlich nun ins Gesamtbild der Wachstumsstrategie passende verwässernde Maßnahmen ab.

Kurzer Verschnaufer oder steckt die Aktie im Abwärtstrend fest?

Die Zahlen für das erste Halbjahr konnten sich sehen lassen. Der Konzernumsatz wurde um +42% auf 79 Mio. Euro gesteigert. Das Elektromobilität-Segment verdoppelte sich auf 5,1 Mio. Euro. Bei einer EBIT-Marge von 6,1% erzielte man ein EBIT von 4,1 Mio. Euro. Der Überschuss lag bei rund 800.000 Euro. Allerdings geben natürlich die relativ hohen aktivierten Entwicklungskosten zu denken.

Die liquiden Mittel beliefen sich auf rund 100 Mio. Euro, die vorrangig für Investitionen in Übernahmen/Wachstum Verwendung finden sollen.

Nette Randnotiz: CEO und Großaktionär Frers war es, der das Unternehmen aus der Pleite in eine hohe Wachstumsdynamik führte. Denn beim Insolvenzantrag 2009 (konnte 2010 abgewendet werden) war die Paragon-Aktie nur noch 1 Euro wert. Aktionäre dankten das mit einer Ver-100-fachung des Kurses.

Auch jetzt gilt wohl: Auf dem absteigenden Ast ist man als Aktionär hier nicht, man braucht nur etwas Geduld.

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