Patrizia-Aktie: Wie hoch ist das realistische Kurspotenzial?
Die Patrizia-Aktie (WKN: PAT1AG) reagiert auf die schlechte Börsenstimmung am Donnerstag mit einem Kursrückgang von -2% und notiert aktuell bei 9,52 €. Ein weiterer Grund für diese Entwicklung sind die schlechten Zahlen im Geschäftsbericht für 2022. Gegenüber dem Jahreshoch von 12,30 € ist der Kurs insgesamt um -22% zurück gegangen.
Die in Augsburg ansässige Patrizia SE ist ein unabhängiger globaler Anbieter von Investments in Immobilien und Infrastruktur. Das verwaltete Immobilienvermögen beträgt mehr als 59 Milliarden €. Neben der reinen Verwaltung werden auch Transaktionen für Kunden durchgeführt. Weltweit unterhält die Gesellschaft 24 weitere Standorte. Die Marktkapitalisierung beträgt 841,4 Millionen €.
Transformation zu einem globalen Immobilienverwalter
Den eingeleiteten Transformationsprozess zu einem globalen Real Asset Investment Manager hat Patrizia durch entsprechende Übernahmen beschleunigt: 2022 hat die Gesellschaft Whitehelm Capital übernommen, womit sich das verwaltete Infrastruktur-Vermögen mehr als vervierfacht hat auf insgesamt 8,8 Milliarden €.
Mit der Übernahme der ADVANTAGE Investment Partner in Dänemark haben die Augsburger zudem ihre internationale Strategie fortgesetzt. Durch die Kooperation mit der japanischen Mitsui will Patrizia verstärkt im asiatischen Bereich wachsen.
Gewinn eingebrochen
Insgesamt ist das abgelaufene Geschäftsjahr von Patrizia schlechter ausgefallen als das vorherige Jahr. Die internationalen Verwerfungen sowie die gestiegene Inflation haben zu einem vorsichtigeren Verhalten der Kunden in Immobilieninvestitionen geführt.
Insbesondere die Einnahmen aus Transaktionen sind um mehr als die Hälfte auf 22,5 Millionen € zurückgegangen. Die wiederkehrenden Einnahmen verbesserten sich um +15% auf 241 Millionen €. Insgesamt sanken die Gesamteinnahmen um -5,2% auf 324,7 Millionen €.
Die Ertragslage hat sich deutlich verschlechtert: Das operative EBITDA sank um -38,8% auf 78,9 Millionen €. Noch schlechter ist das Nettoergebnis mit 7,2 Millionen € ausgefallen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von -86%.
Trotz dieser Ertragsverschlechterung Patrizia seine Dividende zum fünften Mal in Folge anheben. Sie steigt um 1 Cent auf 33 Cent je Aktie. Dies entspricht momentan einer Rendite von 3,4%
Ausblick vorsichtig eingeschätzt
Die Probleme bei Patrizia vom letzten Jahr dürften sich auch 2023 fortsetzen. Das EBITDA für das laufende Jahr schätzt die Immobilien-Gesellschaft in einer breiten Spanne von 50 bis 90 Millionen €. Der Ertrag kann somit sowohl besser als auch schlechter als im Vorjahr ausfallen; gleiches gilt für die operative Marge, die laut Management im Bereich zwischen 15,6 und 24,3% landen soll.
Ist die Aktie fair bewertet?
Im Hinblick auf die Verschlechterung der Ertragslage sowie den wenig zuversichtlichen Erwartungen ist das zukünftige Potenzial der Patrizia-Aktie begrenzt: Eine realistische Obergrenze sollte bei 12 € liegen.
Die Analysten sehen das ähnlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 13 €. Die Baader Bank mit einem fairen Kurs von 10,50 € hält das Papier für überbewertet, Warburg dagegen sieht ein Potenzial bis 14,30 €.
Der verstärkte Einstieg in das Infrastruktur-Geschäft könnte mittel- und langfristig zu einem Ertragsschub führen. Hier besteht in vielen Ländern ein enormer Nachholbedarf.
Es gibt bessere Immobilienalternativen
Meiner Meinung nach bietet die Aktie momentan wenig Potenzial. Was aber für sie spricht, ist die gute Dividendenrendite von 3,4%. Wer an einer Wertsteigerung von Immobilien direkt profitieren möchte, sollte meiner Meinung nach besser direkt in Immobilienkonzerne investieren.
Patrizia-Aktie: Jetzt diskutieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Forum der neuen Generation für die Aktie von Patrizia!
Noch nicht dabei? Hier kannst Du dich kostenlos registrieren!