PayPal-Aktie: Beginnt jetzt die große Erholungsrallye?

10.02.23

Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) ist am späten Donnerstag nachbörslich um +5% hochgesprungen, nachdem der Bezahldienstleister starke Quartalszahlen vorgelegt hat. Die Gewinne konnte der Fintech-Titel jedoch nicht lange halten. Das alles macht deutlich, dass bei den Kalifornieren derzeit zu viel Negativität eingepreist ist.

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PayPal mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien ist ein Online-Bezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Seitdem wird der Titel an der Nasdaq gehandelt mit einem derzeitigen Börsenwert von 90 Milliarden US$.

Kurssprung nach starken Zahlen

Die PayPal-Aktien sind am Donnerstag nachbörslich zeitweise um knapp +5% gestiegen, nachdem der Zahlungsdienstleister überraschend gute Q4-Zahlen veröffentlichte und eine starke Prognose für 2023. Der Großteil der Kursgewinne ist jedoch wieder dahin: Am Freitag wird der Titel vorbörslich mit einem Plus von 1,15% bei 79,32 gehandelt.

So legte das Unternehmen beim Umsatz im Dezember-Quartal gegenüber dem Vorjahr um +7% auf 7,38 Milliarden US$ zu und verfehlte den Analystenkonsens (7,39 Mrd. US$) zwar knapp; der Gewinn je Aktie im Berichtszeitraum fiel mit 1,24 US$ jedoch deutlich höher aus, als die Wall Street erwartet hatte (1,20 US$).

Auch die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr mit 4,87 US$ je Aktie überraschte den Markt positiv, da die Experten im Schnitt nur 4,75 US$ auf dem Zettel hatten.

Die starke Guidance geht aber einher mit der Selbstverpflichtung des Unternehmens, seine Ausgaben zu senken, da das wichtige E-Commerce-Segment unter einer Abschwächung leiden würde.

So hatten die Kalifornier schon vergangene Woche angekündigt, 7% ihrer Belegschaft zu entlassen. Damit reiht sich PayPal ein bei den großen Tech-Konzernen, die in einem schwierigeren Geschäftsumfeld Stellen abbauen.

CEO Schulman scheidet zum Jahresende aus

Außerdem hat PayPal den Rücktritt von Vorstandschef Dan Schulman zum Jahresende bekanntgegeben. Wer ihm nachfolgen werde, sei den Angaben nach jedoch noch unklar.

Schulman, der seit der eBay-Abspaltung beim Konzern die Fäden zieht, wird demnach über 2023 hinaus einen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmens behalten. Seinen Ausstieg begründete der Vorstandschef damit, mehr Zeit für seine „Leidenschaften außerhalb des Arbeitsplatzes“ zu brauchen.

Viel Negativität eingepreist

PayPal war ein absoluter Gewinner der Covid-Pandemie, da viel mehr Menschen den Bezahldienst nutzten, um online einzukaufen. Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wachstum jedoch und die Gewinne brachen ein, weil die Seuchenschutzbeschränkungen aufgehoben wurden und das Makro-Umfeld sich verschlechterte.

Wie Experten der Bank of America jedoch jüngst betonten, entwickeln sich die Gesamtausgaben trotz einer schwierigen Wirtschaftslage durchaus positiv. Dieses Bild bestätigten auch die großen Kreditkarten-Konzerne Visa und American Express in ihren aktuellen Finanzberichten, indem sie die Widerstandsfähigkeit der US-Verbraucher hervorhoben.

Meiner Ansicht nach haben Anleger die PayPal-Aktie im vergangenen Jahr mit einem Zwei-Drittel-Absturz zu heftig abgestraft und konzentrieren sich beim Fintech-Konzern weiterhin zu stark auf die negativen Aspekte. Der neue Ausblick des Unternehmens bestätigt: Mit dem Rebound-Potenzial des Papiers und den laufenden Aktienrückkäufen können sich Investoren in 2023 starke Renditen ausrechnen.

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