PayPal-Aktie: Kursschwäche zum Kauf nutzen?
Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) stagniert. Sie notiert beinahe exakt auf dem Niveau zu Jahresbeginn bei 73,61 US$. Der Run im Februar, der das Papier auf knapp 87 US$ führte, ist verpufft. Woher kommt die Kursschwäche? Und sollten Anleger sie zum Kauf nutzen?
PayPal mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien ist ein Online-Bezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Seitdem wird der Titel an der Nasdaq gehandelt mit einem derzeitigen Börsenwert von 83,28 Milliarden US$.
Investoren halten sich zurück
Der Chart-Verlauf der PayPal-Aktie spiegelt nahezu deckungsgleich wider, wie Marktteilnehmer die Zinspolitik der US-Notenbank einschätzen. Als Investoren glaubten, die Fed werde bereits frühzeitig in diesem Jahr ihre straffen Zinserhöhungen aussetzen, kletterte der Schein des Zahlungsdienstleisters auf ein höheres Niveau.
Mittlerweile sind diese Spekulationen der Realität gewichen – aktuell glauben die Wenigsten an Zinssenkungen noch in diesem Jahr. Vielmehr steigen die Befürchtungen einer doch stärkeren Rezession, als man lange angenommen hatte. Infolgedessen traut man auch dem angestrebten Umsatzwachstum von PayPal nicht.
Starke Zahlen und guter Ausblick
Fakt ist allerdings, dass die Kalifornier am 9. Februar starke Geschäftsergebnisse im vierten Quartal 2022 und vor allem eine optimistische Prognose vorgelegt haben. Der Umsatz kletterte um 7% auf 7,38 Milliarden US$ und der Gewinn je Aktie fiel mit 1,24 US$ deutlich höher aus, als die Analysten erwartet hatten. Diese hatten nur 1,20 US$ auf dem Zettel.
Die Anzahl der aktiven Accounts des Online-Bezahldienstes ist ferner gestiegen und belief sich im vierten Quartal 2022 auf 435 Millionen. Fairerweise muss man an dieser Stelle hinzufügen, dass das Wachstum hier nur 2% betrug – deutlich geringer als die vorherigen 13%. Die Anzahl der Transaktionen über PayPal lag bei rund 6,03 Milliarden.
Der Ausblick auf 2023 überraschte ebenfalls. PayPal strebt einen Gewinn von 4,87 US$ je Aktie an. Um dieses Ziel zu erreichen, tritt das Unternehmen auf die Kostenbremse. 7% der Stellen sollen abgebaut werden.
Das sollten Anleger wissen
Anleger, die gegenüber dem Bezahldienstleister skeptisch sind, sollten meiner Meinung nach folgendes berücksichtigen: Zwar schläft die Konkurrenz weder auf der Händlerseite (Stripe) noch auf der Verbraucherseite (Apple Pay). Doch nach Angaben der Marktforscher von Statista ist PayPal der Platzhirsch im E-Commerce-Zahlungsverkehr. In Deutschland ist es der am häufigsten genutzte Online-Bezahldienst, weit vor Klarna und Amazon Pay.
Zudem darf man davon ausgehen, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung in der Zukunft zu höheren Gewinnen und zu einer besseren Profitabilität führen werden.
Aktie auf günstigem Niveau
Bei einem Börsenwert von rund 83 Milliarden US$ bewegt sich die PayPal-Aktie auf einem historisch günstigen Niveau. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von ungefähr 3 war zuletzt vor acht Jahren zu verzeichnen.
Wer also meint, dass der Bezahldienst bei einer doch nicht so starken Rezession wie befürchtet oder sogar einer konjunkturellen Erholung wieder in der Lage sein wird, ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen, der kann die Aktie aktuell zweifellos gut ins Depot legen.
Meiner Meinung nach mag der Online-Handel vorübergehend eine Delle verzeichnen, mittel- bis langfristig wird er jedoch weiter wachsen. Davon wird ein gut aufgestellter Zahlungsabwickler wie PayPal profitieren.
PayPal-Aktie: Jetzt diskutieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Forum der neuen Generation für die PayPal-Aktie.
Noch nicht dabei? Hier kannst Du dich kostenlos registrieren!