PayPal-Aktie: Was geht hier jetzt noch?

Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) befindet sich weiter auf dem aufsteigenden Ast. Derzeit notiert sie bei 67 US$ auf Jahreshoch-Niveau und schickt sich an, die 70 US$-Marke in Angriff zu nehmen. Was verschafft dem lange gebeutelten Titel Rückenwind? Und lohnt sich hier der Einstieg noch?

Citigroup erneuert Kaufvotum

Die PayPal-Aktie hat in den vergangenen fünf Handelstagen an der Nasdaq um weitere +6% zugelegt. Ein gewichtiger Grund dafür dürften die zunehmend optimistischeren Einschätzungen der Analysten sein. So hat am Montag die Citigroup ihr Kaufvotum erneuert. Das Kursziel wurde leicht reduziert von 81 auf 79 US$.

Zuletzt hatte bereits die japanische Großbank Mizuho der Aktie mit ihrer Hochstufung von „Neutral“ auf „Kaufen“ und einem von 68 auf 90 US$ erhöhten Kursziel einen Schub gegeben.

Laut der Plattform Marketscreener empfehlen derzeit 15 Marktbeobachter die PayPal-Aktie zum Kauf, 9 raten zum Aufstocken und 15 zum Halten. Den Verkauf legt keiner nah. Das mittlere Kursziel liegt bei 77,75 US$, das ergibt ein Potenzial vom gestrigen Schlusskurs von +15,89%. Das höchste Kursziel liegt derzeit bei 145 US$, das niedrigste bei 60 US$.

Das sorgt für Optimismus

Die Gründe für den neu erwachten Optimismus sind schnell aufgezählt: Der Bezahldienstleister ist nicht nur mit einem für 2024 prognostizierten Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gut unterwegs, sondern hält auch die Zahl der aktiven Konten mit 427 Millionen auf hohem Niveau, obwohl ihn starke Wettbewerber wie Apple, Adyen und Stripe bedrängen.

Der neue CEO Alex Chriss hat den Fokus des Unternehmens seit seinem Amtsantritt im Oktober 2023 zudem auf mehr Kostenkontrolle und qualitatives Wachstum ausgerichtet. Zudem traf Chriss mit diesen Worten bei der Präsentation der Quartalszahlen Ende April offenbar genau den richtigen Ton:

Wir sehen klare Möglichkeiten für operative Verbesserungen in unseren Geschäftsbereichen Großunternehmen, Kleinunternehmen und Privatkunden, einschließlich Venmo, und für mehr Effizienz in der gesamten Organisation.

Allerdings wachsen trotz erhöhter Gewinnprognose für 2024 die Bäume auch nicht in den Himmel. Der Online-Bezahldienst erwartet, dass das Gewinnwachstum in der zweiten Jahreshälfte gedämpfter ausfallen wird. CEO Alex Chriss wirbt um Geduld: „Es wird Zeit brauchen, um eine sinnvolle und nachhaltige Transformation voranzutreiben.“

Neutrales Chartbild

Das Chartbild der PayPal-Aktie zeigt, dass sie sich seit Mitte Juli 2022 in einem übergeordneten Seitwärtstrend befindet. Im Oktober 2023 ging es im Tief bis auf 50,25 US$ hinab, seitdem geht es wieder bergauf. Aktuell ist der Trend kurz-, mittel- und langfristig neutral.

Die Aktie hat jetzt einen wichtigen Widerstand bei 67,92 US$ vor der Brust. Sollte sie diesen überwinden, wäre das ein klares Aufwärtssignal und der nächste Widerstand läge erst bei 73,98 US$.

Eine erste Unterstützung findet das Papier erst bei 61,05 US$.

Aktie hat Potenzial

Die PayPal-Aktie zieht seit Ende Mai wieder schwungvoll nach oben. Auf Jahressicht hat sie allerdings erst um +9% zugelegt. Und es spricht einiges dafür, dass dies noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist, sondern dass der Titel grundsätzlich (wieder) in höhere Kursregionen gehört.

Erstens ist das Papier derzeit so günstig bewertet mit einem Forward-KGV von rund 15, dass der Online-Bezahldienstleister eigentlich gar kein Wachstum mehr erzielen müsste, um diese Bewertung zu rechtfertigen.

Zweitens plant PayPal den Aufbau eines Werbegeschäfts auf der Grundlage der Daten, die der Online-Bezahldienst von seinen Kunden generiert. Das birgt zweifellos zusätzliches massives Umsatz- und Gewinnpotenzial.

Drittens gefällt das Unternehmen mit einem deutlichen Fokus auf Shareholder Value, wie das aggressive laufende Aktienrückkaufprogramm über mindestens 5 Milliarden US$ unterstreicht.

Fazit: Wer die PayPal-Aktie bereits im Depot hat, wird damit meiner Meinung nach in den kommenden Jahren ansehnliche Renditen erzielen. Und wer sie noch nicht hat, kann mit langfristigem Investitions-Horizont wohl wenig falsch machen.