PayPal-Aktie: Zeit für einen Kauf?
Nach ihrer Erholungsrallye von Anfang März bis Anfang April ging der PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) in den letzten Handelstagen die Puste aus. Das Jahreshoch bei 67 US$ konnte bislang nicht mehr übertroffen werden. Hat PayPal nichts mehr zu bieten?
ℹ️ PayPal vorgestellt
- PayPal betreibt den weltweit bekanntesten Online-Bezahldienst. Im letzten Quartal nutzten über 430 Millionen Verbraucher weltweit den Service für Online-Überweisungen und die Bezahlung von Rechnungen im Internet.
- Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundestaat Kalifornien ist Teil des Nasdaq 100 und des S&P 500 Index.
- PayPal hat einen aktuellen Börsenwert von rund 67 Milliarden US$.
Immer noch auf Wachstumskurs
Ein Blick auf das Total Payment Volume (TPV), die wichtigste Kennzahl für die Geschäftstätigkeit von PayPal, zeigt, dass der Zahlungsdienstleister immer noch ein Wachstumsbusiness ist. Das TPV beschreibt die Summe aller über alle PayPal-Dienste abgewickelten Transaktionen.
Im Jahr 2023 stieg das TPV um 13% auf 1,5 Billionen US$. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres erhöhte sich das Wachstum sogar auf knapp 15% im Jahresvergleich. Für 2024 wird mit einem TPV-Wachstum von knapp 8% gerechnet.
Angesichts der Tatsache, dass die Zahl aktiver Kunden von PayPal in den letzten Monaten leicht zurückgegangen ist, steigt die Zahl der pro Kunde abgewickelten Transaktionen. Die PayPal-Kunden werden folglich im Durchschnitt noch aktiver als in der Vergangenheit.
Beschleunigung durch Fastlane?
Einen weiteren Schub für das Business von PayPal könnte die neueste Checkout-Integration liefern. Unter dem treffenden Namen „Fastlane“ will der Zahlungsdienstleister den Bezahlprozess noch besser und einfacher gestalten, beispielsweise durch das Vorab-Ausfüllen von Datenfeldern. Das könnte die Konversionsraten im E-Commerce weiter verbessern und Händlern einen zusätzlichen Anreiz geben, auf PayPal als Zahlungsdienstleister zu setzen.
In zwei Wochen wird PayPal im Rahmen seines Earnings Calls für das erste Quartal 2024 weitere Details erläutern. Sollte der Zahlungsdienstleister glaubhaft darstellen können, wie Fastlane das Wachstum und die Gewinnmargen weiter ankurbeln kann, dürfte sich das positiv auf den Kurs der PayPal-Aktie auswirken.
Den Aufwärtstrend durchbrochen
Durch die empfindlichen Kursverluste der letzten Tage hat die PayPal-Aktie ihren Anfang März begonnenen Aufwärtstrend wieder nach unten durchbrochen. Die Marke von 60 US$ muss nun halten, um den Nasdaq-Titel nicht auf sein Jahrestief durchzureichen.
Drei gute Gründe für PayPal
Ich bin und bleibe ein bekennender Fan der PayPal-Aktie und das aus drei sehr gewichtigen Gründen.
Erstens: PayPal ist und bleibt ein Wachstumsunternehmen. Wachstumsraten von über 20%, wie in den Jahren 2020 und 2021, gehören selbstverständlich der Vergangenheit an. Zu groß ist der Wettbewerb im Zahlungsabwicklungsgeschäft geworden. Aber PayPal wird auch in den kommenden Jahren solide zwischen 5 und 15% jährlich an Umsatz zulegen.
Zweitens: PayPal hat das, was man auf Englisch einen „Burggraben“ („moat“) nennt. Damit ist eine Wettbewerbsposition gemeint, die für Wettbewerber nur unter einem enormen finanziellen und zeitlichen Einsatz kopierbar ist.
PayPal besitzt eine Basis von fast 430 Millionen aktiven Kunden. Das macht den Zahlungsabwickler vor allem für Händler extrem attraktiv. Zudem generiert das Unternehmen durch sein enormes monatliches Abwicklungsvolumen viel mehr Daten als andere Dienstleister. Diese Daten kann PayPal gewinnbringend einsetzen, beispielsweise bei der Erkennung von Ausgabenmustern oder Betrug.
Drittens: PayPal ist eine Gelddruckmaschine. Das Unternehmen generiert seit Jahren über 5 Milliarden US$ an Netto-Cashflow durch seine operativen Aktivitäten. Der Zahlungsdienstleister ist finanziell kerngesund und genießt deshalb einen enormen strategischen Gestaltungsspielraum.
Die Aktie ist spottbillig
Nicht zuletzt ist die PayPal-Aktie in meinen Augen ein Kauf, weil sie derzeit spottbillig zu haben ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 17. Auf Basis der Forward-Gewinne beträgt das KGV sogar nur 12.
Für ein Unternehmen mit den zuvor dargestellten Eigenschaften ist das ein wahrer Schnäppchenkurs, bei dem jeder Anleger zuschlagen sollte. Ich bin der festen Überzeugung, dass die PayPal-Aktie in den kommenden Jahren wieder überdurchschnittliche Kursgewinne liefern wird.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens PayPal. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.