PayPal: Deshalb ist die Aktie nach dem Absturz ein Kauf
Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) ist am Donnerstag nach Börsenschluss in New York fast zweistellig auf etwas über 69 US$ abgestürzt. Der Bezahldienst hat für das dritte Quartal solide Zahlen abgeliefert, doch der Ausblick für das Schlussvierteljahr hat die Anleger merklich enttäuscht. Für mich gehört der Nasdaq-Titel dennoch ins Depot – erst recht zum attraktiveren Preis.
PayPal mit Sitz in San José im US-Bundesstaat Kalifornien ist ein Online-Bezahldienst, dessen Plattform über 400 Millionen Menschen weltweit nutzen. Von 2002 bis zu seiner Abspaltung 2015 war das Unternehmen ein Tochterunternehmen des Online-Marktplatzes eBay. Seitdem wird der Titel an der Nasdaq gehandelt mit einem derzeitigen Börsenwert von 88 Milliarden US$.
Am Donnerstag ist die PayPal-Aktie nach Vorlage des neuen Quartalsberichts nachbörslich um fast -10% auf 69,15 US$ eingebrochen. Der Bezahldienst hat seine Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar kräftig gesteigert, enttäuschte die Anleger jedoch mit dem Geschäftsausblick.
Kräftiges Wachstum in schwierigem Makro-Umfeld
So kletterte der Umsatz zwischen Juli und September im Vorjahresvergleich um +11% auf 6,85 Milliarden US$. Das Zahlungsvolumen stieg auf bereinigter Basis um +14% auf 337 Milliarden US$. Unter dem Strich legte der Nettogewinn ebenfalls kräftig zu mit einem Plus von 22% auf 1,3 Milliarden US$.
Den Angaben nach profitierte das Nasdaq-Unternehmen von einem Aufschwung beim Online-Shopping. Die starken Zahlen folgen auf positive Ergebnisse der Zahlungsriesen Visa und American Express. Die Konkurrenten haben in ihren Zwischenberichten ebenfalls die Stärke der US-Verbraucherausgaben trotz hoher Inflation und steigender Zinsen unterstrichen.
Enttäuschender Ausblick
Mit den Zahlen hat PayPal die Erwartungen zwar klar übertroffen; der Markt war jedoch enttäuscht von der verhaltenen Prognose für das Schlussvierteljahr. So rechnet der Online-Dienstleister für das Dezemberquartal mit einem Umsatz von 7,38 Milliarden US$ und belibt damit deutlich hinter den Schätzungen der Wall Street (7,74).
Die angekündigte Abschwächung des Umsatzwachstums wirkt sich auch auf die Jahresprognose von PayPal aus. Das Unternehmen geht nun von Einnahmen für 2022 in Höhe von 27,5 Milliarden US$ aus, nach 27,9 Milliarden US$ im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit 27,87 Milliarden US$ deutlich mehr auf dem Zettel.
Ergebnisseitig hat sich der Ausblick allerdings verbessert: Der Gewinn je Aktie auf Non-GAAP-Basis wird für das Gesamtjahr nun auf 4,07 bis 4,09 US$ geschätzt statt wie ursprünglich auf 3,87 bis 3,97 US$. Die Konsensschätzung lag hier bei 3,93 US$.
Solides Investment zu einem attraktiven Preis
Auch wenn sich die Wachstumsaussichten von PayPal nach den vergangenen beiden Corona-Jahren verlangsamt haben, bestätigen die Ergebnisse meine jüngste Einschätzung der Aktie von Anfang August. Die starken Q3-Ergebnisse zeigen echte Fortschritte durch das laufende Kostensenkungs-Programm, auch wenn diese Tatsache in den Negativ-Schlagzeilen untergeht.
Anleger müssen beachten, dass PayPal selbst kein E-Commerce-Unternehmen ist, sondern die Reibungsverluste in der Branche reduziert. Dadurch kann der Bezahldienstleister vor allem in Konjunkturflauten schneller wachsen als die Online-Händler.
Die Konsensschätzungen gehen für den Rest des Jahrzehnts weiterhin von einem starken zweistelligen Gewinnwachstum aus. Das lässt den derzeitigen Vorwärts-KGV (2023e) von 22 als sehr attraktiv erscheinen. Gepaart mit einer grundsoliden Bilanz und den laufenden Aktienrückkäufen des Unternehmens lassen sich mit dem PayPal-Titel üppige Aktionärsrenditen erzielen.
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