Peloton: Die Falle schnappt auch hier zu!

Sascha
05.11.21

Die Aktie der selbsternannten „Apple der Fitnessbranche“, Peloton Interactive (WKN: A2PR0M), fiel im nachbörslichen Handel um mehr als -30% und dürfte somit am heutigen Freitag zu den Topverlierern an den US-Aktienmärkten gehören. Der Grund für den Crash sind die gestern Abend nachbörslich vorgelegten Quartalszahlen.

Bei Peloton Interactive handelt es sich um ein US-amerikanisches Unternehmen (Hauptsitz: New York), das erst im Jahr 2012 gegründet wurde und Fitnessgeräte anbietet. Die Besonderheit ist, dass die Kunden Abonnements abschließen können, um über das Internet mit anderen (virtuell) vernetzt gemeinsam zu trainieren. Das soll die Motivation erhöhen (Stichwort: Videostreaming). Gestartet wurde die Gesellschaft mit Hilfe einer Finanzierungskampagne auf Kickstarter.com.

Ein Blick auf die Quartalszahlen

Konkret vermeldete die Gesellschaft für ihr erstes Fiskalquartal des neuen Geschäftsjahres 2022 (endet stets per Ende Juni) einen Quartalsumsatz in Höhe von „nur“ 805,2 Millionen US$, womit die Konsensschätzungen der Analysten in Höhe von knapp 811 Millionen US$ leicht verfehlt wurden. Etwas schlimmer sah es jedoch beim „Gewinn“ aus.

Denn hier meldete man einen Verlust je Aktie in Höhe von -1,25 US$, was deutlich über den Konsensschätzungen von „nur“ -1,07 US$ lag. Zwar war das kein absolutes Horrorquartal, es lief aber eben doch deutlich schlechter als erwartet. Schon dies hätte die Aktie daher wohl deutlich unter Abgabedruck gebracht. Doch es kam noch schlimmer.

Ausblick drastisch gesenkt!

Denn das Management senkte gleich auch noch seinen Ausblick für das seit 1. Juli laufende neue Geschäftsjahr – und zwar drastisch. Hatte man bisher noch auf einen Jahresumsatz von 5,4 Milliarden US$ gehofft, soll dieser nunmehr nur noch zwischen 4,4 und 4,8 Milliarden US$ liegen. Wobei meines Erachtens weitere Prognosesenkungen durchaus möglich sind. Denn Peloton sitzt nun in der gleichen Falle wie Chegg.

Auch wenn die Auguren über ein „Ende des Pandemie bedingten Booms“ philosophieren, ist das so gar nicht ganz richtig. Denn die Pandemie hat die Digitalisierung um mehrere Jahre beschleunigt, und grundsätzlich stehen Pandemiegewinner wie Chegg, Peloton oder Zoom Video heute deutlich besser da, als sie es ohne diese getan hätten. Aber dadurch wurde eben erstens Wachstum vorgezogen und zweitens kommt jetzt der sogenannte Basiseffekt voll zum Tragen.

Zugleich haben viele Anleger das Boomjahr 2020 eben nicht als einmalig angesehen, sondern dies als normal betrachtet und in die Zukunft extrapoliert. Dies führt nun zwangsläufig zu massiven Enttäuschungen, was die Aktien der Pandemiegewinner reihenweise abstürzen lassen könnte. Daher gilt: Nach -30% kann man vielleicht mal kurz auf einen Rebound zocken, aber generell sollte man die Finger von der Aktie lassen!

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