Penny Stocks und Pink Sheets: Das sind 2021 die Gewinner für Sie
Mit sogenannten Penny Stocks lässt sich, wie immer an der Börse, eine ganze Menge Geld machen oder auch verlieren. Dies wurde unter anderem schön im Kinohit "The Wolf of Wall Street" mit Leonardo DiCaprio – als Jordan Belfort – illustriert.
Dabei kamen in diesem Film auch die gravierenden Probleme auf den Tisch, mit denen insbesondere Kleinanleger zu kämpfen haben. Denn obwohl viele Investoren glauben, dass nirgendwo einfacher Geld zu machen ist als mit Penny Stocks, ist das genaue Gegenteil der Fall. Schließlich spielt es keine Rolle, ob eine Aktie – wie beispielsweise die Papiere von Alphabet (WKN: A14Y6H) oder Amazon.com (WKN: 906866) – mehr als 1.000 Euro kostet oder eben nur 0,50 Euro.
Wenn Sie für 5.000 Euro Aktien kaufen, haben Sie letzten Endes 5.000 Euro investiert, egal wie viele Aktien Sie dafür erhalten haben. Dies ist somit der Einsatz, den Sie auch riskieren. Steigt der entsprechende Aktienkurs nun um +10%, dann steigt auch das entsprechende Wertpapiervermögen um +10% – fällt die entsprechende Aktie dagegen um -10%, so fällt das entsprechende Wertpapiervermögen um -10%.
Der gefährliche Irrglaube vieler Kleinanleger
Viele Kleinanleger glauben, dass es für eine Aktie einfacher ist, von 0,50 Euro auf 0,55 Euro zu steigen, als von 100 Euro auf 110 Euro oder von 1.000 Euro auf 1.100 Euro. Dies ist jedoch nur bedingt richtig. Denn der absolute Kurs sagt zunächst einmal wenig über die Wahrscheinlichkeit eines solchen Kursanstiegs aus. Vielmehr müssen Sie sich die sogenannte Marktkapitalisierung (Börsenwert) anschauen. So kann ein Unternehmen, dessen Aktie absolut weniger kostet, trotzdem deutlich mehr wert oder höher bewertet sein als ein Unternehmen, dessen Aktie absolut mehr kostet. Schließlich wird der Börsenwert eines Unternehmens nicht alleine durch den Aktienkurs, sondern auch durch die Anzahl an ausstehenden Aktien bestimmt.
Gerade in Asien ist es dabei durchaus üblich, mehr Aktien auszugeben, und die Kurse damit vergleichsweise niedrig zu halten. So gibt es dort beispielsweise Aktien von selbst hier im Westen mittlerweile bekannten Großkonzernen, die weniger als fünf Euro pro Stück kosten. Allerdings existieren von diesen Unternehmen dann eben einige Milliarden von Aktien. Damit kann der Börsenwert trotzdem enorm hoch sein, der sich aus Anzahl ausstehender Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs errechnet.
Denn kostet eine Aktie nur drei Euro, es gibt aber 25 Milliarden ausstehender Aktien, so liegt der Börsenwert bei 75 Milliarden Euro. Bei einem anderen Unternehmen stehen vielleicht nur eine Milliarde Aktien aus, der Aktienkurs liegt aber bei 10 Euro und der Börsenwert beträgt so eben nur 10 Milliarden Euro. Obwohl die erste Aktie absolut gesehen günstiger ist, ist der Unternehmenswert jedoch erst einmal höher.
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Grundsätzliche Definition: Was ist ein Penny Stock?
Die grundsätzliche Definition eines Penny Stocks lautet in den USA, dass eine Aktie weniger als fünf US-Dollar kostet. Hier bei uns dagegen nimmt man es eher wörtlich. Daher werden hierzulande eigentlich Aktien als Penny Stocks bezeichnet, die weniger als einen Euro und somit in der Tat nur wenige Cents ("Pennys") kosten. Aber egal welche Definition Sie nun bevorzugen: Letztlich ist nicht jede Aktie, die nach Penny Stock ausschaut, auch wirklich ein solcher.
Wenn der Aktienkurs nur so niedrig ist, weil so viele Aktien ausstehen, würde ich die Aktie eines Großkonzerns nicht als Pennystock bezeichnen wollen. Andererseits würde ich ein Papier, das bei zwei Euro notiert, bei dem der Börsenwert aber keine 40 Millionen Euro beträgt, sehr wohl als Pennystock klassifizieren. Sie sehen also, dass zumindest ich persönlich nicht nur auf den aktuellen Aktienkurs, sondern auch auf die Marktkapitalisierung achte. Was natürlich seinen guten Grund hat, wie wir jetzt sehen werden.
Warum die Marktkapitalisierung (für mich) entscheidend ist...
Wenn eine Aktie um +10% steigt, steigt letztlich der gesamte Börsenwert des Unternehmens um +10%. Steigt also die Aktie eines Unternehmens, das an der Börse 50 Milliarden Euro wert ist, um +10%, so werden hier rund fünf Milliarden Euro an neuem Börsenwert kreiert, was sehr viel Geld ist. Steigt dagegen die Aktie eines Unternehmens um +10%, die nur zwei Euro kostet und dessen Börsenwert nur 40 Millionen Euro beträgt, so werden nur etwa vier Millionen Euro an neuem Börsenwert hinzugefügt. Das ist vergleichsweise wenig. Daher sind für mich persönlich Penny Stocks nur solche Aktien mit einem niedrigen absoluten Kurs sowie einer zugleich geringen Marktkapitalisierung.
Nun wissen wir bereits, was Penny Stocks sind, und warum man mit ihnen an der Börse nicht einfacher Geld machen kann als mit anderen Aktien. Zumindest dann nicht, wenn man blind kauft – nur aufgrund des absolut beziehungsweise optisch niedrigen Kursniveaus. Dann nämlich kann man mit diesen Aktien genauso auf die Nase fallen wie mit jeder anderen Aktie auch. Dies würde allerdings auch gelten, wenn wir nicht wüssten, was wir inzwischen schon alles wissen. Wenn es für eine Aktie wirklich einfacher wäre, von 0,50 auf 0,55 Euro zu steigen, dann wäre auch der umgekehrte Weg – von 0,50 auf 0,45 Euro – einfacher!
Insofern sollte sich jeder, der gerne auf Penny Stocks setzen möchte, intensiv damit auseinandersetzen. Ich halte es jedenfalls grundsätzlich sogar für schwieriger, mit solchen Aktien Geld zu machen. Es sei denn, man ist bereit, sich helfen zu lassen. Dabei hat man jedoch das Problem, dass es zwar viele entsprechende Angebote gibt, aber leider steckt hinter den meisten zumindest ein kleiner "Wolf of Wall Street". Wirklich empfehlenswert ist daher aus meiner Sicht nur ein Dienst, der sich stark auf Penny Stocks fokussiert hat und dort nachweislich über Jahre außergewöhnliche Erfolge feiern konnte wie der "No Brainer Club" von sharedeals.de.
Was sind Pink Sheets?
Jetzt haben Sie schon sehr viel über Penny Stocks gelernt. Was aber sind nun bitte Pink Sheets? Pink Sheets gibt es nur in den USA. Es handelt sich dabei um Aktien, die an keiner der großen, regulären Börsen wie der New York Stock Exchange oder NASDAQ gehandelt werden. Vielmehr gibt es hier nur einen sogenannten Over-The-Counter-Handel (kurz: OTC). Dieser außerbörsliche Handel wird von der Firma OTC Markets abgewickelt, die im Jahr 1913 als National Quotation Bureau gegründet wurde und später dann viele Jahre unter dem neuen Namen Pink Sheets bekannt wurde.
Um sich jedoch von Skandalen wie eben dem im Kinofilm "The Wolf of Wall Street" distanzieren zu können, firmiert man heute unter OTC Markets. Generell wurden und werden jedoch die Aktien Pink Sheets genannt, die nur in diesem speziellen, außerbörslichen Handel getradet werden. Insofern gilt, dass bei weitem nicht jeder Penny Stock ein Pink Sheet ist (zum Beispiel würde man europäische Penny Stocks nicht so bezeichnen). Umgekehrt sind jedoch (fast) alle Pink Sheets Penny Stocks.
Generell werden Sie sich als Anleger nun sicherlich noch fragen, was es für einen Unterschied macht, ob eine Aktie an einer regulären Börse gehandelt wird oder eben nur "Over The Counter". Beim außerbörslichen Handel kann man nicht von einer Kotierung oder geregelten Notierung entsprechender Aktien sprechen. Dies liegt unter anderem daran, dass die (Transparenz-) Anforderungen an Unternehmen, die ihre Handelspreise so feststellen lassen, deutlich geringer sind – es ist beispielsweise keine Quartalsberichterstattung notwendig.
Bekannte Penny Stocks und Pink Sheets
Bevor ich Ihnen abschließend meinen favorisierten Penny Stock vorstelle, möchte ich an dieser Stelle kurz auf ein paar solcher Titel eingehen. In Deutschland ist der bekannteste Penny Stock dabei wohl nach wie vor die Aktie des schwer angeschlagenen Einzelhandelskonzerns Steinhoff International. Steinhoff war und ist immer noch ein großer, international aufgestellter Möbelhändler aus Südafrika, dessen Hauptsitz aus Steuergründen jedoch in den Niederlanden liegt und dessen Aktie an der Deutschen Börse gehandelt wird. Bekannteste Marke des Konzerns war die (inzwischen veräußerte) und auch hierzulande bekannte POCO.
Aufgrund eines Bilanzskandals, den wohl in erster Linie der inzwischen ehemalige CEO Markus Jooste zu verantworten hat, steht Steinhoff unter Druck und es droht möglicherweise sogar das endgültige Aus des Konzerns. Dementsprechend geriet auch der Aktienkurs in eine Abwärtsspirale, sodass eine Aktie heute knapp 0,11 Euro kostet. Nichtsdestotrotz liegt der Börsenwert noch immer bei knapp 470 Millionen Euro. Trotzdem ist die Aktie für mich ein Penny Stock, auch wenn die Marktkapitalisierung von knapp einer halben Milliarde Euro dagegen sprechen mag.
Weitere, zum Teil auch aus dem No Brainer Club bekannte Penny Stocks, sind Palatin Technologies oder Trevena. Hierbei handelt es sich um zwei kleine Biotechunternehmen. Bekannte Titel aus dem Bereich der Pink Sheets sind SunHydrogen (vormals HyperSolar) oder Sunwin Stevia. Während es sich bei ersterem Unternehmen um einen chinesischen Solarspezialisten handelt, dreht sich bei Sunwin Stevia alles um den Süßungsmittel Stevia (das sich immer größerer Beliebtheit als Alternative zu Zucker erfreut).
Mein persönlicher Favorit: Smith Micro Software (SMSI)
Als meinen persönlichen Favorit aus dem Bereich der Penny Stocks hatte ich Ihnen an dieser Stelle das Papier von Smith Micro Software (SMSI) vorgestellt. Die Aktie gehört weiterhin zu meinen Favoriten unter den Smallcaps, auch wenn sie inzwischen streng genommen selbst kein Penny Stock mehr ist. Denn inzwischen ist der Kurs der Aktie auf knapp 6,50 USD geklettert, wohingegen sie hier bei meiner Vorstellung mit 4,92 USD noch unter der fünf US-Dollar-Marke notierte.
Wie der Name schon vermuten lässt, bietet Smith Micro Software verschiedene Softwarelösungen an, unter anderem zur Kommunikation (CommSuite, SafePath). Das kleine Unternehmen verfügte zuletzt über liquide Mittel in Höhe von knapp 26 Millionen US-Dollar sowie offene Forderungen in Höhe von knapp 10 Millionen US-Dollar. Insgesamt standen Assets im Gesamtwert von gut 71,5 Millionen US-Dollar nur Schulden in Höhe von kaum über 6 Millionen USD gegenüber, die zudem längerfristiger Natur sind.
Alles in allem ist die bilanzielle Situation somit als äußerst solide zu klassifizieren. Zumal sich das Unternehmen zuletzt auf einem strammen Wachstumskurs befand. So konnte man 2019 den Jahresumsatz um +64,9% auf gut 43,3 Millionen US-Dollar steigern sowie einen Vorjahresnettoverlust von -2,74 Millionen US-Dollar in einen Nettogewinn von über 10,7 Millionen US-Dollar verwandeln. Im von der Covid-19-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 konnte Smith Micro zudem weiter wachsen und einen Jahresumsatz von über 50 Millionen US-Dollar bei einem Nettogewinn von über sieben Millionen US-Dollar einfahren.
Insgesamt weist die Aktie somit ein aktuelles KUV von rund fünf und ein KGV von etwa 38 auf. Dies wirkt jedoch schlechter als es ist, weil insbesondere der Gewinnrückgang einzig und allein eine Folge der Covid-19-Pandemie sein dürfte, also ein Einmaleffekt. Daher verwundert es mich nicht, dass die Aktie sich vom Corona-Crash an der Börse sehr schnell wieder erholen konnte und inzwischen das seinerzeit von mir ausgegebene Kursziel in Höhe von 6,50 USD nahezu erreicht hat. Ich rechne jedoch mit weiter steigenden Kursen und sehe die nächsten Kursziele nun bei acht sowie später bis zu zehn US-Dollar.
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