Petrobras-Aktie: Weniger Gewinn, weniger Dividende
Die brasilianische Ölgesellschaft Petrobras (WKN: 932443), die sich mehrheitlich in Staatshand befindet, verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang des Gewinns um fast 36%, was auf fallende Rohölpreise zurückzuführen ist. Überraschenderweise übertrafen die Gewinne jedoch die Erwartungen der Analysten.
Petrobras ist ein brasilianisches Erdölunternehmen, das in sämtlichen Bereichen der Energieerzeugung tätig ist. Es erforscht, fördert, raffiniert, handelt und transportiert Erdöl, Ölprodukte, Erdgas und andere Kohlenwasserstoffe. Die Firma ist auch in der Petrochemie aktiv, verarbeitet Rohstoffe für die Industrie und strebt nach neuen Technologien. Petrobras engagiert sich ebenfalls in Biokraftstoffen und erneuerbaren Energien, mit einem eigenen Windpark und Forschung in Biodiesel und Ethanol. Das Unternehmen besitzt ein Netzwerk von Pipelines, Öltankern und Terminals für den Rohstofftransport. Der Börsenwert beläuft sich auf 84,7 Milliarden US$.
Deshalb sank der Gewinn
Trotz eines wiederkehrenden Nettogewinns von 28,8 Milliarden Real (5,85 Milliarden US$) oder 2,21 Real pro Aktie im Berichtsquartal, der die befragten Analystenprognosen von 2,18 Real pro Aktie übertraf, verzeichnete der führende Ölproduzent Lateinamerikas einen deutlichen Gewinnrückgang.
Petrobras führte den rückläufigen Quartalsgewinn auf die sinkenden internationalen Ölpreise zurück, ergänzt durch einen Rückgang der Diesel Crack-Spreads um 40% – also den Preisunterschied zwischen dem Hauptindustriekraftstoff und Rohöl. Zudem wurden höhere Betriebskosten als weitere Faktoren für den Gewinnrückgang genannt.
Dividendenzahlungen und neue Vergütungspolitik
Das Unternehmen kündigte außerdem an, den Aktionären eine Dividende von insgesamt 14,9 Milliarden Real (3,03 Milliarden US$) für das Quartal auszuzahlen, was einer Ausschüttung von 1,149304 Real pro Aktie entspricht. Die Auszahlung erfolgt in zwei Raten, die erste am 21. November und die zweite am 15. Dezember.
Aktionäre müssen sich jetzt allerdings auf eine neue Vergütungspolitik einstellen, die erst vergangene Woche beschlossen wurde. Künftig werden nur noch 45% statt wie zuvor 60% des freien Cashflow ausgeschüttet. Auf der anderen Seite soll es Aktienrückkäufe geben, allerdings nach jetzigem Stand wohl nur für Inhaber der Vorzugsaktien.
Was tun mit der Aktie?
11 Analysten haben ein Kursziel für 2024 abgegeben. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 14,25 US$ und liegt somit +5,43% höher als der aktuelle Aktienkurs. Das höchste Kursziel liegt bei 19,00 US$ (+40,53%) und das niedrigste bei 5,53 US$ (-59,11%).
Bereits zuvor hatte Petrobras vor einem möglichen Rückgang des vierteljährlichen Verkaufsvolumens gewarnt und einen leichten Rückgang der Rohölproduktion im Zeitraum von April bis Mai gemeldet. Die Gesamteinnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 113,8 Milliarden Real. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verzeichnete ebenfalls einen starken Rückgang um 42% auf 56,7 Milliarden Real.
Anleger sollten derzeit meiner Meinung nach eine Bodenbildung abwarten und anschließend wieder auf Kaufen stellen.
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