Pfeiffer Vacuum: Ist die Aktie einen Blick wert?
Die Aktie von Pfeiffer Vacuum (WKN: 691660) hat auf den Geschäftsbericht für 2022 mit einem Kursverlust von -5% reagiert und steht aktuell bei 150,80 €. Hauptursachen hierfür waren einerseits der schlechtere Ausblick sowie die stark gesunkene Dividende. Was können Anleger jetzt von der weiteren Kursentwicklung erwarten?
Die im hessischen Aßlar ansässige Pfeiffer Vacuum Technology AG entwickelt, produziert, vertreibt und wartet eine breite Palette an Vakuumpumpen und -systemen sowie Mess- und Analysegeräten. Sie gehört hier zu den führenden Herstellern weltweit. Die Produkte kommen bei der Herstellung zahlreicher Produkte zum Einsatz. Die Gesellschaft unterhält weitere Niederlassungen in den USA, Europa und Asien. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 1,5 Milliarden €
Neue Rekorde erzielt
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für das hessische Unternehmen sehr anspruchsvoll. Lieferkettenprobleme sowie gestiegene Preise mussten verdaut werden. Insgesamt ist es jedoch gelungen, die höheren Kosten weiterzureichen.
Der Konzernumsatz stieg um +18,8% auf 916,7 Millionen €. Die Steigerung beruht neben höheren Absatzpreisen überwiegend auf einer stärkeren Nachfrage. Zum Wachstum trugen alle Segmente und Märkte gleichermaßen bei.
Mit einer Steigerung von +28,2% auf 119,4 Millionen € verbesserte sich das operative EBIT deutlich mehr als der Umsatz; die EBIT-Marge stieg damit um 0,9 Prozentpunkte auf 13%. Unterm Strich verblieb ein Nettoergebnis von 86,4 Millionen €, im Vorjahr waren es 62 Millionen €.
Firmenchefin Britta Giesen kommentiert:
Die Entwicklung bedeutet, dass wir in den letzten beiden Jahren in zwei großen Schritten hintereinander sehr stark gewachsen sind. Und nicht nur das: Trotz gestörter Lieferketten und stark gestiegener Materialpreise konnten wir die Profitabilität deutlich steigern. Aus meiner Sicht war 2022 also ein rundum gelungenes Geschäftsjahr.
Ausblick zurückhaltend beurteilt
Für das laufende Geschäftsjahr ist das Management vorsichtig, da es mit weiter steigenden Kosten rechnet. Es wird ein Umsatz auf dem Vorjahresniveau angestrebt. Beim operativen Ergebnis geht das Unternehmen von einem Rückgang der EBIT-Marge auf 12% aus.
Mittelfristig ist das Ziel, einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde € zu erreichen, hierfür stehen hohe Investitionen in den Kapazitätsausbau an.
Dividende stark reduziert
Betrug die Dividende 2021 noch 4,08 €, so wird sie für 2022 auf vergleichsweise mickrige 0,11 € sinken. Das Management begründet diesen Schritt damit, dass die Mittel für die hohen Investitionen eingesetzt werden. Dadurch kann die Finanzierung zu einem erheblichen Teil aus Eigenmitteln erfolgen.
Was ist das Besondere an der Aktie von Pfeiffer Vacuum?
Großaktionär des Pumpenherstellers ist die Busch-Gruppe. Mit der zur Busch-Gruppe gehörenden Pangea besteht schon jetzt eine enge Zusammenarbeit. Im November teilten die Gesellschaften mit, dass ein Beherrschungs- und Gewinnabführungs-Vertrag vereinbart wurde. Der Kurs sprang damals zweistellig in die Höhe.
Der logische nächste Schritt wäre ein Übernahmeangebot. Ob und wann es kommt, ist derzeit aber ungewiss. Die Marktexperten halten den aktuellen Kurs für überhöht, Jefferies und die DZ sehen den fairen Wert bei 133 €.
Fazit: Für Anleger nicht geeignet
Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Übernahmeangebot erfolgt. Über den Angebotspreis lässt ist aber nur spekulieren.
Die Aktie eignet sich daher nur für risikoorientierte Anleger, die mit einem deutlichen Aufschlag rechnen. Alle anderen Anleger sollten die Aktie meiden. Die Senkung der Dividende bedeutet momentan eine Rendite von unter 0,10%, somit entfällt dieses Kaufargument.
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