Pfizer-Aktie -4%: Wie gewonnen, so zerronnen

Die Aktie von Pfizer (WKN: 852009) ist am Montag um -4% eingebrochen. Auslöser waren sehr negative Nachrichten zu einem Medikament, das als Hoffnungsträger galt. Ist der Titel jetzt weniger attraktiv? Oder sollten Anleger den Abverkauf gezielt nutzen, um einzusteigen?

ℹ Pfizer vorgestellt
Pfizer ist einer der wertvollsten und verzweigtesten US-amerikanischen Pharmakonzerne. Das Unternehmen weist eine Marktkapitalisierung von 207 Milliarden US$ auf und entwickelte unter anderem in Zusammenarbeit mit BioNTech den Corona-Impfstoff Comirnaty.

Diät-Pille wird nicht weiterverfolgt

Eigentlich sind Diät-Pillen der neue große Wachstumsmarkt im Pharma-Bereich. Allerdings hat Pfizer sich am Montag dazu entschieden, das Projekt Lotiglipron einzustellen. Dabei ging es um die Entwicklung eines oralen Medikamentes zur Behandlung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes.

Ursprünglich waren Anleger hier hoffnungsvoll gewesen, dass Pfizer nach Eli Lilly und Novo Nordisk als dritter großer Player in den Markt einsteigt. Allerdings wurde während der klinischen Phase ein Anstieg der Leberenzym-Transaminasen bei den behandelten Patienten festgestellt, was langfristig Schäden an der Leber verursachen kann.

Noch einen Shot in der Pipeline

In Reaktion darauf fielen die Papiere von Pfizer am Montag deutlich um -4% auf 36,89 US$. Doch Anleger sollten eigentlich nicht verzagen, denn Pfizer ist mit dem Abbruch der klinischen Studien bei Lotiglipron noch nicht gänzlich aus dem Rennen.

Tatsächlich hat das Unternehmen noch ein weiteres Diät-Medikament in der Pipeline, nämlich Danuglipron. Auch hierbei handelt es sich um einen GLP-1-Rezeptor-Agonisten, der für Erwachsene mit Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes geeignet sein soll.

Bis zum Ende des Jahres beabsichtigt Pfizer, bei Danuglipron die Studien vollständig abzuschließen und über ein weiteres Vorgehen zu entscheiden.

Pfizer-Aktie jetzt attraktiv?

Alles in allem stehen die Chancen für einen Eintritt Pfizers in den Markt für Diät-Medikamente jetzt aber definitiv schlechter. Sollten Anleger sich deswegen von dem Papier fernhalten?

Die klare Antwort ist aus meiner Sicht: nein. Pfizer ist ein breit diversifiziertes Pharmaunternehmen, das zuletzt auch noch einige spannende Übernahmen getätigt hat, und viel mehr als nur die Hoffnung auf das nächste Diät-Medikament.

Mit einem Forward-KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 4,3% bleibt die Aktie weiterhin attraktiv bewertet. Sollte die Initiative für ein Diät-Medikament aber scheitern, dann könnte die Hoffnung der Anleger auf eine multiple Expansion in den Bereich einer Eli Lilly (Forward-KGV 52) erst einmal gestorben sein.

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