Pharmariesen auf Einkaufstour: Biotech-Aktien starten 2025 durch

Experten-Interview
30.12.24, 15:18

Biotech-Experte Maximilian Ruth enthüllt: Warum 2025 das Jahr der Übernahmen wird und wie Du davon profitieren kannst. Erfahre, welche Faktoren den Sektor antreiben und warum jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um zu investieren.

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Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Welche Entwicklungen haben die Biotech-Branche in diesem Jahr am stärksten geprägt und wie hat sich das auf die Empfehlungen des NBC ausgewirkt?

Maximilian Ruth: Die eine große Entwicklung ist ausgeblieben. Ich würde eher von vielen kleineren, aber wichtigen Entwicklungen sprechen. So ist beispielsweise die Anzahl an Einlizenzierungen von in China entwickelten Assets deutlich gestiegen. Die Kosten in China sind geringer, um Produkte in die Phase 1 zu bringen, und viele US-Firmen nutzen diese Möglichkeit, um sich billige, aber vermeintlich potente Assets zu sichern. Für uns war das einer der Gründe, warum Instil Bio (US-Symbol: TIL) plötzlich so explodierte (Details zum NBC-Tenbagger TIL nachlesen).

Ein weiterer Aspekt ist die Abkehr von herkömmlichen IPOs im Biotechbereich. In diesem Jahr ist die Anzahl von IPOs deutlich zurückgegangen, gleichzeitig ist die Anzahl an Reverse Mergern gestiegen. Investoren nutzen diese Form des Börsengangs aktiv, um eine für sich vorteilhafte Preisgestaltung zu ermöglichen. Wir konnten in den vergangenen Monaten immens davon profitieren – mit Aktien wie Aadi, Arca Bio oder auch Pulmatrix (Details zu diesen jüngsten Depot-Raketen des NBC nachlesen).

Welche Trends und Innovationen erwartest du für die Biotech-Branche im kommenden Jahr? Gibt es bestimmte Therapiegebiete oder Technologien, die 2025 besonders spannend für Anleger werden könnten?

Ruth: Ich denke, dass wir in den nächsten 24 Monaten einen starken Anstieg der M&A-Aktivität sehen werden. Mit Donald Trump im Weißen Haus werden große Transaktionen voraussichtlich wieder unkomplizierter möglich sein. Wir sehen bei großen Pharmafirmen wie Merck oder auch Regeneron derzeit gut, dass Patentlücken im Portfolio dem Aktienkurs stark zusetzen können. Merck versucht hier bereits mit vielen kleineren Transaktionen gegenzusteuern, allerdings werden diese noch viele Jahre bis zur Zulassung benötigen.

Was den großen Pharmafirmen fehlt, sind kurzfristige und schnelle Umsatzfüller. Hier gibt es nur wenige Firmen, die tatsächliche langlaufende Patente, spanende Assets und saubere Strukturen aufweisen. Ich glaube, dass wir hier in 2025/2026 einige große Transaktionen sehen, die viel Geld in den Sektor spülen werden.

Des Weiteren sind viele Biotechfirmen im Gegensatz zum Gesamtmarkt auf niedrigen Bewertungsniveaus unterwegs. Hier klafft zu historischen Durchschnitten eine große Lücke. Selbst kleine Anpassungen in Richtung Mittelwert sollten für größere Bewegungen am Biotechmarkt gut sein.

Du hast Dir für den No Brainer Club für das kommende Jahr ein großes Ziel gesetzt. Wie plant ihr, eure Anlagestrategie 2025 anzupassen, um die Chancen der Branche optimal zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu managen?

Ruth: Wir haben uns im No Brainer Club das Ziel gesetzt, 15 Aktien mit mindestens 30% Rendite zu finden. Ich denke, das werden wir schaffen, denn in 2024 haben wir das Ziel auch erreicht. Der Kern unserer Strategie wird sein: eine Mischung aus kurzfristigen Trades und langfristigen Anlagen, die – gestützt von unserer Net-Cash-Strategie – ein ordentliches Fangnetz haben. Harte Bilanzwerte sind und waren immer ein guter Indikator für ein vorteilhaftes Chance-Risiko-Verhältnis. Dieser Tradition werden wir treu bleiben.

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