Philips-Aktie -17%: Was kommt jetzt?

China belastet

Die Aktie von Philips (WKN: 940602) reagierte am Montag auf die Prognosesenkung mit einem Kursrückgang von rund -17%. Am Dienstag bleibt sie unverändert und steht aktuell bei 24,70 €. Ist dieser Abschlag gerechtfertigt? Und wie geht es jetzt weiter?

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Umsatzprognose reduziert

Das Geschäft in China schwächelt. Hier können die öffentlichen Stellen die Aufträge nur verzögert erteilen. Dieser Aspekt prägte die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal. Da im vierten Quartal keine Besserung zu erwarten ist, wurde die Jahresprognose gesenkt.

Beim Konzernumsatz wird statt einem Wachstum von 3 bis 5% jetzt nur noch von einem Wachstum von 0,5 bis 1,5% ausgegangen. Bei der operativen Marge wird ein Zielwert am oberen Ende der Spanne von 11 bis 11,5% erwartet. Somit ist das Unternehmen bei der Ertragsentwicklung zuversichtlicher geworden.

Außer in China, verläuft die Geschäftsentwicklung in allen anderen Regionen planmäßig.

Roy Jakobs, CEO von Royal Philips, kommentierte die Prognoseanpassung so:

Im Quartal verschlechterte sich die Nachfrage von Krankenhäusern und Verbrauchern in China weiter, während wir in anderen Regionen weiterhin ein solides Wachstum verzeichnen. Wir haben unseren Umsatzausblick für das Gesamtjahr angepasst, um den anhaltenden Einfluss aus China zu berücksichtigen.

Solide Geschäftsentwicklung erzielt

Trotz des beschriebenen schwachen Geschäfts in China erzielte der Konzern insgesamt solide Geschäftszahlen. Hiervon ist der am 28. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht geprägt.

Der Konzernumsatz ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2% auf 4,4 Milliarden € gesunken. Hier verantwortlich war der rückläufige Umsatz in China. Durch ein striktes Kostenmanagement wurden die Gesamtkosten um 188 Millionen € reduziert. Ebenfalls wirkte sich eine höhere Bruttomarge positiv auf die Ertragsentwicklung aus. Das operative bereinigte EBITDA verbesserte sich von 456 auf 516 Millionen €, die daraus resultierende EBITDA-Marge verbesserte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 11,8%. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 181 Millionen €.

In der Summe ist die Geschäftsentwicklung als zufriedenstellend zu bezeichnen.

Potenzial vorhanden

Der gestrige starke Kursrückgang ist positiv zu werten, dadurch bieten sich wieder deutlich günstigere Einstiegskurse. Insgesamt befindet sich die Aktie auf einem guten Weg. Durch den Vergleich mit den US-Behörden fiel die Unsicherheit bezüglich Schadensersatzansprüche weg. Was zählt, ist die zukünftige Ertragsentwicklung. Hier setzt der Konzern seinen Dreijahresplan konsequent fort. Im Kern geht es dabei um eine deutliche Verbesserung der Rentabilität.

Meiner Meinung nach besitzt die Aktie weiteres Potenzial, ein fairer Wert sollte bei 30 € liegen. Im Vergleich zum Konkurrenten Siemens Healthineers ist Philips sehr moderat bewertet. Beide Konzerne leiden derzeit unter dem schwachen China-Geschäft. Die Probleme in China wurden kommuniziert, somit war es keine Überraschung.

Die Analysten sehen dies ähnlich, deren mittleres Kursziel liegt bei 28,20 €. Allerdings sind die Einzeleinschätzungen sehr unterschiedlich. JP Morgan sieht mit 24,70 € die Aktie derzeit fair bewertet. Goldman Sachs ist mit ihrem Zielkurs von 35 € sehr zuversichtlich.

Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Die zuletzt gezahlte Dividende von 0,85 € entspricht aktuell einer Rendite von 3,4%. Eine Dividendenreduzierung ist meiner Meinung nach nicht zu erwarten.

Mein Fazit: Der hohe Abschlag ist übertrieben und wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Positiv ist, dass sich dadurch wieder günstigere Einstiegschancen bieten.

ℹ️ Philips in Kürze

  • Philips ist einer der weltweit agierender Hersteller von Medizingeräten sowie elektrischen Pflegeprodukten wie Rasierer und Zahnbürsten.
  • Der niederländische Konzern mit Sitz in Amsterdam ist weltweit tätig.
  • In Deutschland wird die Aktie auf Tradegate und Xetra gehandelt. Die Marktkapitalisierung liegt bei 23,1 Milliarden €.

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