Philips-Aktie: Eine gute Kaufgelegenheit?

Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das dritte Quartal hat kürzlich gezeigt, warum sich die Aktie von Philips (WKN 940602) seit Mitte 2021 im Rückwärtsgang befindet. Auch im vergangenen Quartal entwickelte das Geschäft sich weiter rückläufig. Die Ertragslage hat sich deutlich verschlechtert. Bietet sich nach den satten Kursverlusten dennoch eine gute Kaufchance?

Philips ist einer der weltweit führenden Hersteller von Medizingeräten. Die internationale Geschäftstätigkeit konzentriert sich auf zwei Bereiche. Das ist zum einen der Bereich Personal Health mit Produkten wie elektrischen Rasierapparaten oder elektrischen Zahnbürsten. Der zweite, wesentlich größere Bereich ist die Sparte Health Systems. Hier werden medizinische Geräte für die Radiologie oder Beatmungsgeräte für Krankenhäuser oder Arztpraxen hergestellt. Der niederländische Konzern hat seinen Sitz in Amsterdam.

Schwere Zeit für Aktionäre

Aktionäre des Unternehmens haben seit Mitte 2021 eine schwere Zeit hinter sich. Vom damaligen Hoch von 51 Euro ist die Aktie auf aktuell 13 € stetig gesunken. Viele Anleger fragen sich derzeit, ob ein Einstieg auf dem jetzigen Kursniveau sinnvoll ist.

Umsatz sinkt und Nettoverlust

Das Geschäft läuft nicht rund. Der Umsatz sank um -5% auf 4,3 Milliarden € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Deutlich hat sich die Ertragslage verschlechtert. Das operative EBITDA hat sich mehr als halbiert auf 209 Millionen €.

Aufgrund einer Abschreibung von -1,3 Milliarden € auf seine Schlaf- und Beatmungssparte entstand im Konzern ein Nettoverlust. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 3 Milliarden € erzielt worden.

Auch für das letzte Quartal des Geschäftsjahres zeigt man sich wenig optimistisch. Hier wird ein weiterer Umsatzrückgang erwartet. Als Begründung hierfür nennt Philips die weiterhin bestehenden Probleme bei den Lieferketten. Sollten keine weiteren Abschreibungen erfolgen, könnte das Ergebnis wieder positiv ausfallen.

Probleme bei Beatmungsgeräten

Aufgrund von Materialfehlern musste das Unternehmen zahlreiche Beatmungsgeräte zurückrufen oder austauschen. Um für weitere Belastungen gerüstet zu sein, wurden hohe Rückstellungen gebildet. Hierdurch ist viel Kundenvertrauen verloren gegangen.

Neuer CEO seit Oktober

Im Oktober übernahm Roy Jakobs die Geschäftsleitung von dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Frans von Houten. Der neue CEO will die Probleme aktiv angehen. Das Hauptziel soll jedoch darauf liegen, verloren gegangenes Vertrauen bei den Kunden und Patienten wieder zurückzugewinnen.

Um die Profitabilität wieder zu steigern, wurde ein weltweiter Abbau von bis zu 4.000 Stellen beschlossen, die Kosten hierfür werden auf 300 Millionen € beziffert.

Vergleich mit Konkurrent Siemens Healthineers

Obwohl man die Geschäfte nicht direkt miteinander vergleichen kann, sind beide Unternehmen auf die technische Ausstattung im Medizinbereich fokussiert. Anders als Philips ist Siemens deutlich profitabler.

Die Marktkapitalisierung beträgt fast das Dreifache des Jahresumsatzes, bei Philips liegt sie deutlich unter dem Jahresumsatz. Auch die Profitabilität ist bei Siemens deutlich höher, die Bruttorendite ist zweistellig. Bei Philips liegt sie im einstelligen Prozentbereich. Dieser direkte Vergleich zeigt, was bei erfolgreicher Geschäftsführung möglich wäre.

Hausgemachte Probleme

Auf den ersten Blick ist man von dem Niedergang der Aktie enttäuscht. Unabhängig von den externen Problemen sind die Hauptgründe hierfür allerdings hausgemacht. Das Statement, dass die Probleme aktiv angegangen werden, hat der neue CEO bei der Bekanntgabe der Zahlen sofort gemacht.

Mehr Chancen als Risiken

Ich sehe bei der Aktie zukünftig mehr Chancen als Risiken. Letztere sind im Kurs eingepreist. Wenn es Philips gelingt, die technischen Probleme zu beheben, sollte sich durch ein aktives Kostenmanagement die Ertragslage signifikant verbessern. Die Börse dürfte ein solches Szenario mit deutlichen Kurssteigerungen honorieren.

Für langfristige Anleger bieten sich meiner Meinung nach enorme Chancen auf hohe Kursgewinne.

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