Plug Power-Aktie -10%: Finger weg oder Chance nutzen?

Die Plug Power-Aktie (WKN: A1JA81) sackte im nachbörslichen Handel um fast 10% ab. Grund dafür ist eine Unternehmensankündigung von Donnerstagabend, die bei Anlegern bestenfalls für gemischte Gefühle sorgt.

200 Millionen US$ durch Aktienverkauf

Plug Power braucht dringend neue finanzielle Mittel, und so können sich Aktionäre erneut auf Verwässerungen einstellen.

Laut Unternehmensmeldung vom späten Donnerstag plant der Wasserstoff-Player, mit der Ausgabe neuer Stammaktien 200 Millionen US$ einzunehmen. Zudem gewährt der Brennstoffzellen-Produzent den Konsortialbanken demnach eine 30-tägige Mehrzuteilungsoption, um zusätzliche Aktien im Wert von bis zu 30 Millionen US$ zu erwerben.

Die Aussagen zur Verwendung des Geldes bleiben vage. Die Erlöse aus dem Aktienverkauf sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden, teilte Plug Power mit. Dies beinhaltet demnach operative Ausgaben, Investitionen und möglicherweise auch strategische Akquisitionen.

Aktie rutscht ab

Die Börse reagierte prompt auf die Nachrichten. Die Plug Power-Aktie fiel nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel um fast -10% und notierte zuletzt bei 2,60 US$. Dieser Kursrutsch ist eine deutliche Reaktion der Anleger auf die geplante Verwässerung ihres Aktienbestands.

Die Ausgabe neuer Aktien erhöht schließlich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Anteile. Investoren sehen sich dadurch mit einer Reduktion ihres Anteils am Unternehmen konfrontiert, was die Attraktivität der Aktie kurzfristig mindert.

Langfristige Perspektiven?

Aktionäre neigen dazu, sich damit zu trösten, dass die langfristige Perspektive von Plug Power sehr positiv ist. Das Unternehmen sei demnach schließlich im zukunftsträchtigen Wasserstoffmarkt tätig und investiert kontinuierlich in neue Technologien und Projekte. So plant Plug Power beispielsweise den Ausbau seiner Kryotechnik-Abteilung, um die Effizienz bei der Produktion und Lagerung von Wasserstoff weiter zu verbessern.

Die Mittel aus dem Aktienverkauf könnten dazu beitragen, diese und weitere Initiativen zu finanzieren und damit die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Plug Power hat bereits mehrere strategische Partnerschaften und Lieferverträge abgeschlossen, die die Basis für zukünftiges Wachstum bilden könnten.

Ein zweischneidiges Schwert

Für Anleger bleibt die Aktienausgabe aber ein zweischneidiges Schwert. Einerseits stärkt die Kapitalaufnahme die finanzielle Basis von Plug Power und ermöglicht Investitionen in zukunftsträchtige Technologien und Projekte. Andererseits führen die Kapitalmaßnahmen des weiterhin unrentablen Players immer wieder zu Verwässerung, während man sich nicht sicher sein kann, dass das Unternehmen jemals echten Shareholder Value generieren wird.

Der Wasserstoffmarkt steht weiterhin vor großen Herausforderungen, insbesondere was die Kosten- und Energieeffizienz betrifft. Plug Power muss erst noch beweisen, dass es in der Lage ist, diese Hürden zu überwinden und nachhaltige Gewinne zu erzielen.

Fazit: Abwarten und beobachten

In den Worten von Investment-Legende Peter Lynch gesprochen, ist Plug Power ein Longshot mit hohen Chancen und noch höheren Risiken. Für Anleger besteht demnach keine Eile, bei der Plug Power-Aktie einzusteigen. Es empfiehlt sich, die weitere Entwicklung des Unternehmens und die Fortschritte bei der Umsetzung seiner Projekte genau zu beobachten, bevor man eine Kaufentscheidung trifft.

Plug Power wird sich noch eine ganze Weile Kapital vom Markt beschaffen müssen. Angesichts der Tatsache, dass Leute wieder viel Spaß haben an Meme-Aktien, dürfte es dem US-Unternehmen aber nicht schwer fallen, genügend Papiere zu platzieren, um den Betrieb für die nächsten Quartale zu sichern.

Mein Fazit bleibt dennoch: Finger weg, auch keine Short-Positionen! Die jüngste Kurskapriolen haben gezeigt, wie riskant es ist, auf oder gegen diese volatile Aktie zu wetten.