Plug Power-Aktie: Das kann nach hinten losgehen
Plug Power (WKN: A1JA81) nimmt wieder viel Geld in die Hand für neue Projekte und den Kapazitätsausbau. Anleger verlieren aber mehr und mehr das Vertrauen in das Management und seine hochambitionierten Prognosen. Die zu optimistische Darstellung der Geschäftslage könnte das Unternehmen nun sogar in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
Plug Power ist ein US-amerikanischer Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und dazugehörigen Plug-and-Play-Lösungen. Die Firma aus Latham in der Nähe von New York wurde 1997 als Joint Venture zwischen DTE Energy und Mechanical Technology gegründet. Sie gilt als technologischer Spitzenreiter und ist beliebt bei Anlegern wegen ihren Kooperationen mit Amazon und Walmart.
Große Investition in Südkorea-Joint-Venture
Die Auftragslage von Plug Power erscheint immer vielversprechender und so scheut der Wasserstoff-Player derzeit auch keine Kosten, um in neue Projekte und den Kapazitätsausbau zu investieren.
Das jüngste Vorhaben dreht sich um das Joint Venture SK Plug Hyverse, das die New Yorker gemeinsam mit dem südkoreanischen Clean-Tech-Anbieter SK E&S betreiben. Die Partner haben diese Woche angekündigt, jeweils bis zu 370 Millionen US$ zu investieren für den Aufbau eines F&E-Zentrums und einer Brennstoffzellen-Gigafabrik. Produktionsstart ist für 2025 vorgesehen.
Neues E-Auto-Ladesystem
Am Montag hat Plug zudem bekanntgegeben, ein neuartiges E-Auto-Ladesystem entwickelt zu haben: demnach eine stationäre PEM-Brennstoffzellenlösung, die in Kombination mit einem 18.000-Galonen-Flüssigwasserstoff-Tank über 60 MWh Energie liefern kann – genug um mehr als 600 E-Fahrzeuge aufzuladen.
Jose Luis Crespo, General Manager of Applications and Global Accounts bei Plug, kommentiert selbstbewusst:
Da der Einsatz von Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen wird und die Stromnachfrage das Netz belastet, wird unser neues Hochleistungs-Brennstoffzellensystem einen Wendepunkt für die Elektrofahrzeug-Industrie darstellen.
Schwere Anschuldigungen durch US-Kanzlei
Man kennt es mittlerweile von Plug Power, dass sich die Verantwortlichen – allen voran CEO Andy Marsh – nicht gerade in Bescheidenheit üben. Den hochtrabenden Versprechen und Prognosen folgt jedoch in der Regel ein Relativieren, Eindampfen und Zurückrudern.
Diese Gewohnheit könnte dem Unternehmen nun jedoch zum Verhängnis werden. So behauptet die US-Kanzlei Kaskela Law, dass der Wasserstoff-Spezialist zwischen dem 9. August 2022 und 1. März 2023 eine Reihe von falschen und/oder irreführenden Aussagen über Geschäft und Betrieb des Wasserstoff-Players gemacht und es versäumt hätte, nachteilige Fakten offenzulegen.
Anteilseigner ruft das Anwaltsbüro in dieser Erklärung dazu auf, sich an seiner Sammelklage gegen Plug zu beteiligen. Denn angesichts der -50%-Talfahrt der Aktie im August und September 2022 hätten die Aktionäre durch die Fehl-Kommunikation des Managements demnach erhebliche finanzielle Schäden erlitten.
Das kann ins Auge gehen
Der Ruf, überehrgeizigen Versprechen nicht halten zu können, könnte Plug nun in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. So ist das unprofitable Unternehmen zur Finanzierung seiner kostspieligen F&E-Aktivitäten auf Kapitalmaßnahmen angewiesen – und während eines laufenden Verfahrens kann es eben schwierig werden, erfolgreich neue Aktien zu platzieren.
Aber selbst wenn es Plug gelingen sollte, den Rechtsstreit schnell beizulegen, sollten Anleger meiner Meinung nach das hohe Verwässerungsrisiko komplett meiden, solange das Unternehmen weiter auf die Devise „overpromise & underdeliver“ setzt.
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