Plug Power: Gehört die Aktie mit diesem UBS-Kursziel ins Depot?
Die Plug-Power-Aktie (WKN: A1JA81) ist am Mittwoch nach einem positiven Analystenkommentar um fast +8% auf 15,21 US$ hochgesprungen. Tags darauf meldet der Brennstoffzellen-Hersteller eine umfassende Partnerschaft mit einem US-Start-up, das an der Börse bereits für viel Aufsehen gesorgt hat. Ist die Zeit für ein Wasserstoff-Investment jetzt reif?
Plug Power ist ein US-amerikanischer Entwickler von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und dazugehörigen Plug-and-Play-Lösungen. Die Firma aus Latham in der Nähe von New York wurde 1997 als Joint Venture zwischen DTE Energy und Mechanical Technology gegründet. Sie gilt als technologischer Spitzenreiter und ist beliebt bei Anlegern wegen ihren Kooperationen mit Amazon und Walmart.
UBS-Analyst startet Plug-Coverage mit +85%-Kursziel
Am Mittwoch ist die Plug-Power-Aktie um fast +8% hochgesprungen auf 15,21 US$, nachdem zuvor ein positiver Analystenkommentar die Runde gemacht hat. Manav Gupta, Experte der Schweizer Großbank UBS, hat seine Coverage des Wasserstoff-Titels mit einer Kauf-Empfehlung und einem 26-US$-Kursziel gestartet – satte +85% Kurspotenzial.
So prognostiziert Gupta bis ins Jahr 2026 einen jährlichen Umsatz von fünf Milliarden US$, weil das Unternehmen danach strebe, die Marktführerschaft in seinem Sektor zu übernehmen. Anleger würden das Wachstumspotenzial des Brennstoffzellen-Herstellers seiner Ansicht nach unterschätzen.
Umfassende strategische Partnerschaft mit Nikola
Tags darauf gibt es für Plug-Power-Anleger die nächste interessante Neuigkeit: Wie das Unternehmen bekanntgab, ist es mit dem US-amerikanischen H2- und Elektro-Truck-Start-up Nikola eine strategische Partnerschaft eingegangen, die mehrere Vereinbarungen beinhaltet.
So soll Plug Power zum einen ab dem 1. Januar 2023 die Versorgung von Nikola mit grünem Wasserstoff erhöhen, sobald das Produktionsnetz des Unternehmens in Betrieb genommen wird. Die Vereinbarung sieht ein Volumen von 125 Tonnen täglich bis Ende 2026 vor, wobei 80% der Mengen unter einen Take-or-pay-Vertrag fallen.
Darüber hinaus hat Nikola Plug den Auftrag erteilt, ein 30-TPD-Wasserstoffverflüssigungssystem für das kürzlich angekündigte Wasserstoffzentrum des Truck-Bauers in Arizona zu liefern. Das von Plug entworfene und hergestellte Verflüssigungssystem kann den Angaben nach zu einem späteren Zeitpunkt auf bis zu 150 TPD erweitert werden.
Zu guter Letzt hat sich Plug dazu verpflichtet, in den nächsten drei Jahren bis zu 75 Nikola Tre Brennstoffzellen-Lkw zu kaufen, um Kunden in Nordamerika mit grünem Wasserstoff zu versorgen, wobei die ersten Fahrzeuge bereits im kommenden Jahr geliefert werden sollen.
Die Fahrzeuge würden Plugs Emissionen bei diesen Aufträgen halbieren und gleichzeitig die Wasserstoff-Lieferkette für die Kunden dekarbonisieren, heißt es weiter in der Unternehmensmeldung.
Bislang nichts als leere Versprechen
Höhere Auftragsbestände und Analystenschätzungen sind grundsätzlich erstrebenswert und bei Wachstumswerten ein Indiz dafür, dass das Unternehmen damit beginnt, sein Potenzial in Überschüsse und Renditen für Aktionäre umzumünzen.
Im Fall von Plug Power habe ich allerdings weiterhin schwere Bedenken. Im scheidenden Jahr gab es vom Management wieder einmal eine Reihe von leeren Versprechen und revidierten Zielen. In diesem Artikel haben wir die mehrmals verwässerten Prognosen von CEO Andy Marsh im Laufe der letzten 12 Monate einmal aufgezählt.
Anleger und Analysten sehen jedoch offenbar über die miserablen letzten Zwischenberichte hinweg, weil Plug seinen Auftragsbestand zuletzt erheblich gesteigert hat und eine ausgesprochen aggressive Q4-Prognose gegeben hat, um das untere Ende der bereits revidierten Jahresziele noch irgendwie zu erreichen.
Es bleibt alles beim Alten: Während Zukunftsaussichten angepriesen werden, liegt das Kerngeschäft im Argen. Ich gehe daher davon aus, dass der Brennstoffzellen-Spezialist nicht nur seine Ziele für 2022 weit verfehlen wird. Es ist ebenso schwer vorstellbar, dass im kommenden Jahr die vom Management prognostizierten Einnahmen von 1,4 Milliarden US$ erreicht werden und das Unternehmen das Jahr wie geplant mit einer kostendeckenden Betriebsmarge abschließt.
Investoren sollten sich daher zurückhalten, bis Plug Power endlich damit beginnt, seine Ziele auf einer kontinuierlichen Basis zu erreichen. Ich für meinen Teil sehe jedenfalls keinen Grund dafür, die Wasserstoff-Aktie jetzt ins Depot zu legen.
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