PNE-Aktie: Dreht nun endlich der Wind?
Nach einem fulminanten Kursanstieg im vergangenen Jahr hat sich die Situation bei der PNE Wind-Aktie (WKN: A0JBPG) in den letzten Wochen und Monaten dramatisch umgekehrt. Seit Jahresbeginn hat der Small Cap mehr als -33% eingebüßt und rangiert damit am unteren Ende des Kleinstwerteindex SDAX. Anfang Mai gab es neue Zahlen. Lassen sie Rückschlüsse auf die weitere Kursperformance zu?
Die PNE AG mit Sitz in Cuxhaven ist ein deutscher Anbieter von Lösungen für saubere Energie. Seit mehr als 20 Jahren konzipiert und realisiert das Unternehmen Windenergie-Projekte an Land sowie auf See. Daneben sind aber auch Photovoltaik- und Wasserstoff-Projekte Teil des Angebots. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte die Gruppe mit über 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 126,2 Millionen € bei einer Gesamtleistung von 243,3 Millionen €.
Q1-Zahlen mit Licht und Schatten
Am 09. Mai hat PNE seine Bücher geöffnet und über die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal informiert. Die Zahlen boten Licht und Schatten. Während die Gesamtleistung um fast 20% auf gut 45 Millionen € zulegte, stiegen die Erlöse um mehr als 9% auf 32,2 Millionen €. Ergebnisseitig musste man allerdings Abstriche machen.
Der operative Gewinn (EBITDA) brach im Berichtszeitraum um fast 50% auf 8,6 Millionen € ein. Zurückzuführen war dies Unternehmensangaben nach auf das geringere Windangebot und eine niedrigere Strompreisentwicklung. Auch die Strompreisbremse habe das EBITDA geschmälert. Unter dem Strich stand ein unverwässertes Ergebnis je Aktie von -0,08 €. Vor Jahresfrist hatte PNE noch einen Überschuss von 0,13 € je Aktie ausgewiesen.
Vorstandschef spricht von „gutem Grundstein“
Vorstandschef Markus Lesser zeigte sich angesichts der genehmigten Windparks und der gewonnenen Ausschreibungen aber dennoch zufrieden und sprach von einem „guten Grundstein für das weitere Geschäftsjahr“. So gab es in Deutschland Genehmigungen für Projekte mit einer Nennleistung von 67 Megawatt, in Frankreich weitere Genehmigungen über 12 Megawatt. Hinzu kommen erfolgreiche Ausschreibungen über insgesamt 96 Megawatt.
Vor diesem Hintergrund wurde trotz des ergebnistechnisch mauen Jahresauftakts auch die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt. Hiernach soll das operative Ergebnis (EBITDA) weiterhin in einer Range zwischen 30 und 40 Millionen € liegen.
Eigenbestand wurde auf 349,5 MW ausgebaut
Die Projektpipeline, die aus Wind- und Photovoltaik-Projekten besteht, erhöhte sich zum Vorjahr von 7.201 MW/MWp auf 13.814 MW/MWp und wurde damit nahezu verdoppelt. Zudem kommt PNE beim Ausbau seines Eigenbestands weiter gut voran: Das Portfolio wurde inzwischen auf 349,5 MW ausgebaut. Weitere 178,5 MW befinden sich derzeit im Bau oder in der Bauvorbereitung, zudem laufen Genehmigungsverfahren für weitere Projekte.
Langfristiges Ziel ist, das Eigenportfolio aus Wind- uns Solarparks bis 2027 auf 1.500 MW/MWp auszubauen, um ein bedeutender unabhängiger Stromerzeuger zu werden. Mit dem Verkauf des im Eigenbetrieb produzierten Stroms soll der Anteil der stetigen Erträge sukzessive erhöht werden. So will PNE den operativen Gewinn (EBITDA) bis 2027 auf 150 Millionen € steigern. Dazu soll auch der Ausbau des Service-Geschäfts beitragen, bei dem man ebenfalls gut vorankommt.
Übernahmefantasie erst einmal verpufft – was nun?
Lange Zeit umgab die PNE-Aktie eine große Portion Übernahmefantasie, was im vergangenen Jahr zu immer höheren Kursen geführt hat. Am 09. Dezember erreichte das Papier beim Stand von 24,10 € ein neues Rekordhoch. Allerdings hat der verkaufswillige Großaktionär Morgan Stanley (mit 44,2% der Anteile) bei den Verhandlungen wohl doch etwas zu hoch gepokert und den Ausstieg somit kurzerhand auf Eis gelegt.
Die Aktie ist in der Folge deutlich abgesackt und notiert mit Kursen von 14,18 € mehr als -40% unterhalb des Hochs aus dem Dezember. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei 1,09 Milliarden €. Damit ist der SDAX-Titel fundamental betrachtet immer noch nicht besonders günstig. Auf Basis des 2022er-Umsatzes und des 2022er-Konzernergebnisses errechnen sich ein KUV von über 8,6 und ein KGV von 73.
Fazit: Gehört die PNE Wind-Aktie ins Depot?
Operativ hat das Unternehmen mit einer großen Projekt-Pipeline, einem stetig wachsenden Eigenbestand und dem Service-Geschäft einiges zu bieten. Außerdem steht PNE für profitables Wachstum, eingebettet in ein positives Marktumfeld für Erneuerbare Energien wahrscheinlich über Jahre hinweg.
Im weiteren Jahresverlauf könnte der Verkauf des US-Geschäfts der PNE-Aktie einen neuen Schub geben, sofern der Preis stimmt. Die Nachfrage nach Projektpipelines in der Entwicklung und erfahrenen Experten-Teams soll in den USA mit Blick auf den „Inflation Reduction Act“ sehr hoch sein. Gleichzeitig könnte das Thema Morgan Stanley jederzeit wieder heiß werden und zu neuen Übernahmefantasien führen. Mittel- bis langfristig halte ich die Aktie in jedem Fall für einen sehr interessanten Small-Cap im Bereich der erneuerbaren Energien.
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