Porsche-Aktie: Ex-Dividende zuschlagen?

Sorge um Chinageschäft
17.06.24

Schwächer als erwartete Q1-Zahlen und die Sorge vor Chinas Antwort auf die geplanten Einfuhrzölle der EU setzen die Aktie der Porsche AG (WKN: PAG911) seit Anfang April unter Druck. Ist der DAX-Titel jetzt ein Schnäppchen oder müssen sich Anleger auf weitere Verluste gefasst machen?

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Ein Spiel ohne Gewinner

Das EU-Votum über Zölle auf chinesische E-Autos naht, der Markt wird zunehmend nervöser.

Deutsche Hersteller und die Auslandshandelskammer protestieren vehement gegen die Pläne und warnen vor Vergeltungsmaßnahmen und einem Handelskrieg. Ihre Argumentation: Wenn sich Brüssel und Peking nun mit Einfuhrabgaben überbieten, wäre das ein Spiel ohne Gewinner. Der größte Verlierer wäre demnach der Verbraucher, deren Zugang zu preiswerteren E-Autos weiter erschwert würde.

Besonders brisant ist die Situation zudem für Porsche, aufgrund einiger Faktoren, die für VW, BMW und Co. nicht zutreffen.

Nachfrageeinbußen in China?

Das Problem für Porsche ist: Der Konzern setzt rund ein Viertel seiner Fahrzeuge in China ab, besitzt jedoch keine Produktionsstätten in dem Land. Alle in der Volksrepublik verkauften Exemplare sind also Importe.

Wenn die EU-Strafzölle für chinesische Fabrikate nun kommen und Peking seinerseits mit höheren Abgaben reagieren würde, würden sich die Preise aller in China angebotenen Porsche-Modelle erhöhen. Bei den meisten Herstellern würde das wahrscheinlich zu signifikanten Nachfrageeinbußen führen.

Porsche ist in vielerlei Hinsicht mit den meisten Herstellern jedoch nicht vergleichbar, und auch in dieser Sache ist die Situation des Sportwagenbauers speziell.

Der Status-Effekt

Porsches gelten weltweit als Luxus- und Statussymbole und werden naturgemäß von weniger preissensiblen Kunden nachgefragt.

Das bedeutet: Bei höheren Preisen könnten sich 911er, Cayenne und Co. sogar besser verkaufen. Denn dann man könnte mit dem Kauf des deutschen Fabrikats in China erst recht einen hohen Status signalisieren.

Dieses Kalkül hat jedoch auch seine Grenzen. Signifikant erhöhte Preise würden die Verkaufszahlen irgendwann doch negativ beeinflussen, wenn ähnlich Prestige-trächtige Alternativen verfügbar sind.

Ex-Dividende zuschlagen!

Angesichts des schwächelnden europäischen E-Auto-Markts und der möglichen Bedrohung für die Porsche-Absätze in China ist die Aktie des DAX-Konzerns seit Wochen angeschlagen.

Aus meiner Sicht ist die Sorge der Anleger vor einem Handelskrieg mit Peking jedoch übertrieben, aufgrund des einzigartigen Standings der Marke.

Hinzu kommt das damit verbundene Erholungspotenzial, dass die Aktie der Porsche AG ebenfalls diesen Prestige-Wert besitzt. Sie kann aufgrund der starken Markenidentität, der Exklusivität, der finanziellen Stabilität, der emotionalen Bindung und der Anlegerloyalität als „trophy asset“ betrachtet werden.

Die Tatsache, dass fast alle Analysten ihr Kursziel derzeit über 100 € ansetzen und der DAX-Titel seit wenigen Tagen Ex-Dividende gehandelt wird, spricht aus Anlegersicht auch für einen günstigen Einstiegszeitpunkt.

ℹ️ Porsche AG in Kürze

  • Der Sportwagenhersteller Porsche AG mit Sitz in Stuttgart ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE.
  • Die Produktion erfolgt überwiegend in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig und Bratislava.
  • Der DAX-Kozern kommt derzeit auf eine Börsenbewertung von 64 Milliarden €.

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