Porsche-Aktie: Geht's noch tiefer?

28.09.23

Der Börsengang der Porsche-Aktie (WKN: PAG911) jährt sich zum ersten Mal, während der Kurs seit Wochen unaufhaltsam in Richtung IPO-Preis fällt. Anlässlich des Börsengeburtstags hat der Hersteller am Donnerstag eine Erklärung abgegeben, die den Pessimismus hinsichtlich der Geschäftsaussichten des DAX-Konzerns eindämmen soll – bislang mit überschaubarem Erfolg.

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ℹ️ Porsche vorgestellt

Der Sportwagenhersteller Porsche AG mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen ist seit genau einem Jahr an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE – der Gesellschaft, in der die Familien Porsche/Piech ihre VW-Anteile gebündelt haben. Die Marktkapitalisierung der Porsche AG ist zuletzt wieder auf das IPO-Niveau bei rund 80 Milliarden € gefallen.

Prognose trotz Konjunktur-Ängsten bestätigt

Anlässlich ihres ersten Jahrestages als börsennotiertes Unternehmen hat die Porsche AG am Donnerstag ihre Gewinnprognosen bestätigt. So hält der Autobauer „trotz einer weiterhin sehr herausfordernden makroökonomischen Situation“ an seinem Ausblick fest für das laufende und die darauffolgenden Geschäftsjahre.

Die Zuffenhausener erwarten für 2023 somit weiterhin eine operative Umsatzrendite von 17 bis 19%, „sofern sich die globale und versorgungstechnische Lage nicht signifikant verschärft“. Die Prognose beruht den Angaben nach auf der Annahme, dass sich die Umsatzerlöse in einer Spanne von rund 40 bis 42 Milliarden € bewegen wird. Mittelfristig strebt der DAX-Konzern wie gehabt eine operative Marge von über 20% an.

Aktie -25% in 2 Monaten

Porsche-Anleger hatten in den vergangenen beiden Monaten an den vielen Makro-Gegenwinden in der Tat schwer zu knabbern. Im Wochentakt trübten sich die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum immer weiter ein, diverse Zentralbanken drehten zudem weiter an der Zinsschraube. Die größten Sorgen macht Anlegern wohl die wirtschaftliche Entwicklung in China, dem wichtigsten Absatzmarkt des Herstellers.

Dass die Nachfrage nach Porsche-Fahrzeugen dabei bislang stabil geblieben ist, hat dem Aktienkurs des Unternehmens auch nicht geholfen. Seit Anfang August haben die Anteile des Luxuskarossenbauers um fast ein Viertel an Wert verloren. Nachdem Mitte des Monats die wichtige Unterstützungs-Marke bei 100 € gerissen ist, hat sich die Talfahrt noch einmal beschleunigt.

Die Geschäfte laufen gut

Operativ läuft es bei Porsche gar nicht so übel. Zuletzt wurden dank höherer Auslieferungszahlen solide Umsätze und Betriebsgewinne verzeichnet. Im ersten Halbjahr stiegen die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14% auf über 20 Milliarden €, das EBIT kletterte leicht unterproportional um 10,7% auf 3,85 Milliarden €. Das war auf höhere Kosten in der Lieferkette und im Vertrieb zurückzuführen.

Beim Thema E-Mobilität haben die Zuffenhausener zuletzt einen Zahn zugelegt: Bis 2030 sollen Elektrofahrzeuge einen Anteil von 80% an der Neuwagenflotte erreichen.

Ein standhaftes Trophy Asset

Die Geschäfte bei Porsche laufen derzeit noch gut, in der Weltwirtschaft haben sich jedoch dunkle Wolken zusammengebraut, die sich früher oder später auch negativ auf Autohersteller im Luxussegment auswirken dürften. Da an der Börse bekanntermaßen die Zukunft gehandelt wird, wurden die trüben Aussichten bereits in den vergangenen Wochen in den Kurs der Porsche-Aktie eingepreist.

Wir hatten schon im Frühjahr nahegelegt, dass der DAX-Titel seit dem IPO bemerkenswert heiß gelaufen ist und Gewinnmitnahmen aus Anlegersicht angebraucht wären. Nachdem sich die Aktie danach noch eine ganze Weile bemerkenswert resilient gezeigt hat, sind die überfälligen Korrekturen seit August jedoch in voller Härte eingeschlagen.

Auch wenn sich das KGV der Porsche-Aktie zuletzt auf unter 15 reduziert hat, bietet sich angesichts der angespannten Wirtschaftslage ein Kauf derzeit nicht an. Für einen weiteren massiven Kursverfall ist der Trophy-Asset-Status und Finanzlage in meinen Augen jedoch zu stark. Damit wären die Anteile der ehemaligen VW-Tochter für den Moment eine klassische Halteposition.

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