Porsche-Aktie: Ist die Obergrenze erreicht?
Die Aktie der Porsche AG (WKN: PAG911) verbessert sich heute um +2,8% auf aktuell 112 €. Somit verringerte sich der Rückgang seit der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2022 um -1,8%. Der Automobilbauer konnte beim Umsatz sowohl die eigenen Erwartungen als auch die Markterwartungen nicht erfüllen. Für das laufende Geschäftsjahr werden ehrgeizige Pläne angestrebt. Reicht das für weitere Kurssteigerungen?
Der Sportwagenhersteller Porsche AG mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE – der Gesellschaft, in der die Familien Porsche/Piëch ihre VW-Anteile gebündelt hat. Nach dem aufsehenerregenden IPO ist die Marktbewertung des Autobauers zuletzt auf über 90 Milliarden € gestiegen, die Marktkapitalisierung der Vorzugsaktie liegt bei rund 51 Milliarden €.
Erstes Geschäftsjahr nach IPO unter Erwartungen
Mit der Börseneinführung der Porsche-Aktie wurden große Erwartungen an das Stuttgarter Unternehmen gestellt. Der damalige Prognosebericht war mit einem erwarteten Umsatz von 38 bis 39 Milliarden € sehr optimistisch. Diese Erwartungen konnten jedoch nicht vollständig erfüllt werden.
Der Konzernumsatz stieg von 33,1 auf 37,6 Milliarden €, dies entspricht einem Zuwachs von 13,6%. Der Anstieg des Fahrzeugabsatzes um 2,6% auf rund 309.000 zeigt, dass das Wachstum hauptsächlich durch höhere Preise und Währungsgewinne geprägt ist.
Die Ertragslage ist als gut zu bezeichnen. Die operative Umsatzrendite hat sich von 16 auf 18% verbessert, dies lag im Rahmen der Erwartungen. Das Ergebnis nach Steuer verbesserte sich um 22,5% auf 4,95 Milliarden €. Daraus ergibt sich ein Gewinn pro Vorzugsaktie (EPS) von 5,44 €.
Insgesamt ist das Geschäftsjahr zufriedenstellend, dass die Umsatzerwartungen verfehlt wurden, sollte nicht überbewertet werden.
Oliver Blume, CEO der Porsche AG und VW AG, sagte zur Ertragslage folgendes:
Wir haben unter schwierigen Rahmenbedingungen das mit Abstand stärkste Ergebnis in der Geschichte von Porsche erreicht.
Ehrgeizige Pläne für 2023
Im laufenden Geschäftsjahr will das Stuttgarter Unternehmen deutlich stärker wachsen. Beim Umsatz wird mit 40 bis 42 Milliarden € gerechnet. Laut Unternehmensangaben sind die Auftragsbücher gut gefüllt, dies ist eine gute Basis hierfür.
Die operative Umsatzrendite soll zwischen 17 und 19% liegen, das wäre keine wesentliche Verbesserung.
Effizienzsteuerungsprogramm „Road to 20“
Das Stuttgarter Unternehmen will mit dem Programm „Road to 20“ den gesamten Produktionsprozess hinsichtlich Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserung überprüfen.
Das Ziel dabei ist, die Ertragskraft weiter zu steigern. Mittelfristig soll die operative Umsatzrendite über 20% liegen.
Ist die Luft vorerst raus aus der Porsche-Aktie?
Vorerst dürfte der Kurs nach oben gedeckelt sein. Die Prognose für 2023 zeigt, dass sich trotz einer erwarteten Umsatzsteigerung die Umsatzrendite nicht wesentlich verändert. Gerade eine höhere Ertragskraft ist der Motor für weitere Steigerungen.
Dieser Ansicht sind auch die Analysten, deren durchschnittliches Kursziel liegt bei rund 111 €. Mit Ausnahme von JPMorgan, Kursziel 140 €, liegen die Erwartungen der anderen Analysten unter dem aktuellen Niveau.
Gewinne realisieren und umschichten
Aktionäre, die die Aktie seit der Emission halten, sollten darüber nachdenken, Gewinne zu realisieren. Der Kursanstieg seit der Börsennotierung beträgt +35%; das schafft die Möglichkeit, wieder günstiger einzusteigen.
Zu den jetzigen Kursen würde ich nicht kaufen, es dürften günstigere Kurse kommen.
Eine Alternative zu der Vorzugsaktie der Porsche AG kann die Vorzugsaktie der Porsche Automobil (WKN: PAH003) sein. Über die Mehrheitsbeteiligung an VW ist sie unmittelbar an der Porsche AGH beteiligt.
Der Chart zeigt hier höheres Potenzial, und die Dividende von 2,56 € entspricht einer Rendite von 4,6%.
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