Porsche-Aktie: Wieso klemmt das Gaspedal?
In den letzten zwölf Monaten stand die Porsche-Aktie (WKN: PAG911) an der Börse mächtig auf der Bremse. Mit einem Kursrückgang von fast -30% war der DAX-Titel nach Bayer der größte Verlierer im deutschen Leitindex. Warum klemmt das Gaspedal beim deutschen Sportwagenbauer?
Ein Jahr der Transformation
Porsche ist unter allen deutschen Autobauern wahrscheinlich der Inbegriff des Verbrennerherstellers. Für die meisten Menschen ist das leise Surren eines Elektromotors statt des dröhnenden Brummens eines Benziners bei einem Sportwagen aus Stuttgart immer noch gewöhnungsbedürftig.
Doch genau diese Transformation weg vom Benziner hin zum E-Auto ist auch bei den Stuttgartern derzeit in vollem Gange. Das Jahr 2024 ist das wahrscheinlich größte Übergangsjahr in der Geschichte des Sportwagenbauers.
Im aktuellen Jahr werden vier von sechs Baureihen bei Porsche erneuert. Auf den Markt kommen neue Versionen des Panameras und das Taycans sowie der vollelektrische Macan. Zudem erhält der Klassiker 911 ein Facelift.
Angesichts der zahlreichen Modellwechsel verzeichnete Porsche im ersten Quartal einen Rückgang beim Absatz, beim Umsatz und beim operativen Ergebnis. Der Absatz ging von 80.800 Fahrzeugen im ersten Quartal 2023 auf rund 77.600 Autos im Auftaktquartal 2024 zurück.
Der Umsatz sank von 10,10 Milliarden € im Vorjahr auf 9,01 Milliarden €. Das operative Ergebnis verringerte sich im Jahresvergleich von 1,84 auf 1,28 Milliarden €. Und die operative Marge reduzierte sich aufgrund hoher Aufwendungen für F&E sowie für Marketing von 18,2 auf 14,2%.
Es soll besser werden
Für das Gesamtjahr sind die Stuttgarter allerdings optimistischer. Der Jahresumsatz soll zwischen 40 und 42 Milliarden € liegen. Als operative Marge wird ein Zielkorridor von 15 bis 17 angestrebt.
Mittelfristig will Porsche operativ zwischen 17 und 19% verdienen. Langfristig strebt der Sportwagenbauer eine operative Rendite von über 20% an.
Wichtiger Widerstand voraus
Die Erholungsrallye der Porsche-Aktie ging Mitte April bei 96 € zu Ende. Seitdem befindet sich der DAX-Titel wieder in einem Abwärtstrend. Die Widerstandszone bei 80 € muss halten, um einen weiteren Test des Allzeittiefs bei 73 € zu verhindern.
Drei besondere Qualitäten
Ich sehe in Zukunft Aufwärtspotenzial für die Porsche-Aktie. Der deutsche Sportwagenbauer bringt einige Qualitäten mit, die andere Autobauer nicht oder nicht in dem Maße besitzen.
Erstens: Porsche ist immer noch ein ikonischer Sportwagenbauer, der in aller Welt ein besonderes Image genießt. Das wird sich meiner Meinung nach durch den Wechsel zum E-Antrieb nicht ändern. Porsche ist deshalb kaum von Rabattschlachten betroffen, um seine Fahrzeuge loszuwerden.
Zweitens: Porsche ist weniger stark von einzelnen Märkten abhängig als andere Autobauer. Das letzte Quartal hat gezeigt, dass die Absatzschwäche in China größtenteils durch einen starken Absatz im deutschen Heimatmarkt kompensiert werden konnte.
Drittens: Porsche ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 20 vernünftig bewertet. An die Bewertung von Ferrari kommen die Stuttgarter nicht heran, was aber auch an den astronomisch hohen Preisen und Margen des italienischen Wettbewerbers liegt.
Unter dem Strich glaube ich, dass die Porsche-Aktie inzwischen ein attraktives Kaufkursniveau erreicht hat. Der Sportwagenbauer wird in den kommenden Jahren mit seinen neuen E-Automodellen Absatz und Umsatz steigern und seine Margen weiter erhöhen.
Viele Analysten sehen Zielkurse von über 100 €. Gründe genug für einen Einstieg in die Porsche-Aktie.
ℹ️ Porsche vorgestellt
- Mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden € und rund 320.000 verkauften Fahrzeugen (2023) ist Porsche der größte Sportwagenhersteller der Welt.
- Das 1931 gegründete Traditionsunternehmen hat seinen Sitz in Stuttgart und ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns.
- Porsche ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und aktuell ca. 38 Milliarden € wert.
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