Porsche SE: Für diese Anleger ist die Vorzugsaktie interessant

Die Aktionäre der Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) mussten in der Vergangenheit herbe Rückgänge verdauen. Die Aktie befindet sich seit Februar 2022 mit einem Hoch von 92 € in einem langfristigen Abwärtstrend. Dieser verstärkt sich seit Juni dieses Jahres nochmals. Am Mittwoch notiert die Aktie aktuell bei rund 39 €. Lohnt sich bei diesem Kursniveau ein Einstieg?

Portfolioausbau geplant

Die Porsche SE dient als reine Beteiligungsgesellschaft. Dabei untergliedert sie ihre Beteiligungen in zwei Bereiche: die Kernbeteiligungen mit VW und der Porsche AG sowie Minderheitsbeteiligungen an aussichtsreichen Gesellschaften. Derzeit werden 18 solcher Beteiligungen gehalten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mobilitätsgesellschaften sowie Unternehmen der Industrietechnologie.

Das Segment der Minderheitsbeteiligungen soll laut Unternehmensangaben weiter ausgebaut werden. Hierfür stehen jährlich Mittel in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich zur Verfügung. Aber auch für größere Kernbeteiligungen gibt das Unternehmen sich offen.

Die jüngste Co-Beteiligung wurde bei der Flix SE getätigt. Der schwedische Finanzinvestor EQT erwarb zusammen mit der Kühne-Holding 35% an Flix. Der Anteil der Porsche SE liegt dabei im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Insgesamt ist die Ausweitung des Beteiligungsportfolios zu begrüßen. Damit wird die zukünftige Ertragslage auf eine breitere Basis gestellt.

Finanzchef Johannes Lattwein, kommentierte die Pläne so:

Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen.

Solide Geschäftsentwicklung

Der am 24. Juli veröffentlichte Halbjahresbericht ist insgesamt als zufriedenstellend zu bezeichnen. Die Einnahmen in den ersten sechs Monaten reduzierten sich von 2,47 Milliarden € im Vorjahreszeitraum auf 2,27 Milliarden €. Diese resultieren fast vollständig aus den Dividendenzahlungen der beiden Kernbeteiligungen VW und der Porsche AG. Das Konzernergebnis verbesserte sich jedoch aufgrund sonstiger Erträge von 1,8 auf 2,7 Milliarden €.

Ende Juni verfügte das Stuttgarter Beteiligungsunternehmen über einen Finanzmittelbestand von 1,5 Milliarden €. Positiv entwickelte sich die Nettoverschuldung, diese reduzierte sich von 5,7 Milliarden € Ende 2023 auf 5 Milliarden €.

Die Erwartungen für 2024 wurden Anfang Juli gesenkt. Dies wurde erforderlich, nachdem VW und die Porsche AG ihre Jahresprognosen reduziert hatten. Statt eines Konzernergebnisses von 3,8 bis 5,8 Milliarden € stehen jetzt 3,5 bis 5,5 Milliarden € auf dem Zettel. Die Nettoverschuldung soll zwischen 5 und 5,5 Milliarden € liegen.

Das spricht für die Aktie

Aus Aktionärssicht sind zwei Aspekte für ein Investment wichtig. Diese sind: die Dividendenrendite und die Aussichten auf Kursgewinne. Bezüglich der Dividendenrendite weist die Vorzugsaktie einen sehr guten Wert von aktuell 6,6% aus. Die letztjährige Dividende von 2,56 € dürfte beibehalten werden.

Bezüglich Kurssteigerungen bestehen gute Chancen. Entscheidend dafür sind jedoch die Entwicklungen der Aktien von VW und der Porsche AG. Beide mussten in der Vergangenheit massive Verluste hinnehmen. Die Autokonjunktur läuft nicht rund. Die Transformation hin zur Elektromobilität verläuft schleppend und ist mit hohen Aufwendungen verbunden. Mittlerweile ist bei beiden Autoherstellern jedoch ein Kursniveau erreicht, bei dem die Aussichten auf eine Stabilisierung gut sind.

Den fairen Wert der Vorzugsaktie der Porsche SE sehe ich mittelfristig bei 50 €. Das entspricht einem momentanen Kurspotenzial von +28%. Die weitere Diversifizierung des Portfolios dürfte sich zukünftig positiv auswirken.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend für renditebewusste Anleger. Neben einer hohen Rendite bestehen auch gute Chancen auf Kurssteigerungen.