Porsche-Vorzugsaktie: Das kann noch ungemütlich werden

US-Zölle belasten

Die Porsche-Vorzugsaktie befindet sich weiter im freien Fall, zuletzt hervorgerufen durch die US-Zölle. Am Dienstag erholt sie sich leicht und steht aktuell bei 43,50 €, damit liegt sie knapp über dem Allzeittief. Was bedeuten die Zölle für den weiteren Kursverlauf?

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Große Abhängigkeit vom US-Markt

Um die Auswirkungen der von Trump angekündigten Zölle beurteilen zu können, ist der Absatz in den USA zu betrachten.

Porsche verkaufte im abgelaufenen Jahr rund 76.200 Autos in den USA und erreichte damit einen neuen Rekord. Besonders gefragt waren zweitürige Sportwagen wie der Porsche 911. Somit geht fast jeder vierte verkaufte Wagen in die USA. Dies zeigt die hohe Abhängigkeit des Sportwagenherstellers vom amerikanischen Markt.

Keine eigene Produktionsstätte in den USA

Audi und Porsche unterhalten in den USA keine eigenen Produktionsstätten. Somit erfolgt der dortige Verkauf vollständig durch Importe. Die Absicht von Trump ist, dass die Autos zukünftig in den USA gebaut werden sollen.

Im VW-Konzern gibt es Überlegungen, Produktionsstätten für Porsche und Audi in den USA zu errichten. Bis diese fertiggestellt sind und die Produktion beginnt, dürfte viel Zeit vergehen. Ob dieses diskutiertes Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird, ist ungewiss.  In der jetzigen Situation besitzt die zukünftige Standortwahl keinen Einfluss auf die Kursentwicklung.

Weitergabe der Zölle möglich

Für die Autohersteller gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten bezüglich der erhobenen Zölle. Zum einen können diese vollständig oder zumindest teilweise an die Käufer weitergereicht werden. Diesen Weg beschritt Ferrari. Die zweite Möglichkeit ist, dass die Autohersteller die Zölle tragen. Dies führt dazu, dass dies zulasten der Ertragslage geht.

Bei den Autos von Porsche handelt es sich ähnlich wie bei Ferrari um Premiumwagen. Die Käufer dieser Sportwagen oder Premiumautos sind wohlhabende Personen. Eine Weitergabe, oder zumindest eine teilweise Weitergabe, dürfte zu keinem gravierenden Absatzrückgang führen. Wahrscheinlicher ist ein Mittelweg: Einerseits dürfte ein Teil der Zölle an die Käufer weitergereicht werden; einen anderen Teil übernimmt der Stuttgarter Autohersteller.

Was bedeutet das für die Aktie?

In der jetzigen Situation sollten Anleger vorerst die Situation beobachten. Seitens der EU wird mit Gegenmaßnahmen gedroht, jedoch wurde gleichzeitig Gesprächsbereitschaft signalisiert. Sollte kein Kompromiss gefunden werden und Gegenzölle kommen, wird sich die Börsenstimmung weiter verschlechtern. Dann sind auch weitere Kursrückgänge möglich.

Kommt es zu Gesprächen mit einem Kompromiss, sind wieder deutliche Kursanstiege zu erwarten. Momentan kann jedoch nicht gesagt werden, welches Szenario wahrscheinlich ist. Unter diesem Aspekt ist ein Kauf der Aktien wenig ratsam, auch wenn das Kursniveau günstig erscheint.

Die Analysen sind momentan wenig aussagefähig. Deren mittleres Kursziel liegt zwar bei 64 €, allerdings wurden diese vor den Zollmeldungen erstellt. Hier dürften zeitnahe Überarbeitungen stattfinden.

Was für die Aktie spricht ist jetzt die verbesserte Dividendenrendite. Sollte sie mit 2,31 € beibehalten werden, entspricht dies einer Rendite von 5,3%. (Ergänzend dazu: Unser exklusive Report „Dividenden Top-Picks 2025“ präsentiert zehn sorgfältig ausgewählte Aktien, die sich durch besonders attraktive Dividendenrenditen auszeichnen.)

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben.

ℹ️ Porsche AG in Kürze

  • Der Sportwagenhersteller Porsche AG (WKN: PAG911) mit Sitz in Stuttgart ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE.
  • Die Produktion erfolgt überwiegend in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig und Bratislava.
  • Die im DAX notierte Vorzugsaktie kommt auf eine Börsenbewertung von rund 20 Milliarden €.

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