Porsche-Vorzugsaktie: Das steckt hinter den Turbulenzen
Die Vorzugsaktie der Porsche AG (WKN: PAG911) brach am Dienstag zum Börsenstart deutlich ein, berappelte sich dann aber wieder und notiert aktuell mit einem Kursgewinn von knapp 2% bei 83,50 €. Auslöser der Turbulenzen ist die Bewertung der Geschäftszahlen. Was ist hier los?
ℹ️ Porsche AG vorgestellt
- Der Sportwagenhersteller Porsche AG mit Sitz in Stuttgart ist seit Ende September an der Frankfurter Börse gelistet und nicht zu verwechseln mit der ebenfalls börsennotierten Porsche Automobil Holding SE.
- Die Produktion erfolgt überwiegend in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig und Bratislava.
- Die im DAX notierte Vorzugsaktie kommt auf eine Börsenbewertung von rund 38 Milliarden €.
Geschäftsentwicklung solide ausgefallen
Was sich in den ersten neun Monaten positiv andeutete, setzte sich auch im vierten Quartal fort. Dementsprechend solide fiel der am 12. März veröffentlichte vorläufige Jahresbericht aus. Die Basis für diese Entwicklung war der erhöhte Absatz an Fahrzeugen.
Der Erlös verbesserte sich um 7,7% gegenüber dem Vorjahr auf 40,5 Milliarden €. Der operative Gewinn steigerte sich analog um 7,3% auf knapp 7,3 Milliarden €. Dies entspricht einer operativen Marge von 18% – ein Jahr zuvor lag sie ebenfalls bei 18%. Unterm Strich verblieb ein Konzernergebnis von 5,2 Milliarden €.
Insgesamt entsprach die Geschäftsentwicklung den Unternehmenserwartungen. Der Umsatz liegt im unteren Bereich der Prognose von 40 bis 42 Milliarden €; die operative Marge liegt genau in der Mitte – erwartet wurde ein Wert zwischen 17 und 19%.
Ausblick wenig zuversichtlich
Für das laufende Geschäftsjahr gibt das Stuttgarter Unternehmen sich zurückhaltender. Beim Umsatz wird wiederum mit einem Wert von 40 bis 42 Milliarden € gerechnet. Die operative Marge soll dagegen sinken – erwartet werden 15 bis 17%.
Das zeigt, dass das Unternehmen die gestiegenen Preise nicht direkt weitergeben kann. Außerdem steigen die Ausgaben durch höhere Forschungs- und Entwicklungskosten. Einige Modelle werden überarbeitet, dies betrifft insbesondere den Klassiker 911. Zudem sollen neue E-Modelle auf den Markt kommen, beispielsweise der vollelektrische Macan.
Oliver Blume, CEO der Porsche AG, kommentierte die neue Modellpalette so:
2024 starten wir eine beispiellose Produktoffensive.
Weiteres Potenzial vorhanden
Die heutige unterschiedliche Kursentwicklung beruht darauf, dass bei den Marktexperten zunächst eine Enttäuschung eintrat. Vornehmlich der schwächere Ausblick bei der operativen Marge belastete hier, die Erwartungen waren deutlich höher.
Die vorsichtigere Einschätzung seitens des Unternehmens sollte jedoch nicht überbewertet werden. Hier kann es im Jahresverlauf zu Anpassungen nach oben kommen.
Meiner Meinung nach ist die Geschäftsentwicklung sehr zufriedenstellend, auch für das laufende Geschäftsjahr erwarte ich sehr solide Finanzkennzahlen. Ich sehe daher weiteres Kurspotenzial – mein erstes Kursziel liegt bei 95 €.
Die Analysten sind sehr unterschiedlicher Meinungen. Jefferies mit 80 € hält die Aktie für überbewertet; die Deutsche Bank erwartet einen Zielkurs von 100 €. Die Experten von JPMorgan haben ihre Einschätzung von 140 auf 120 € revidiert, sehen aber weiterhin hohes Kurspotenzial.
Was für die Aktie spricht, ist die deutliche Anhebung der vorgeschlagenen Dividende für die Vorzugsaktie; diese steigt von 1,01 € auf 2,31 €. Das entspricht einer aktuellen Rendite von 2,7%.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung. Neben einer guten Rendite besteht weiteres Kurspotenzial.
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