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ProSiebenSat.1: Kühlen Kopf bewahren!

Manuel / 23.04.20 / 13:52

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777) streicht seine Dividende zusammen und nimmt die 2020er Prognose zurück. Grund für den Schritt sei die „mangelnde Visibilität der COVID-19-Auswirkungen“. Darüber informiert der Medienkonzern am Mittwochabend. Aktionäre nehmen es gelassen, der Kurs handelt geringfügig im Minus bei 7,81 Euro.

ProSieben hatte geplant, 0,85 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten. Für 2020 erwartete das ProSieben-Management investitionsbedingt einen bereinigten operativen Gewinn zwischen 800 und 900 Millionen Euro.

Herausforderungen im strukturell rückläufigen TV-Markt 

Zuletzt belasteten fallende Werbeeinnahmen im TV-Bereich. Der unaufhaltsame Makrotrend: Die Werbebudgets großer Unternehmen fließen zunehmend vom Fernsehen ins Internet. Im gigantischen Online-Werbemarkt sind die technologischen Vorreiter Google, Facebook und Amazon die Platzhirsche mit den meisten Werbeeinnahmen. 2019 gingen 37 Prozent der globalen Ausgaben für digitale Werbung an Google, gefolgt von Facebook mit rund einem Viertel Marktanteil und Amazon mit knapp 9 Prozent.

Schon 2016 überstiegen die Advertising-Ausgaben für den Online-Bereich die des TV-Markts. Für den Zeitraum bis 2021 wird den klassischen Medien Print & TV laut Angaben von Zenith aus 2019 ein weiterer Rückgang bescheinigt, während die Online-Werbebudgets im prozentual zweistelligen Bereich wachsen sollen.

Darum ist das Internet so lukrativ 

Internet ermöglicht interaktive Kommunikation und inzwischen auch KI-Anwendungen wie Chatbots. Dazu kommen selbstlernende Technologien, die Kundenverhalten prognostizieren  sowie personalisierte Kundenansprache, während die traditionellen Werbekanäle Print & TV weniger und weniger Zuspruch verzeichnen.

Und so verfolgt auch ProSiebenSat.1 Digitalisierungsabsichten. Klappen soll das mit dem Streamingdienst Joyn. Mit mehr als 7 Millionen Nutzern Ende 2019 besitzt das Unternehmen eine gute Ausgangsposition zur Monetarisierung. Auf Initiative der italienischen Mediaset Gruppe, dem aktuell zweitgrößten Einzelaktionär der Münchner, wird nun ebenso eine länderübergreifende TV-Allianz geschmiedet.

Ob ProSieben mit diesen Großprojekten die Trendwende schafft, steht in den Sternen. Aus der Aktie verabschieden sich heute nur noch wenige Anleger, die Abgeber scheinen raus. Der Konzern wird auch wieder durch positive Nachrichten auffallen. Ein erster Fuß in der Tür schadet langfristig sicher nicht.

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