ProSiebenSat.1: Berlusconi-Firma steigt mit 9,6% ein

Die börsennotierte Mediaset (WKN: 901402) aus Mailand erwirbt 9,6% der Anteile an ProSiebenSat.1 Media SE (WKN: PSM777). Die Aktie des Konzerns aus Unterföhring bei München reagiert umgehend positiv mit einem Kursplus von bis zu 8,84% und rückt bis auf 15,94 Euro vor. 

Der Einstieg von Mediaset, der bei Anlegern euphorisch gefeiert wird, könnte sich als goldrichtig erweisen. Denn ProSiebenSat.1 sieht sich auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Damit könnte alsbald die Wende gelingen. Mediaset wurde 1993 durch den langjährigen italienischen Premier Silvio Berlusconi gegründet. Heute leitet sein Sohn Pier Silvio Berlusconi den TV-Marktführer in Italien und Spanien.

Mediaset: Der perfekte Partner für ProSiebenSat.1?

ProSiebenSat.1 Media gilt als beliebtes Ziel von institutionellen Anlegern. Unter anderem ist der norwegische Staat mit einer Position um die 3% investiert. Auch viele renommierte US-amerikanische Fonds halten Anteile.

Im ersten Quartal erholte sich der Konzernumsatz um 4% auf 913 Millionen Euro, das digitale und smarte Werbegeschäft wuchs um 14%. CEO Max Conze spricht weiterhin von einem "schwachen Werbemarkt". Entsprechend entwickelten sich die Entertainment-Werbeerlöse in den vergangenen Quartalen rückläufig.

Conze verwies zuletzt auf "strategische Partnerschaften" - eine solche dürfte mit dem Einstieg des italienischen Medienriesen nun gegeben sein.

Für das Gesamtjahr 2019 hat ProSiebenSat.1 die Ziele im Mai bestätigt. Diese umfassen einen Umsatzanstieg im "mittleren einstelligen Prozentbereich". Bei allen verbesserten Aussichten dürfte 2019 für den Münchner Medienkonzern ein Übergangsjahr bleiben. Laut ProSiebenSat.1 sei es "ein Jahr der Investitionen, um das Entertainment-Geschäft zukunftsfest" aufzustellen.

In den nächsten rund fünf Jahren stellt die ProSiebenSat.1 Group die Schienen auf Wachstum: Die Umsatzerlöse sollen auf 6 Milliarden Euro steigen und das adjusted EBITDA auf 1,5 Milliarden Euro.

Die Mediaset Group blickt in den vergangenen Jahren auf eine deutliche Umsatzsteigerung auf Konzernebene zurück. Vor allem das Spanien-Geschäft ist Wachstumsgarant und steigerte seine jährlichen Erlöse fast in den Milliardenbereich.

ProSiebenSat.1: Attraktive Dividende von 1,19 Euro

ProSiebenSat.1 verfolgt seit Jahren eine attraktive Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von jeweils über 80% seit 2013 - ein Umstand, an dem wohl auch der neue Großaktionär interessiert sein dürfte.

Erklärtes Ziel der Geschäftsführung von ProSiebenSat.1 sei es, eine "attraktive Gesamtaktienrendite" für die Aktionäre zu erzielen. Aufgrund gestiegener Herausforderungen im Medienbereich hat der Konzern seine Dividende für das Geschäftsjahr 2018 deutlich von 1,93 Euro auf 1,19 Euro gesenkt. Zur Stunde entspricht dies einer attraktiven Dividendenrendite von 7,6%. Dividendenberechtigt sind alle Anleger, die zum Zeitpunkt der diesjährigen Hauptversammlung am 12. Juni Aktien halten. Die Ausschüttung erfolgt am 17. Juni.

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