Puma-Aktie -15%: Ist das gerechtfertigt?

Die Puma-Aktie (WKN: 696960) ist am Mittwoch in der Spitze um bis zu -15% abgestürzt, kann sich jedoch wieder leicht erholen und steht aktuell bei 36,80 €. Beim Ertrag waren die Erwartungen der Marktexperten höher, zudem kam die Prognosesenkung nicht gut an. Seit dem Hoch im Mai bei 50 € beträgt der Kursverlust rund -26%, sie notiert wieder auf dem Niveau des Jahresanfangs. Wie geht es jetzt weiter?

Markterwartungen verfehlt

Das zweite Quartal fiel im Vergleich zum Vorquartal schlechter aus, insbesondere beim Ertrag. Hiervon ist der Halbjahresbericht vom 7. August geprägt. Dennoch lagen die Geschäftszahlen im Erwartungsbereich des Unternehmens.

Der Umsatz lag mit 4,2 Milliarden mit 1,3% über dem des Vorjahreszeitraums. In beiden Quartalen lag er bei 2,1 Milliarden €. Mit Ausnahme im Großhandelsgeschäft blieben die anderen Bereiche stabil oder verbesserten sich leicht. Regional legten Amerika und Asien deutlich zu, wogegen im EMEA-Markt der Umsatz währungsbereinigt sank.

Die Ertragslage verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr, hauptsächlich das zweite Quartal verschlechterte sich. In den ersten sechs Monaten sank das EBIT um 5,1% auf 276,2 Millionen €. Neben hohen Währungsverlusten erhöhten sich die operativen Kosten um 4,3% auf 879 Millionen €.

Aufgrund eines deutlich geringeren Finanzergebnisses sank das Konzernergebnis um ein Viertel auf 129,3 Millionen €.

Im Hinblick auf die angespannte Lage auf dem Konsummarkt sind die Geschäftszahlen insgesamt dennoch zufriedenstellend ausgefallen.

Arne Freundt, CEO der PUMA SE, kommentierte die Entwicklung im zweiten Quartal so:

Mit unserer operativen Performance im zweiten Quartal haben wir unsere Erwartungen für das Quartal voll erfüllt und sind auf dem besten Weg unseren Ausblick für das Gesamtjahr zu erreichen.

Zuversicht fürs zweite Halbjahr

Insgesamt blickt der Konzern zuversichtlich auf das zweite Halbjahr und erwartet hier eine Verbesserung der Ertragslage. Basis hierfür ist der hohe Auftragsbestand. Die Auftragseingänge nahmen im zweiten Quartal zu. Hier machen sich die sportlichen Großereignisse bemerkbar.

Beim Umsatz wird weiterhin mit einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Beim operativen EBIT erfolgte eine Anpassung im oberen Bereich. Statt 620 bis 700 Millionen € werden jetzt 620 bis 670 Millionen € erwartet. Entsprechend verändert sich auch das Konzernergebnis.

Im Vergleich zum EBIT im Vorjahr mit 621,6 Millionen ist mit einer verbesserten Ertragslage zu rechnen.

Nervosität bleibt hoch

Der starke Kurseinbruch am heutigen Tag sowie der Kursrückgang in den vergangenen Monaten zeigen, dass die Marktteilnehmer sehr nervös sind. Kleinere Ertragskorrekturen führen zu hohen Kursstürzen. Es war zu erwarten, dass die verstärkten Ausgaben für die Markenkampagne sich erst im zweiten Halbjahr auswirken.

Meiner Meinung nach ist der bisherige Kursrückgang übertrieben hoch ausgefallen. Im Vergleich zum größeren Konkurrenten Adidas fiel die Kursentwicklung im ersten Halbjahr völlig konträr aus. Wichtig ist, dass Puma sich weiterhin gut positionierte und sein Markenimage deutlich verbesserte. Sollte kein weiterer allgemeiner Börseneinbruch kommen, rechne ich mit einer deutlichen Kurserholung.

Analysten zuversichtlich

In ihren letzten Einschätzungen blicken die Analysten zuversichtlich auf die weitere Kursentwicklung. Jefferies und RBC mit jeweils 47 € liegen am unteren Ende der Erwartungen. Sehr zuversichtlich ist Goldman Sachs mit 70 € und Warburg Research mit 88 €.  Ob Anpassungen bei den Analysen erfolgen, bleibt abzuwarten.

Durch den Kursrückgang erhöhte sich die Dividendenrendite. Sollte die Dividende mit 0,82 € beibehalten werden, entspricht das einer aktuellen Rendite von 2,2%.

Mein Fazit: Das deutlich gesunkene Kursniveau bietet für langfristige Anleger gute Einstiegschancen.