Puma-Aktie: Das kam unerwartet – was jetzt?
Die Aktie des Sportartikelherstellers Puma (WKN: 696960) musste am Mittwoch herbe Verluste hinnehmen. In der Spitze betrug der Rückgang -10,6%. Aktuell setzt sich der Kursverlust fort, die Aktie notiert nur noch bei 37,50 €. Damit steht sie wieder auf dem Stand von Anfang 2018. Die Ursache für diesen Einbruch waren die schwachen Jahreszahlen. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?
ℹ️ Puma vorgestellt
- Puma gehört zu den weltweit führenden Sportartikelherstellern und steht nach Adidas auf Platz 2 in Deutschland.
- Neben dem Hauptwerk im bayerischen Herzogenaurach unterhält der Konzern in mehr als 25 Ländern Produktionsstätten.
- Die Waren werden über eigene Shops, Großhändler sowie im Online-Handel vertrieben.
- Die Aktie ist im MDAX gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt 5,6 Milliarden €.
Argentinische Peso-Abwertung schlägt durch
In dem am 24. Januar veröffentlichten Bericht der vorläufigen Jahreszahlen wird die starke Abwertung der argentinischen Währung für das schlechte Ergebnis mitverantwortlich gemacht. Seit Dezember ist eine Abwertung von 54% erfolgt. Dies wirkt sich gravierend auf das Ergebnis des Sportartikelherstellers aus.
Der Konzernumsatz stieg währungsbereinigt um 6,6% auf 8,6 Milliarden €, auf Euro-Basis lag das Wachstum bei 1,6%. Im vierten Quartal ging der Umsatz währungsbereinigt um 4% zurück auf knapp 2 Milliarden €. Bei der Ertragslage ist eine Zweiteilung eingetreten. Das operative EBIT mit 622 Millionen € ist um 3% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Abwertung macht sich im Finanzergebnis voll bemerkbar. Dies führte dazu, dass das Konzernergebnis auf 305 Millionen sank – ein Jahr zuvor hatte es bei 424 Millionen € gelegen.
Fortschritt beim Lagerabbau
Ohne diese Abwertung wäre der Umsatz um 8% gewachsen und das operative EBIT läge über dem Vorjahreswert. Das Unternehmen spricht davon, dass die Entwicklung im vergangenen Jahr insgesamt stark war. Beim Lagerabbau ist ein deutlicher Fortschritt erzielt worden, die Rohertragsmarge ist wieder gestiegen.
Die strikte Kostendisziplin macht sich positiv bemerkbar. Insgesamt, so stellte der Konzern fest, sei die erwartete Prognose erfüllt worden – beim EBIT war ein Wert von 590 bis 670 Millionen € erwartet worden.
Im Gegensatz zu den anderen Quartalsberichten und Geschäftsberichten musste hier die Rechnungslegung für hochinflationäre Länder nach IAS 29 angewandt werden. Dies wirkt sich negativ auf die Kennzahlen aus.
Arne Freundt, CEO von Puma, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:
Die zugrundeliegende Geschäftsentwicklung 2023 war stark und hat gezeigt, dass wir auf dem besten Weg waren, um alle Erwartungen zu erfüllen. Die Rechnungslegung für das Hochinflationsland Argentinien und die signifikante Abwertung des argentinischen Peso Mitte Dezember haben außergewöhnliche Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung im vierten Quartal und dem Gesamtjahr 2023 mit sich gebracht.
Für das laufende Jahr ist der bayerische Sportartikelhersteller optimistisch. Demnach wird ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich sowie ein EBIT von 620 bis 700 Millionen € erwartet.
Potenzial vorhanden
Die Peso-Abwertung kam sehr kurzfristig und fiel heftig aus. Hierauf konnte der Konzern nicht mehr reagieren. Es wird jetzt angestrebt, diesen Währungsverlust durch höhere Preise auszugleichen.
Meiner Meinung nach wird beim Abverkauf der Aktie übertrieben. Wirtschaftlich ist keine Verschlechterung eingetreten, die Restrukturierung läuft weiterhin planmäßig. Ich rechne daher mit einem schnellen Rebound. Dennoch reduziere ich mein Kursziel auf 50 € – die Marktteilnehmer müssen erst wieder Vertrauen zurückgewinnen.
Die meisten Analysehäuser haben ihre Prognosen angepasst. Bis auf Jefferies mit 40 € sowie JP Morgan mit 50 € liegen die Einschätzungen anderer bei 60 € und darüber.
Mein Fazit: Mittelfristig bietet die Aktie Potenzial. Für risikoorientierte Anleger ergeben sich jetzt gute Einstiegsgelegenheiten.
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