Puma-Aktie: Jetzt einsteigen oder noch warten?

Die Puma-Aktie (WKN: 696960) verbessert sich nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um +4,7% und steht aktuell bei 52,70 €. Der Chart zeigt einen extrem volatilen Kursverlauf seit Jahresanfang. Kann der heutige Kursanstieg den Abwärtstrend stoppen?

stock.adobe.com/Andreas Prott

ℹ️ Puma vorgestellt

Die im bayerischen Herzogenaurach beheimatete Puma SE ist neben Adidas der führende deutsche Hersteller von Sportartikeln. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine breite Palette aller möglichen Sportutensilien in verschiedenen Sportarten. Neben dem Hauptsitz in Bayern unterhält Puma Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern. Die Produkte werden in über 105 Ländern weltweit vertrieben. Die Marktkapitalisierung beträgt 7,9 Milliarden €.

Lagerabbau geht weiter

Das größte Problem von Puma, aber auch von Adidas und Nike, sind die hohen Lagerbestände. Im Zuge der Lieferkettenprobleme wurden hohe Bestände aufgebaut, um die Produktions- und Lieferfähigkeit zu gewährleisten. Mittlerweile sind diese Probleme behoben, Beschaffung und Lieferung verlaufen wieder reibungslos.

Diese hohen Lagerbestände haben zwei gravierende Nachteile. Einerseits binden sie sehr viel Kapital, das nicht anderweitig eingesetzt werden kann. Der entscheidendere Faktor ist jedoch, dass der Abbau oftmals nur mit hohen Rabatten erfolgt. Hierdurch wird die Rentabilität massiv verringert.

In dem am 24. Oktober veröffentlichten Quartalsbericht teilt der Sportartikelhersteller mit, dass der Lagervorrat sich weiter normalisiert habe. Ende September lag er bei 1,87 Milliarden € – im Vorjahreszeitraum bei 2,35 Milliarden €. Dieser positive Trend deutete sich bereits in den Vorquartalen an.

Geschäftsentwicklung wie erwartet

Nachdem in den beiden vorherigen Quartalen bereits eine Stabilisierung der Geschäftsentwicklung eingetreten war, setzte sich das im dritten Quartal fort. Allerdings ist von einer Normalisierung noch nicht die Rede. Positiv ist jedoch, dass das operative EBIT von 236 Millionen € sich gegenüber dem zweiten Quartal verdoppelte. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorquartal von 2,12 Milliarden € auf 2,31 Milliarden € zu.

Auf Sicht von neun Monaten ist die Ertragslage gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch nicht zufriedenstellend. Die wichtige Kennzahl der Rohertragsmarge hat sich um 60 Basispunkte auf 46,2% verringert. Beim operativen EBIT ist ein Rückgang von 12,1% auf 527,2 Millionen € eingetreten. Unterm Strich reduzierte sich das Konzernergebnis um 13,6% auf 304 Millionen €.

Beim Umsatz ist eine gegenläufige Bewegung festzustellen. Währungsbereinigt kletterte er um 10,3% auf 6,62 Milliarden €. Sehr stark war das Umsatzwachstum im EMEA-Markt – es stieg um 10% auf 1 Milliarde €. Erfreulich ist ebenfalls die Entwicklung im Einzelhandel sowie in den eigenen Sportgeschäften.

Die Geschäftsentwicklung ist noch nicht zufriedenstellend, insgesamt stimmt aber die Richtung.

CEO Arne Freundt kommentiert die Entwicklung so:

Obwohl das Marktumfeld schwierig bleibt und 2023 ein Übergangsjahr ist, sind wir mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 6% schneller gewachsen als der Markt und haben ein EBIT von € 236 Millionen erzielt – beides vollkommen entsprechend den Erwartungen.

Die wichtigste Aussage im Geschäftsbericht ist, dass die Jahresprognose aufrecht gehalten wird. Danach soll das währungsbereinigte Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich liegen. Beim operativen EBIT wird ein Wert von 590 bis 670 Millionen € angestrebt.

Da der Konzern mit einer weiteren Profitabilität im vierten Quartal rechnet, dürfte das EBIT erreicht werden.

Was bedeutet das für die Aktie?

Problematisch ist die hohe Volatilität im Jahresverlauf. Sie ist keine gute Basis für die Einschätzung der weiteren Kursentwicklung. Positive oder negative Nachrichten führen zu extremen Kursveränderungen. Im Mehrjahreschart deutet sich jedoch eine Bodenbildung ab.

Kurzfristig sehe ich kein allzu hohes Potenzial, hier befindet sich die Puma-Aktie momentan im Abwärtstrend. Mittelfristig bin ich optimistischer, Voraussetzung ist jedoch eine Verringerung der extremen Schwankungsbreite. Einen ersten Zielkurs sehe ich dann bei 66 €.

Die Einschätzungen der Analysten sind sehr unterschiedlich. UBS sieht den fairen Kurs bei 57 € und Warburg ist mit einem Wert von 99 € sehr optimistisch. Die meisten Einschätzungen liegen in den Bereichen 60 bis 70 €.

Mein Fazit: Die Geschäftsentwicklung verbessert sich, hiervon sollte die Aktie ebenfalls profitieren. Kurse unter 50 € bieten gute Einstiegschancen. Für langfristig orientierte Anleger bietet das jetzige Kursniveau ebenfalls eine gute Basis. Zumal es auch eine Dividende mit einer aktuellen Rendite von 1,55% gibt.

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