Raiffeisenbank International: Eine gute Aktie für Trader

Die Raiffeisenbank International (WKN: A0D9SU) hat ihre Geschäftszahlen für die ersten neun Monate bekannt gegeben. Der Markt zeigte sich überrascht, was zunächst für einen starken Kursanstieg von bis zu +5,4% sorgte. Letztlich ging die Aktie bei 14,48 € aus dem Xetra-Handel. Was kann man von dem Titel zukünftig erwarten?

Foto: Raiffeisenbank International

Die Raiffeisenbank International, kurz RBI, ist ein Gemeinschaftsinstitut der österreichischen Raiffeisenlandesbanken. Diese sind mit knapp 59% an dem Institut beteiligt. RBI ist außerhalb Österreichs in Zentral-, Südost- und Osteuropa tätig. Die Geschäftstätigkeit erfolgt über Tochterbanken in den jeweiligen Ländern. Neben dem klassischen Bankgeschäft betreibt RBI dort auch das Geschäft der Vermögensverwaltung sowie Leasinggeschäfte. Sitz des Institutes ist Wien.

Sanktionen belasten stark

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine traf das Osteuropageschäft sehr stark. Hierzu gehören die Länder Russland, Belarus und die Ukraine. Wegen der Sanktionen des Westens gegen Russland und Belarus stellte RBI seine Geschäftsaktivitäten ein. Neugeschäft wurde nicht mehr generiert. Das vorhandene Geschäft wird jedoch weitergeführt.

Lösung wird noch gesucht

Ein vollständiger Rückzug oder Verkauf der Tochterbank wurde noch nicht durchgeführt. Das Geschäft mit Russland trägt wesentlich zum Gewinn von RBI bei. Daher versucht man, eine Lösung zu finden, die RBI die Möglichkeit gibt, das Geschäft nach der Aufhebung der Sanktionen wieder fortführen zu können. Wie diese aussehen soll, ist momentan noch unklar.

Nach dem Beginn des Einmarsches halbierte sich die Aktie, den Tiefstand erreichte sie im Juli bei 10,60 €. Für Aktionäre bedeutet dies einen erheblichen Kursverlust. Viele dürften die Aktien verkauft haben, da noch schlimmere Verluste drohten.

Zahlen besser als erwartet

Die am Mittwoch vorgelegten Neun-Monats-Zahlen fielen insgesamt höher aus als vom Markt erwartet. Der Nettogewinn stieg auf 2,8 Milliarden € (Vorjahreszeitraum 1,1 Milliarden €). Der Anteil daran aus dem Russlandgeschäft beträgt 1,4 Milliarden € (Vorjahr 344 Millionen €). Dies zeigt, wie sehr RBI vom Russlandgeschäft abhängig ist.

Ohne den Anteil von Russland und Belarus betrug der Nettogewinn 822 Millionen €.

Der Erfolg wurde getragen von einem um +50% gestiegenen Zinsüberschuss von 3,6 Milliarden € sowie einem verdoppelten Provisionsüberschuss von 2,68 Milliarden €.

Wegen der bestehenden Sanktionen kann der Gewinn der Russland-Tochter nicht nach Wien transferiert werden. Dies könnte die Dividendenzahlungen im nächsten Jahr beeinträchtigen.

Institut sehr gut aufgestellt

Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet man einen Zinsüberschuss von 4,8 Milliarden € sowie einen Provisionsüberschuss von 3,7 Milliarden €. Das Kostenverhältnis zum Einkommen (Cost/Income Ratio) beträgt 40%.

Die harte Kernkapitalquote soll zum Jahresende mindestens bei 14% liegen. Insgesamt ist das Institut sehr gut aufgestellt.

Für wen ist die Aktie interessant?

Die Aktie eignet sich hervorragend für Trader. Aufgrund der unsicheren Situation dürfte sie sehr volatil bleiben. Die Kurserholung von 11 auf knapp 15 € zeigt, welche Kurschancen hier möglich sind.

Allerdings kann es auch sehr schnell in die andere Richtung gehen. Für Trader, die sich dieses Risikos bewusst sind, dürften sich viele Handelsmöglichkeiten ergeben.

Der Konflikt wird irgendwann vorbei sein. Sollten dann die Sanktionen aufgehoben werden, bietet das der RBI-Aktie wieder ganz andere Perspektiven. Für langfristig orientierte Anleger bietet sie somit auch eine interessante Anlagemöglichkeit.

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