Realty Income: Warum Anleger jetzt zuschlagen sollten

Angesichts der besorgniserregenden kriegerischen Handlungen im Nahen Osten schwinden die Anlegerhoffnungen auf baldige Zinssenkungen. Die Aktie des zinssensiblen REIT Realty Income (WKN: 899744) steht wieder mächtig unter Druck. Meiner Ansicht nach bieten die Rückschläge für den Immobilien-Titel mit der monatlichen Dividende eine hervorragende Kaufgelegenheit für Anleger. Das sind die Gründe dafür:

Zinsen drücken Realty Income

Die jüngsten kriegerischen Entwicklungen im Nahen Osten haben an den weltweiten Börsen zu Kursverlusten geführt und dabei auch den zinssensiblen Immobilien-Titel Realty Income weiter belastet.

Anleger sorgen sich nun verstärkt ob der Gefahr eines erheblichen Ölpreisanstiegs ­– ein Szenario, das die Unsicherheit hinsichtlich der ersten Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr nochmal erheblich vergrößert hat.

Die Hoffnung auf drei Senkungsschritte im Jahr 2024, die Fed-Chef Powell im Dezember in Aussicht gestellt hatte, schwindet.

Ein guter Grund also, um der Realty-Aktie den Rücken zu kehren? Da bin ich anderer Meinung, und das sind die Gründe dafür:

Robustes Wachstum trotz Herausforderungen

Es sei zunächst daran erinnert: Trotz des herausfordernden Hochzinsumfelds hat Realty Income im vergangenen Jahr solide Finanz-Ergebnisse erzielt.

Gegenüber 2022 ist der Gewinn ausgedrückt als FFO je Aktie von 4,04 auf 4,07 US$ gestiegen. Bemerkenswert ist aber vor allem, dass das EBITDA um 22% erhöht werden konnte, eng angelehnt am Umsatzwachstum.

Der REIT kann außerdem nach wie vor eine gesunde Bilanz mit niedrigem Verschuldungsgrad und robuster Liquidität aufweisen – ein wichtiger Faktor, um seine monatlichen Ausschüttungen an Shareholder aufrechtzuerhalten.

Bemerkenswert: In 26 aufeinander folgenden Jahren hat der Konzern seine Dividende erhöht.

Solide Aussichten für 2024

Auch im Jahr 2024 dürfen Realty-Anleger eine solide Performance erwarten.

Prognose des Managements für 2024, Quelle: Realty Income IR

Die Belegungsrate von 98% und ein geplantes Akquisitionsvolumen von 2 Milliarden US$ deuten erneut auf ein starkes Umsatzwachstum. Die aktuelle Konsens-Schätzung von 13,7% dürfte realistisch sein.

Auch bei den Kosten, dem anderen Teil der Profitabilitäts-Gleichung, darf man zuversichtlich sein. Das Unternehmen prognostiziert, seine Ausgaben für Verwaltung und Vertrieb gegenüber dem Vorjahr bemerkenswert stark senken zu können. Statt 3,8% der Gesamteinnahmen sollen sie nur noch 3% ausmachen. Ein gutes Zeichen für Aktionäre, denn es unterstreicht die finanzielle Disziplin des Managements.

Die Kosten für Zinszahlungen werden hingegen voraussichtlich um 50% steigen, da das Unternehmen hochverzinstes Fremdkapital aufnehmen muss, um seine Immobilienbasis zu erweitern.

Auch wenn die Rentabilität davon negativ beeinträchtigt wird, erwartet die Unternehmensführung unterm Strich verbesserte Ergebnisse: Der Nettogewinn je Aktie könnte von 1,26 US$ im Vorjahr auf bis zu 1,34 US$ klettern.

Jetzt zugreifen!

Realty Income schafft es mit einem umsichtigen Schuldenumgang, in der aktuellen Hochzinsphase ein solides Umsatz- und Gewinnwachstum aufrechtzuerhalten.

Das ist die gute Nachricht, und hier kommt die bessere: Zinssätze entwickeln sich bekanntermaßen zyklisch. Wann genau und wie schnell die Wende kommen wird, ist zwar ungewiss. Wir befinden uns jedoch höchstwahrscheinlich auf dem Höhepunkt der geldpolitischen Straffungen der Fed, da die Zinssätze schließlich seit einer Reihe von FOMC-Sitzungen auf dem gleichen Niveau gehalten wurden.

Sollte sich der Zinszenit nun noch weiter in die Länge ziehen, dürfte die Stimmung gegenüber REITs vorerst zwar gedämpft bleiben.

Langfristig denkenden Anlegern bieten die Rückschläge der Realty-Aktie der vergangenen Monate jedoch nun hervorragende Kaufgelegenheiten.

Interessenkonflikt: Mitarbeiter von sharedeals.de halten Aktien des besprochenen Unternehmens Realty Income. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Sie beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.