Renk-Aktie: Wie lange hält der Hype noch an?
Welch' ein sagenhafter Start an der Börse: Die Renk-Aktie (RENK73) hat am Mittwoch erneut um fast +12% zugelegt. Sie steht am Donnerstagmorgen bei 28,26 € und damit kurz vor einem Verdoppler nach dem Börsengang zum Ausgabepreis von 15 € je Anteilsschein – und das binnen einer Woche. Was befeuert den Sturm auf die Renk-Aktie? Und wie lange kann das noch so weitergehen?
ℹ️ Renk vorgestellt
- Die Renk Group mit Hauptsitz in Augsburg ist ein weltweiter Hersteller von Getrieben, Motoren, Hybridantriebssystemen, Federungssystemen für Fahrzeuge, Gleitlager, Kupplungen und Prüfsystemen.
- Das Unternehmen baut Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten, Eisbrecher und industrielle Anwendungen und ist führender Lieferant von Fahrwerken und Dämpfungssystemen für militärische Ketten- und Radfahrzeuge.
- Renk produziert an drei Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz, Großbritannien und den USA.
- Renk notiert an der Frankfurter Börse und ist rund 2,6 Milliarden € wert.
Eine Erfolgsstory
Das IPO des Antriebstechnikherstellers ist auf jeden Fall schon eine Erfolgsstory, die man so an der Börse selten erlebt. Im Oktober 2023 war der Börsengang noch abgeblasen worden, weil man zu große Sorgen wegen des schlechten Marktumfeldes hatte. Diesmal hat man sich eine perfekte Zeit ausgesucht, denn die Märkte eilen von Hoch zu Hoch.
Bereits die Erstnotiz bei 17,50 € lag vergangene Woche Mittwoch deutlich über dem Ausgabepreis. Danach kannte der Rüstungswert praktisch kein Halten mehr. Auch deshalb, weil die Renk-Aktie in aller Munde und aktuell eines der meistgesuchten Papiere unter Anlegern ist.
Insgesamt wurden von Mehrheitseigentümer Triton 33 Millionen Aktien zu je 15 € platziert. Das entspricht einem Drittel der Unternehmensanteile. Die restlichen zwei Drittel hält der Finanzinvestor weiterhin.
Rüstungsaktien heben ab
Warum das Papier derart durchstartet, liegt auf der Hand: Nicht nur das freundliche Börsenumfeld befeuert die Aktie, sondern zusätzlich beflügeln die kritische Lage im Nahen Osten oder in der Ukraine sowie Aussagen von politischen Entscheidungsträgern die Fantasie. So hieß es etwa aus der CDU-Opposition im Bundestag, man könne sich durchaus eine deutliche Erhöhung des Sondervermögens der Bundeswehr, das aktuell 100 Milliarden € beträgt, vorstellen.
Dank solcher Einlassungen profitiert nicht nur Renk, sondern auch die Aktien anderer Rüstungskonzerne wie Hensoldt heben regelrecht ab. So hat die Hensoldt-Aktie seit Jahresbeginn bereits um knapp +38% zugelegt, die Rheinmetall-Aktie immerhin um fast +22%.
Wie wir bereits in diesem Artikel zum IPO aufgezeigt haben, gefällt der Augsburger Konzern mit einer ansehnlichen Geschäftsentwicklung, sodass der aktuelle Hype durchaus seine Berechtigung hat. Der Umsatz dürfte im vergangenen Jahr bei bis zu 1 Milliarde € gelegen haben, zudem weist Renk eine sehr gute Gewinnmarge von 16 bis 17% aus, die sogar noch weiter steigen soll.
Wie geht's weiter?
Aus meiner Sicht hat die Renk-Aktie großes Potenzial für künftig höhere Kurse. Zum einen sind es die vielen Krisenherde in der Welt und insbesondere der Ukraine-Krieg, der die Rüstungsausgaben vieler Staaten in die Höhe schnellen lässt, wovon Renk zweifellos profitieren wird.
Zum anderen ist der Spezialist für Getriebe und Antriebe nicht nur im militärischen, sondern auch im zivilen Bereich gut unterwegs.
Aktuell würde ich Anlegern jedoch eher raten, Gewinnmitnahmen zu erwägen. Ob das Unternehmen tatsächlich 2,6 Milliarden € an der Börse wert ist, werden erst die Quartalszahlen sowie der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr zeigen.
Kaufen würde ich die Aktie jetzt im aktuellen Hype ohne fundamentale Rahmendaten, die eine Investition untermauern, auf keinen Fall.
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