Rheinmetall-Aktie: Das könnte für Schub sorgen

Die Aktie von Rheinmetall (WKN:703000) springt heute zum Börsenstart um fast +2% auf 215,60 €. Auslöser dafür ist nicht zuletzt eine Forderung rund um das Sondervermögen für die Bundeswehr und eine vielleicht neue Verteidigungsministerin.

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall AG ist aktuell der größte Hauptwaffensystem-Lieferant der Bundeswehr. Das Unternehmen dürfte damit am stärksten vom 100-Milliarden €-Sondervermögen für die Truppen profitieren. An der Börse hat der MDAX-Konzern derzeit einen Wert von rund 8,3 Milliarden €.

Lambrecht tritt zurück

Heute um 10.06 Uhr flatterte eine Eilmeldung der Deutschen Presseagentur durch die Medien, nach der die bisherige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zurückgetreten ist. Die SPD-Politikerin stand nicht zuletzt seit dem viral gegangenen Silvester-Video in der Kritik.

Doch inzwischen ranken sich schon Gerüchte um die Nachfolgerin. Die Wehrbeauftragte Eva Högl scheint die aussichtsreichste Kandidatin für den Posten im Kabinett von Kanzler Scholz zu sein. Doch diese stellte schon vor Kurzem eine Forderung in den Raum, welche Aktien wie Rheinmetall & Co. neue Flügel verleihen könnte.

Noch mehr Sondervermögen?

Denn Högl forderte in einem Interview von der Bundesregierung nicht nur verbindlichere Zusagen an die Rüstungsindustrie, sondern ein noch höheres Sondervermögen. Die Bundeswehr, welche sich aktuell in einer miserablen Verfassung befindet, bräuchte laut Högl nicht 100, sondern 300 Milliarden € Sondervermögen.

Zudem forderte die SPD-Politikerin mehr Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik, was den Kapazitätsausbau für Hersteller wie Rheinmetall erleichtern dürfte. Bisher haben diese nämlich keine festen Zusagen, ob die Produkte, welche beim weiteren Ausbau der Produktion erzeugt werden würden, auch abgenommen werden.

Zeit für die nächste Rallye?

Doch damit stellt sich natürlich die Frage, ob Rheinmetall & Co. die nächste große Rallye erleben könnten. Immerhin hat sich die Aktie von 175 € kurz vor Weihnachten auf jetzt 215 € zurück gekämpft.

Tatsächlich könnte ein fähigerer Kopf als Christine Lambrecht eine Unterstützung seitens der Politik für Rheinmetall bedeuten und eine neue Rallye auslösen. Hier könnten Trader mit Blick auf die Unterstützung bei 175 € einsteigen und auf positive Nachrichten hoffen.

Sollte es tatsächlich eine Aufstockung des Sondervermögens geben, dann ist das Upside-Potenzial nach oben offen, vordergründig dann, wenn die Euphorie ähnlich groß ist wie bei der ersten Ankündigung einer 100-Milliarden-€-Spritze für die Bundeswehr.

Ein Fall für Trader

Ob Rheinmetall allerdings auch langfristig von diesen Entwicklungen profitieren kann, ist eine andere Frage. Högl spricht die Probleme des Kapazitätsausbaus nicht ohne treffenden Grund an. Sollte das Unternehmen ohne konkrete Zusagen oder auf Basis des Sondervermögens die Kapazitäten erhöhen, könnte man auf den Produkten sitzenbleiben, wenn sich der Wind in der Politik dreht.

Damit bleibt Rheinmetall meines Erachtens nach nur ein Instrument für kurzfristige Spekulation, aber zu politisch aufgeladen für langfristige Anleger.

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