Rheinmetall-Aktie: Die Sonderkonjunktur nimmt Fahrt auf
Rheinmetall (WKN:703000) will Panzer an die Ukraine liefern und grünes Licht der Bundesregierung wird immer wahrscheinlicher. Außerdem meldet die Düsseldorfer Rüstungsschmiede einen lukrativen Folgeauftrag. Die Aktie marschiert seit Wochenbeginn über +7% auf 208 €.
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall AG ist der größte Hauptwaffensystem-Lieferant der Bundeswehr. Das Unternehmen dürfte damit am stärksten vom dramatisch erhöhten deutschen Militärbudget profitieren und sich in den nächsten Jahren einen bedeutenden Anteil des 100-Milliarden €-Sondervermögens für die Streittruppen sichern. An der Börse hat der MDAX-Konzern derzeit einen Wert von 8,7 Milliarden €.
Wann bekommt die Ukraine ihre Panzer?
Die Sonderkonjunktur für Rheinmetall nimmt so langsam Fahrt auf. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock plädierte nun ausdrücklich für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine für den Kampf gegen die russischen Angreifer. „Jetzt ist keine Zeit für Ausreden, sondern jetzt ist die Zeit für Kreativität und Pragmatismus“, stellte Baerbock in dem Zusammenhang klar.
Rheinmetall bietet für die Ukraine bis zu 50 Kampfpanzer an. „Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Waffenschmiede, Armin Papperger, dem Handelsblatt. Dafür ist aber die Zustimmung der Bundesregierung nötig.
Ob nun auch der Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung schwerer Waffen befürwortet, ließ die Regierung noch offen. „Deutschland unterstützt die Ukraine mit einer Reihe von Ausrüstung und Waffen und ist ständig dabei neu zu prüfen, welche Waffen darüber hinaus geliefert werden können“, sagte Scholz vergangene Woche.
Schwere Waffen wie Kampfpanzer, -flugzeuge, -schiffe und Artilleriegeschütze hat Deutschland jedoch noch nicht ins Krisengebiet geschickt, obwohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sie seit Februar ausdrücklich fordert. Die deutsche Position in der Angelegenheit scheint sich derzeit zugunsten der Ukraine zu ändern, sodass die Bundesregierung der Panzer-Lieferung durch Rheinmetall bald zustimmen dürfte.
Folgebestellung aus London
Die Aktien der Düsseldorfer Rüstungsschmiede bewegen sich derzeit wieder in Richtung Rekordhoch aus der Vorwoche. Am heutigen Dienstag kletterte der Titel bislang +3,3% auf 208,65 €, am Vortag ging es bereits +4% nach oben.
Neben den Entwicklungen zur Ukraine-Lieferung dürfte auch eine weitere Meldung vom Montag für den aktuellen Schwung gesorgt haben. So gab Rheinmetall gestern bekannt, dass Großbritannien 100 weitere Radpanzer des Typs Boxer bestellt hat. Ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann soll das Kriegsgerät bis 2024 liefern. 2019 hatte London bereits 523 Boxer geordert.
Krise prompt überwunden
Bereits im abgelaufenen Jahr haben die Auftragseingänge bei Rheinmetall stark zugenommen. So ist 2021 der operative Gewinn (EBIT) des MDAX-Konzerns um ein Drittel auf den Rekordwert von fast 600 Millionen € gestiegen. Die Dividende hob der Vorstand daraufhin von 2,00 auf 3,30 € je Aktie an und übertraf damit deutlich die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt 2,62 € auf dem Zettel hatten.
2020 war für die Düsseldorfer aufgrund der Covid-19-Pandemie das erste verlustreiche Jahr seit langer Zeit. Von dem Schock hat sich der Rüstungshersteller jedoch prompt erholt und nun brechen für das Unternehmen voraussichtlich goldene Zeiten an.
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