Rheinmetall-Aktie: Geht’s jetzt auf 2.000 €?

Neues Allzeithoch

Die Rheinmetall-Aktie ist mal wieder nicht zu stoppen. In den letzten drei Monaten hat sich der Kurs des deutschen Rüstungskonzerns mehr als verdoppelt und am Dienstagmorgen streift er die Marke von 1.500 €. Nimmt der DAX-Titel nun Kurs auf 2.000 €?

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Rückenwind durch neuen Bundeskanzler

Die Chancen für weitere Kurssteigerungen sind auf jeden Fall gut. Die geopolitische Lage könnte kaum besser sein für Rheinmetall. Der Ukraine-Krieg wird mit unverminderter Härte fortgesetzt. Russlands Präsident Putin scheint seine Nähe zu US-Präsident Trump zu nutzen, um noch mehr militärischen Druck auf die Ukraine auszuüben.

Doch das osteuropäische Land steht dem deutlich größeren Aggressor keineswegs mehr wehrlos gegenüber. Inzwischen ist die Ukraine in der Lage, gezielte Gegenschläge, auch auf russischem Territorium, auszuführen. Das sorgt für große Materialverluste auf russischer Seite.

Unter dem zukünftigen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz dürfte die militärische Unterstützung der Ukraine auf ein neues Level gehoben werden. Merz hat nicht nur mit dem Sondervermögen für die Bundeswehr großen finanziellen Spielraum für Waffenlieferungen an die Ukraine ausverhandelt, sondern im Gegensatz zu seinem Vorgänger Scholz auch kaum Bedenken bezüglich der Art der gelieferten Waffen. Er kann sich auch vorstellen, Marschflugkörper mit hoher Reichweite an die Ukraine zu liefern.

Übernahme im Munitionssektor

Gleichzeitig baut Rheinmetall konsequent seine Produktionskapazitäten aus, um den enorm gestiegenen Bedarf der Ukraine, Deutschlands und Europas an Rüstungsgütern zu decken. Von größter Dringlichkeit ist dabei Munition. Die Munitionslager der europäischen Armeen sind bedenklich leer und müssen angesichts der Bedrohung durch Russland dringend aufgefüllt werden.

Zu diesem Zweck hat Rheinmetall vor wenigen Tage das Chemieunternehmen Hagedorn-NC übernommen. Die niedersächsische Firma stellt Nitrozellulose her, ein wichtiger Bestandteil für Treibladungspulver. Rheinmetall hat derzeit drei Standorte in der Schweiz, in Spanien und in Südafrika, an denen Nitrozellulose hergestellt wird. Mit dem Erwerb von Hagedorn-NC kommt ein weiteres Werk in Deutschland hinzu.

Durch den Zukauf entwickelt sich Rheinmetall weiter zu einem sogenannten „Full Shot“-Anbieter, der Geschoss, Zünder, Spreng- und Treibladung aus einer Hand anbietet. 2024 erhielt der Rüstungskonzern einen Mehrjahresvertrag für die Lieferung von Munition über 7,1 Milliarden €. Bis 2026 will Rheinmetall sein ursprüngliches Produktionsvolumen für Munition verzwanzigfachen.

Neues Allzeithoch

Das Chartbild der Rheinmetall-Aktie zeigt sich wieder von seiner allerbesten Seite. Nach einer kurzen Verschnaufpause im März hat der DAX-Titel gestern ein neues Allzeithoch aufgestellt. Der Sprung über die 1.500 €-Marke scheint nur noch eine Frage von Tagen zu sein.

Ist die Bewertung noch gerechtfertigt?

Die Privatbank Berenberg erhöhte angesichts der hervorragenden Ausgangslage das Kursziel der Rheinmetall-Aktie von 1.410 auf 1.630 €. Ich gehe davon aus, dass in den kommenden Tagen weitere Banken nachziehen werden.

Mit einem Forward-KGV von 45 ist die Rheinmetall-Aktie inzwischen alles andere als moderat bewertet. Vor dem Hintergrund der gigantischen Steigerungen der Rüstungsbudgets ist diese ambitionierte Bewertung aus meiner Sicht aber noch gerechtfertigt.

Der deutsche Wehretat wird in den kommenden Jahren wohl auf 150 Milliarden € ansteigen und auch die Europäische Union will die gigantische Summe an 800 Milliarden € für den Kauf von Rüstungsgütern freigeben. Als einer der großen europäischen Rüstungskonzerne wird Rheinmetall in sehr hohem Maße von diesen Milliardenbudgets profitieren. Anknüpfend daran: Wer auf der Suche nach Unternehmen ist, die an der Spitze wichtiger Zukunftstrends stehen, findet in unserem exklusiven Report „3 Top-Picks“ wertvolle Hinweise auf drei besonders aussichtsreiche Kandidaten.

ℹ️ Rheinmetall in Kürze

  • Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
  • Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
  • Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
  • Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 66 Milliarden € wert.

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