Rheinmetall-Aktie: Hat sie ihr Pulver verschossen?

Konsolidierung geht weiter
06.01.25, 15:50

Die Rheinmetall-Aktie hat ein weiteres starkes Börsenjahr hinter sich. Mit Kurszuwächsen von mehr als +114% belegte der Anteilsschein den zweiten Platz im DAX-Ranking. Nur Siemens Energy schnitt besser ab. Geht die Kursrallye auch in diesem Jahr weiter oder müssen sich Anleger auf unruhigere Zeiten einstellen?

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Konsolidierung nach November-Rallye

Das vergangene Jahr verlief in Wellen. Der Kurs stieg zunächst stark an, konsolidierte dann über mehrere Monate und legte zum Ende des Jahres wieder deutlich zu. Von Anfang November bis Anfang Dezember zog der Titel um mehr als +40% an und erreichte ein Rekordhoch bei 663,80 €. Dieser Anstieg wurde in den letzten Wochen konsolidiert.

So beginnt auch das neue Jahr holprig. Die Aktie ist bislang an jedem der drei Handelstage auf Intraday-Basis unter die 600-€-Marke gerutscht, konnte sie auf Schlusskursbasis aber verteidigen. Ein Fall darunter würde weiteres Verkaufspotenzial in Richtung 50-Tage-Linie (SMA50) und bis zum Doppeltop bei 571,80/569 € eröffnen. Das bullische Szenario würde dadurch aber nicht gefährdet.

Starke Wachstumsaussichten

Zumal der Investment Case auch von fundamentaler Seite weiterhin große Unterstützung erhält. Konzernchef Armin Papperger hat im Interview mit der Börsen-Zeitung kürzlich eine Verdopplung des Nettogewinns bis zum Jahr 2027 in Aussicht gestellt. Dies sei möglich, da man in den nächsten drei Jahren auch eine Umsatzverdopplung auf 20 Milliarden € anpeile.

Westliche Staaten haben ihre Rüstungsausgaben in den vergangenen Jahren im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hochgefahren und zeigen hierzu auch weiterhin große Bereitschaft. Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen hat nun sogar vorgeschlagen, 3,5% des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung zu investieren.

Damit läge man deutlich über dem bisherigen 2%-Ziel der Nato, das mit der Amtseinführung von Donald Trump aber auch nach oben angepasst werden könnte. Während des Wahlkampfes hatte der Republikaner mehrfach eine Steigerung der jährlichen Ausgaben auf 3% des BIPs gefordert.

Auch wenn die neue Regierung hierzulande noch nicht feststeht, dürfte die Bereitschaft auch in den anderen Parteien groß sein, dass in Deutschland wieder ein verteidigungsfähiges Militär auf die Beine gestellt wird.

Bücher prall gefüllt

Schon jetzt sind die Orderbücher beim Düsseldorfer Rüstungskonzern auf Jahre hinaus gut gefüllt. Daran wird auch ein mögliches Einfrieren der Frontlinien im Ukraine-Krieg nichts ändern. Der entscheidende Wachstumstreiber bleibt die grundlegende und verstärkte Rüstungsbereitschaft in Deutschland und der gesamten EU.

Dies zeigt sich auch an der im Oktober besiegelten Kooperation zwischen Rheinmetall und dem italienischen Waffenhersteller Leonardo. Das Joint-Venture konzentriert sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Kampfpanzern und legt seinen Fokus auf den italienischen Markt. Aber auch andere Partnerstaaten mit Modernisierungsbedarf im Bereich ihrer Kampfsysteme werden adressiert.

Leonardo verfolgt das Ziel die Allianzen in der europäischen Rüstungsbranche weiter zu stärken, um besser mit den großen US-Konzernen mithalten zu können. Zudem schlagen die Italiener eine Rüstungs-Finanzierung über einen europaweiten Fonds anstatt über nationale Haushalte vor.

Fazit: Aktie bleibt kaufenswert

Auch wenn ein Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine kurzfristig für etwas Abwärtsdruck sorgen könnte, sehe ich die Aktie für die Zukunft weiterhin sehr gut aufgestellt. Das KGV für 2024 wird auf knapp 32 geschätzt und könnte in den kommenden Jahren mit der angepeilten Gewinnverdopplung auf 16 fallen. Damit weist Rheinmetall ein attraktives Rendite-Risiko-Profil auf.

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ℹ️ Rheinmetall in Kürze

  • Rheinmetall (WKN: 703000) ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
  • Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
  • Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
  • Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 26,6 Milliarden € wert.

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