Rheinmetall-Aktie: Hört das denn nie auf?
Es sind Dimensionen, die man eigentlich nur von Technologie- oder Biotech-Aktien kennt: +80% in drei Monaten, +115% in zwölf Monaten und +540% in drei Jahren. Tatsächlich steckt die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) hinter dieser atemberaubenden Börsen-Performance. Sollten Anleger langsam über einen Verkauf nachdenken oder kann man die Rüstungsaktie noch weiter halten?
ℹ️ Rheinmetall vorgestellt
- Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 24 Milliarden € wert.
Ein neuer Großauftrag
Die aktuelle Nachrichtenlage spricht zweifellos dafür, die Rheinmetall-Aktie weiterhin im Depot zu lassen. Auch zum Wochenauftakt überzeugt der deutsche Rüstungskonzern mal wieder mit einem besonders positiven Newsflow.
Medienberichten zufolge soll Rheinmetall in den kommenden Jahren bis zu 900 Radpanzer vom Typ Fuchs an die Bundeswehr liefern. Auftragswert: bis zu sieben Milliarden €. Die Fuchs-Panzer sind Teil des Modernisierungspakets der Bundeswehr und sollen ab 2025 ausgeliefert werden.
Wird die Superkanone entwickelt?
Und auch von einer anderen Front gibt es gute Nachrichten. Rheinmetall hat offenbar gute Karten, die Kanone des zukünftigen Kampfpanzers Leopard 3 zu liefern. Im Nachfolgemodell des aktuellen Modells Leopard 2 soll angeblich eine 130-Millimeter-Kanone statt des bisherigen Kalibers von 120 Millimeter verbaut werden. Das soll dem Leopard 3 eine deutlich höhere Durchschlagskraft verleihen.
Nach Medienberichten hat das Bundesverteidigungsministerium zur Entwicklung dieser „Super-Kanone“ erstmals ein staatliches Forschungsprogramm mit dem Rüstungskonzern vereinbart. Die Kanone des neuen Kampfpanzers ist aber eine hochpolitische Angelegenheit, denn das Militärfahrzeug ist eine deutsch-französische Kooperation.
Die beiden Länder entwickeln den Kampfpanzer unter der Bezeichnung MGCS (Main Ground Combat System) gemeinsam. Das neue Panzermodell soll ab ca. 2040 nicht nur den deutschen Leopard 2 ablösen, sondern auch den französischen Leclerc. Die Franzosen bevorzugen allerdings ein Kanonenkaliber von 140 Millimeter, das vom französischen Nexter-Konzern hergestellt wird. Es dürften also noch einige politische Schlachten zwischen den befreundeten Staaten geschlagen werden, bevor es in dieser Sache zu einer Entscheidung kommt.
Das Tempo nimmt zu
Das Chartbild der Rheinmetall-Aktie präsentiert sich seit einem halben Jahr in allerbester Verfassung. Der Aufwärtstrend des DAX-Titels hat in den letzten Wochen noch an Tempo zugelegt. Fast im Tagesrhythmus steigt die Aktie auf ein neues Allzeithoch. Eine charttechnische Trendwende ist nicht in Sicht.
Die Aktie ist zu teuer geworden
Neben diesen beiden militärischen Entwicklungen gibt es auch Neuigkeiten von der Finanzseite. Die renommierte US-Investmentbank Goldman Sachs hat mit einer Mega-Anhebung des Kursziels für die Rheinmetall-Aktie ebenfalls für Aufsehen gesorgt. Während die Investmentbanker bislang an ein Kursziel von 381 € glaubten, sehen sie den fairen Wert der Rüstungsaktie nun bei 606 €. Das entspricht allerdings nur noch einem mageren Upside von ca. +8%.
Auch ich sehe schon seit längerem kein größeres Aufwärtspotenzial mehr für die Rheinmetall-Aktie. Nicht nur die Kurssteigerungen, sondern auch die Bewertung des DAX-Titels erinnert mich inzwischen mehr an eine Technologieaktie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 50 ist mir das Papier zu teuer geworden.
Ich glaube, dass Anleger inzwischen zu viel Fantasie in die Rheinmetall-Aktie einpreisen. Wer investiert ist, sollte es auch weiterhin bleiben. Neuanleger finden meiner Meinung nach in anderen Aktien ein höheres Renditepotenzial.
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