Rheinmetall-Aktie: Kommen die Bullen zurück?

Rheinmetall

Nachdem die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) Anfang April auf ein neues Allzeithoch bei 561 € geklettert war, gönnte sie sich in den darauffolgenden Tagen eine kleine Verschnaufpause. Doch nun scheinen langsam wieder die Bullen das Ruder beim Rüstungskonzern zu übernehmen. Zu Recht?

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ℹ️ Rheinmetall vorgestellt

  • Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
  • Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
  • Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
  • Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ca. 23 Milliarden € wert.

Eine deutsch-französische Rüstungspartnerschaft

Es gibt wieder einmal gute Nachrichten für die Rheinmetall-Aktie. Ende vergangener Woche unterzeichneten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu eine Vereinbarung zur Entwicklung eines deutsch-französischen Großprojekts.

Es handelt sich dabei um das sogenannte „Main Ground Combat System“. Hinter der ein wenig kryptischen Abkürzung MGCS verbirgt sich nichts anderes als ein neuartiges Kampfpanzermodell, das in Deutschland den Leopard 2 und in Frankreich den Leclerc ablösen soll. Der in Deutschland häufig auch als „Leopard 3“ titulierte Panzer soll zahlreiche Waffensysteme der Zukunft beinhalten, darunter eine bessere Vernetzung mit Drohnen und anderen unbemannten Systemen.

Entwickelt und gebaut wird das MGCS von einem deutsch-französischen Rüstungskonsortium, das aus KNDS Deutschland, Rheinmetall und Thales besteht. Bis es so weit ist, wird allerdings noch ein wenig Wasser die Seine und die Spree hinunterfließen. Erst ab Mitte der 2030-Jahre soll der neue Kampfpanzer in die Landstreitkräfte der beiden Staaten integriert werden.

Wie stark Rheinmetall von der neuen Rüstungskooperation profitieren wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. In den kommenden Monaten werden die beteiligten Parteien aushandeln, welche Komponenten von welchem Unternehmen stammen werden.

Einer der Knackpunkte wird dabei sein, wer die Kanone des Panzers produzieren darf. Deutschland und Frankreich haben derzeit unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich des Kalibers. Pistorius und Lecornu werden sich noch häufig treffen müssen, um Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Gelingt der Ausbruch nach oben?

Die Rheinmetall-Aktie ist Anfang April in einen Seitwärtstrend übergegangen. Die Unterstützung scheint bei 500 € zu liegen, der Widerstand beim Allzeithoch von 561 €. Ich glaube, dass der DAX-Titel sehr gute Nachrichten braucht, um nach oben auszubrechen.

Die Luft ist dünn

Ein weiterer Kurstreiber für die Rheinmetall-Aktie dürfte die jüngste Studie der Berenberg Bank sein. Sie hat ihre Kaufempfehlung für den DAX-Wert bestätigt und ein Kursziel von 590 € ausgegeben. Damit sehen die Berenberg-Banker ein Upside von ca. +12%.

Ich sehe aktuell nicht mehr allzu viel Aufwärtspotenzial für die Rheinmetall-Aktie. Die verhaltene Reaktion des Papiers auf die deutsch-französische Rüstungskooperation zeigt, dass schon sehr viel Fantasie in die Aktie eingepreist ist.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 50 ist die Rheinmetall-Aktie in meinen Augen inzwischen zu ambitioniert für einen Rüstungskonzern bewertet. Anleger können größere Kursrückschläge für einen Einstieg nutzen. Ansonsten erwarte ich derzeit keine überdurchschnittliche Performance des Rüstungskonzerns an der Börse.

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