Rheinmetall-Aktie: Neuer Großauftrag beflügelt
Die Aktie von Rheinmetall (WKN:703000) springt heute zum Börsenstart um fast +3% auf 191 €. Auslöser dafür ist ein massiver Großauftrag. Grund genug für die nächste Rallye?
Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall AG ist aktuell der größte Hauptwaffensystem-Lieferant der Bundeswehr. Das Unternehmen dürfte damit am stärksten vom 100-Milliarden €-Sondervermögen für die Truppen profitieren. An der Börse hat der MDAX-Konzern derzeit einen Wert von rund 8,3 Milliarden €.
Auftrag im Bereich Elektromobilität
In einer Pressemitteilung heute Morgen vermeldete Rheinmetall einen neuen Großauftrag im Bereich der Elektromobilität, der dem Unternehmen wohl mehr als eine viertel Milliarde € an Umsatz einbringen soll.
Konkret soll der Konzern die neue 900-Volt-Generation der elektrisch angetriebenen Fahrzeugflotte mit neuartigen Schaltschützen ausrüsten. Diese sollen das gefahrlose Ein- und Ausschalten der Vehikel ermöglichen, da Elektroautos ja auf den klassischen Zündfunken verzichten müssen.
Damit erhält Rheinmetall einen weiteren Auftrag innerhalb von kurzer Zeit und diesmal aus dem nicht militärischen Bereich. Gute Nachrichten also für den Rüstungskonzern, dem schon oftmals der Vorwurf gemacht wurde, zu stark von den Launen des Verteidigungsministeriums abzuhängen.
Probleme bei der Fertigung
Doch trotz der Vielzahl von Auftragseingängen gibt es nicht nur Positives vom Rüstungskonzern zu vermelden, welcher aktuell 19,7% unter den alten Höchstständen von 2022 notiert.
Denn die Auslieferungen an die Bundeswehr waren in der jüngeren Vergangenheit stark fehlerbehaftet und Verteidigungsministerin Lambrecht drohte sogar mit dem Aus für einige Lieferverträge.
Prominent war dabei das Beispiel des Schützenpanzers Puma, welcher nicht einsatzfähig bei der Truppe ankam. Auch bei den Munitionslieferungen und ähnlichem hatte Rheinmetall Probleme und bekam arge Rügen von Presse und Politik. Dies führte zu einem kurzzeitigen Absturz der Aktie auf die Marke von 175,70 €.
Nächste Rallye noch nicht in Sicht
Doch das zeigt nicht nur, dass der deutsche Industriekonzern noch einige Wachstumsschmerzen überwinden muss, sondern auch, dass das Umfeld in Deutschland nicht einfach für Rüstungsunternehmen ist. In diesem Artikel aus dem Dezember habe ich bereits auf die Risiken, welche über Rheinmetall schweben, hingewiesen.
Besser anderweitig umsehen
Gerade die Abhängigkeit von einer sich ständig wandelnden Politik und die geringe internationale Diversifizierung führt zu dem Schluss, dass sich Anleger eher andere Unternehmen in der Branche anschauen sollten.
Die Aktie von Rheinmetall dürfte es aber auch ohne Meldungen aus der Politik erst einmal schwer haben. In einer anstehenden Rezession könnten die Aufträge deutlich zurückgehen und ein Ende des Krieges in der Ukraine wäre ebenfalls ein Signal, dass wir alte Höchststände nicht allzu bald wiedersehen.
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