Rheinmetall, Fresenius, Brenntag, Porsche AG: DAX-Ausblick
Der DAX (WKN: 846900) setzt die Konsolidierung knapp unterhalb seines Rekordhochs fort. In der vergangenen Woche schloss das größte deutsche Börsenbarometer fast unverändert -0,06% tiefer bei 18.693 Punkten. Am besten schnitten die Papiere von Rheinmetall und Fresenius ab, Brenntag und Porsche AG fielen deutlich zurück. Was können Anleger in der kommenden Woche erwarten?
Am Pfingstmontag konnte der DAX bei geringen Umsätzen etwas zulegen. Dagegen kam es am Dienstag und am Mittwoch im Vorfeld der Fed-Protokolle und der Nvidia-Bilanz zu leichten Abgaben. Die durch Nvidia entfachte Euphorie währte am Donnerstag nur kurz und wurde durch die Zinssignale der Fed im Keim erstickt. Der Freitag brachte zunächst weitere Abgaben mit sich, dank einer sich stabilisierenden US-Börse ging es im späten Handel aber wieder aufwärts.
Zwischen Nvidia-Euphorie und Zinssorgen
In der vergangenen Woche hat ein überraschend starker Einkaufsmanagerindex in den USA neue Inflationssorgen geschürt. Die Hoffnung der Anleger auf schnell sinkende Zinsen bekam hierdurch einen Dämpfer. Zuvor hatte bereits das Sitzungsprotokoll vom letzten Fed-Entscheid für Ernüchterung gesorgt, da darin ein Festhalten am restriktiven Zinskurs signalisiert wurde.
So gerieten am Donnerstag selbst die fantastischen Zahlen des KI-Highflyers und Chipgiganten Nvidia ein wenig in den Hintergrund. Die großen US-Indizes drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus. Am Freitag zogen die Märkte aber schon wieder an.
Während der weitere Zinspfad in den USA ungewiss ist und von der weiteren Datenlage abhängt, zeichnet sich in der Eurozone eine erste Zinssenkung beim nächsten EZB-Gipfel am 6. Juni ab.
Konjunktur- und Inflationsdaten im Fokus
In Sachen Konjunkturdaten blicken Anleger zu Beginn der neuen Woche vor allem auf den ifo-Geschäftsklimaindex, der als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft gilt. Es wird erwartet, dass er zum vierten Mal in Folge steigt und somit eine Verbesserung der konjunkturellen Lage signalisiert.
Große Bedeutung kommt den aktuellen Verbraucherpreisen für Deutschland und die Eurozone zu, die im weiteren Wochenverlauf veröffentlicht werden. Da eine erste Zinssenkung bei der Juni-Sitzung bereits eingepreist ist, werden die Inflationsdaten vor allem im Hinblick auf die Frage interessant, wie viele Zinsschritte es in diesem Jahr geben wird und welches Leitzinsniveau am Ende des Jahres zu erwarten ist.
Beige Book, Preisdeflator und China-Daten
In den USA präsentiert die Fed das Beige Book, bei dem es sich um den Konjunkturbericht der regionalen Distrikte der Federal Reserve handelt. Das Beige Book ist einer der Grundlagen für den FOMC-Offenmarktausschuss, der am 11. und 12. Juni über die weitere Geldpolitik beraten wird. Zudem erscheint am Freitag der PCE-Deflator mit Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben, ein für die Fed bedeutender Preisindex.
Aus China kommen zum Abschluss der Woche wichtige Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor. Fraglich bleibt, ob sie eine Verbesserung der Wirtschaft anzeigen.
Dagegen dürfte die auslaufende Berichtssaison kaum noch Impulse liefern, aus dem DAX sind alle Unternehmen bereits durch.
Rheinmetall erholt, Brenntag und Porsche AG schwach
In der vergangenen Woche konnte sich die Rheinmetall-Aktie etwas von den jüngsten Korrekturen erholen. Sie gewann +3,67% und war damit bester Performer im deutschen Leitindex. Knapp dahinter folgte Fresenius mit einem Wochenplus von +3,54%.
Am DAX-Ende landeten die Papiere von Brenntag und Porsche AG mit einem Wochenverlust von -6,57% bzw. -8,35%. Brenntag setzten die jüngste Talfahrt nach den Zahlen vor, Porsche AG litten wie auch andere Autowerte und drohenden Zöllen in China.
DAX tritt auf der Stelle
Der DAX hat in der vergangenen Woche kaum verändert geschlossen und bleibt damit in Schlagdistanz zum Rekordhoch von vor 1 ½ Wochen bei 18.892 Punkten. Seit zwei Wochen verläuft der Index in einer Handelsspanne zwischen 18.600 und 18.900 Punkten, die am Freitag erstmals nach unten verlassen wurde.
Dabei kam es zum Test des alten Rekordhochs von Anfang April bei 18.567 Punkten. Dieser Test wurde bestanden und sorgte für neues Kaufinteresse. So entstand eine Hammer-Kerze mit einem langen unteren Docht und einem Schlusskurs knapp über dem Eröffnungskurs. Diese Kerze könnte auf ein Ende der jüngsten Konsolidierung hindeuten und signalisiert neue Aufwärtschancen.
Sollte der DAX dagegen auf Schlusskursbasis unter das Hoch von Anfang April rutschen, könnte es auch wieder ungemütlicher werden. Dann müsste ein Test der 50-Tage-Linie (SMA50) einkalkuliert werden, die sich aktuell bei 18.250 Punkten befindet.
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